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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder
Autoren: Larry Brent
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plaudernd die Treppe hoch. Freundlich begrüßte er alle
Anwesenden, ließ zur Begrüßung von einer Hausangestellten Sekt reichen und
umriß dann in wenigen Worten noch mal seine Absicht. Es käme ihm darauf an,
aufmerksamen und kritischen Zeitgenossen Dinge vorzuführen, die in der
Öffentlichkeit zum Teil übertrieben, zum Teil auch untertrieben dargestellt
würden. »Vor allen Dingen kommt es mir darauf an, die Spreu vom Weizen zu
trennen«, beendete er seine kurze Ansprache. »Nicht Zauberer und Scharlatane
möchte ich meinen Freunden vorstellen, sondern zwei außergewöhnliche Menschen,
die über bemerkenswerte Gaben und Fähigkeiten verfügen. Jeder kann und soll
sich von der Ehrlichkeit und Redlichkeit des Gebotenen überzeugen. Jederzeit
sind Fragen erlaubt und Kontrollen möglich. In diesem Raum geht es streng
wissenschaftlich zu… Menschliche Sinne sind Täuschungen unterworfen, wie
Manipulationen und Taschenspielertricks beweisen… Das Auge der Kamera ist
unbestechlich. Aus diesem Grund habe ich heute zusätzlich drei Gäste
eingeladen. Jeder Handgriff wird von zwei Videokameras und einer Filmkamera aus
verschiedenen Perspektiven festgehalten. Die Kameramänner gehören einem von mir
geleiteten Arbeitskreis an, den wir funktionierende Parapsychologie nennen.
Aus allernächster Nähe werden die Kameras eingesetzt, um jedes Detail im Bild
festzuhalten…« Diese Worte wirkten wie ein Stichwort. Die drei Männer, von
denen Browning eben noch gesprochen hatte, kamen durch die Tür. Jeder trug eine
Kamera bei sich. Die Scheinwerfer an Decke und Wänden waren bereits zuvor
installiert worden. »Weitere Ausführungen, meine Damen und Herren«, sagte er
noch, »kann ich mir ersparen. Lassen wir die Ereignisse, die ich Ihnen
vorzuführen gedenke, selbst sprechen.« Die geladenen Gäste wurden daraufhin
eingeweiht, daß zunächst eine Geistheilung stattfand. Larry Brent war durch Joe
Morgan darauf aufmerksam gemacht worden. Der Geistheiler war ein Philippine,
stammte aus Manila und gehörte zur ersten Garnitur jener Männer und Frauen, von denen behauptet wurde, sie könnten Operationen
mit bloßen Händen durchführen, ohne Einsatz eines Skalpells. Außerdem würden
keine Operationsnarben zurückbleiben. Von Toni Buano war nicht allzuviel in der
Öffentlichkeit bekannt. Er scheute Public Relations und arbeitete im stillen.
Er lebte im Gegensatz zu allen anderen, die ihre Dienste in Zeitungen und
anderen Medien anboten, in ärmlichen Verhältnissen und war ein Heiler der
Armen, die in Scharen zu ihm strömten, und die er kostenlos behandelte. Auf
einer Reise quer durch die Philippinen war Browning auf Buano gestoßen. Die
meisten sogenannten Geistheiler, die von Europäern aufgesucht und in teuren
Hotels gegen harte Währung behandelt wurden, waren Manipulatoren und
Betrüger. Nur ganz wenige, dies hatte Professor Browning eindeutig
herausgefunden und auch in aller Öffentlichkeit kundgetan, verfügten wirklich
über heilende Fähigkeiten, die sie in die Lage versetzten, Operationen
durchzuführen. Allerdings gab es bei Buano eine Besonderheit.
    Browning
stellte ihn vor. Buano war ein kleiner, unscheinbarer Mann mit Nickelbrille,
hinter denen gütige Augen blickten. Er war ausgesprochen mager, machte aber
dennoch einen frischen und gesunden Eindruck. Mister Buano, teilte der
Professor seinen Gästen mit, ernähre sich nur von Milch und Früchten. Seit dem
zehnten Lebensjahr hätte er kein Fleisch zu sich genommen und nichts Gekochtes
mehr gegessen… Buano sprach mit ruhiger, sehr leiser Stimme. Man mußte sich
anstrengen, um ihn zu verstehen. Er sprach nur kurz über seine eigene Person
und bat dann, sofort an die Arbeit gehen zu dürfen. »Die Stunde«, meinte er,
»ist sehr günstig…« Zum Nebenzimmer wurde die Tür geöffnet. Nun war erst recht
verständlich, weshalb zwei Drittel der Anwesenden der medizinischen Fakultät
angehörten. Auf einer Bahre lag ein Schwerkranker aus einer nahen Klinik, dem
die Ärzte nur noch eine kurze Lebensspanne einräumten. Der Körper des Mannes
war krebsverseucht. Nach drei schweren Operationen und mehreren Bestrahlungen
und chemotherapeutischen Behandlungen gab es für ihn keine Chance mehr. Die
heimtückische Krankheit hatte sich ungehindert weiter in seinem Körper
ausbreiten können.
    Hoffnungslose
Fälle, so wußten Einheimische aus den Bergen zu berichten, in denen Buano sein
asketisches Einsiedlerleben führte, seien bei ihm in den besten Händen. Wo
keiner mehr
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