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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen
Autoren: Dämonenkiller
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Lager und brach zusammen. Einige Stunden später erwachte ich. Mein Kopf dröhnte, und mir war übel. Ich mußte mich übergeben. Die Ärztin untersuchte mich, doch sie fand nichts. Sie gab mir ein paar Tabletten und ich schlief ein. Ich schlief fast vierundzwanzig Stunden. Als ich wieder erwachte, fühlte ich mich recht gut. Einen Tag später machte ich mich auf die Suche nach der Höhle, doch ich hatte kein Glück. Ich fand sie nicht."
    „Das erzählte mir Jeff', sagte Dorian. „Versuchten Sie noch mal, das Tal zu finden?"
    „Ja, zweimal - ohne Erfolg. Mir ist das unbegreiflich, da ich mir die Stelle recht gut gemerkt habe. Es herrschte zwar ein fürchterlicher Schneesturm, als ich sie damals entdeckte, doch die Stelle kenne ich ganz genau. Das alles ist für mich völlig unverständlich."
    „Fanden Sie seit Ihrer Entdeckung irgendwelche Yetispuren?"
    Yameshi schüttelte den Kopf. „Wir fanden keine Spuren mehr. Manchmal frage ich mich jetzt, ob ich mir nur alles eingebildet habe. Aber die vier Sherpas, die mich begleitet hatten, blieben verschwunden. Ich war ein Gefangener der Schneemenschen, aber weshalb ließen sie mich frei?"
    „Das frage ich mich auch", sagte Coco.
    Yameshi kniff die Augen zusammen. Er brummte, dann blickte er den Dämonenkiller an. „Wollen wir nicht mit offenen Karten spielen, Hunter?"
    Dorian antwortete nicht.
    „Über Jeff Parkers Auftauchen war ich etwas überrascht", sprach Yameshi weiter. „Als er dann von Ihnen zu sprechen begann, erwachte mein Interesse. Um es ganz ehrlich zu sagen - ich konnte nicht glauben, daß Sie an den Yetis interessiert sind, Hunter. Nach unserem Abenteuer in Schweden unterhielten wir uns ja einige Zeit. Sie ließen etwas von Ihren Aufgaben durchblicken und erzählten mir von der Schwarzen Familie, von Coco Zamis und daß Sie unsterblich waren. Lauter Dinge, über die ein normaler Mensch nur den Kopf geschüttelt hätte. Ich nicht. Ich glaubte Ihnen, denn ich hatte schon zu viele unwahrscheinliche Abenteuer in meinem Leben erlebt.
    Ich versuchte Jeff Parker auszuhorchen, doch er sagte nichts. Er hüllte sich in Schweigen. Mich können Sie aber nicht täuschen, Hunter. Sie sind nicht hinter den Yetis her. Weshalb sind Sie nach Nepal gekommen?"
    Dorian und Coco wechselten einen raschen Blick. Der Dämonenkiller überlegte einen Augenblick. Er hatte gesehen, daß Coco vergeblich versucht hatte, Gregor Yameshi zu hypnotisieren.
    „Ich suche eine Blume", sagte Dorian schließlich.
    „Eine Blume?" Yameshi konnte seine Überraschung nicht verbergen.
    Der Dämonenkiller griff in seine Brusttasche und holte die Tuschzeichnung hervor, die er Hajime Tanaka abgenommen hatte. Er reichte sie Yameshi, der sie genau studierte. Nach einer halben Minute gab er sie Dorian zurück.
    „So eine Blume habe ich noch nie gesehen", sagte Yameshi. „Nach der Zeichnung zu schließen, scheint sie aber im Schnee zu blühen."
    „Genau", stimmte der Dämonenkiller zu. „Und ich bekam einige Hinweise, daß diese Blume im Himalajagebiet wachsen soll."
    „Diese Hinweise dürften aber nicht stimmen, Hunter", sagte Yameshi. „Ich wuchs hier auf. Ich kenne alle Pflanzen und Tiere, die es in dieser Gegend gibt. Doch diese Blume kenne ich nicht." Er runzelte die Stirn. „Ich nehme es Ihnen einfach nicht ab, daß Sie nur wegen dieser Blume nach Nepal geflogen sind, Hunter."
    „Die Blume ist mit ein Grund", sagte Dorian. „Ich will ganz ehrlich zu Ihnen sein: Ich kam her, als ich Jeff Parkers Bericht erhielt, daß Sie ein unbekanntes Tal entdeckt hätten, in dem sich ein klosterähnliches Gebäude befindet. Klöster in sechstausend Meter Höhe sind ziemlich ungewöhnlich, nicht wahr?"
    „Stimmt", gab Yameshi zu. „Und was hoffen Sie in diesem Kloster zu finden?"
    Dorian zögerte einen Augenblick.
    „Eine Hexe namens Hekate", sagte er laut.
    Yameshi lachte. Das war seine einzige Reaktion.
    „Glauben Sie an Hexen, Yameshi?" fragte Coco.
    Der Bärtige wurde augenblicklich ernst.
    „Damit habe ich mich bisher kaum beschäftigt", sagte er. „Hätten Sie mich vor zehn Jahren gefragt, ob ich an Yetis glaube, hätte ich sicherlich nein gesagt. Nun, warum soll es nicht Hexen geben? Unter den Sherpas gibt es viele Sagen. Die meisten klingen völlig unwahrscheinlich, doch meist steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter. Ich unterhielt mich oft und lange mit Khapa Srong. Er ist der Leiter der Expedition. Sie werden ihn im Basislager kennenlernen. Er ist ein ungewöhnlicher Mann. Ziemlich
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