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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ORONTHOS schleudern! Nichts soll von dir übrigbleiben, nichts soll jemals wieder an dich erinnern, elender Verräter! Du hast bei der Macht der Hölle geschworen, und die Macht der Hölle soll dich für deinen Verrat zermalmen!«
    Irgendwo, in sicherer Entfernung, lachte der Graue höhnisch…
    ***
    Nicole stand mit dem Rücken zur Wand. Dorthin hatten die Ghouls sie gedrängt.
    Zähnefletschend kamen sie heran. Ihre Hände packten zu.
    So schwammig und weich sie sich auch anfühlen mochten, so stahlhart und scharf waren ihre Fingernägel. Während Nicole mit Schlägen und Tritten versuchte, sich die hungrigen Ungeheuer vom Leibe zu halten, gingen die Reste ihres Kleides endgültig in Fetzen, und die scharfen Fingernägel rissen auch ihre Haut auf.
    Die blutigroten Striemen versetzten die Ghouls in nur noch größere Raserei.
    Immer noch hoffte Nicole auf Hilfe. Vielleicht von dem Gnom mit seiner Zauberei, aber wie sollte er wissen, wo er Nicole finden konnte?
    Sie sah Schlingpflanzen, die über ihr an der gemauerten Wand herunterhingen. Etwas weiter oben war ein Mauersims.
    War das vielleicht noch eine winzige Möglichkeit?
    Wenn die Pflanzenstränge stabil genug waren, ihr Gewicht zu halten, dann konnte sie vielleicht auf den Sims gelangen.
    Aber was dann?
    Doch immerhin befand sie sich dann in einer etwas besseren Position, denn von dort aus konnte sie die nachkletternden Ghouls wieder nach unten stoßen.
    Wenn nicht zu viele der Monster gleichzeitig heraufkamen!
    Egal - sie mußte es versuchen. Tat sie es nicht, war sie auf jeden Fall in ein paar Minuten tot.
    Sie schnellte sich hoch, bekam eines der lianenähnlichen Gewächse zu fassen, doch als sie hinaufzuturnen versuchte, merkte sie, wie erschöpft sie bereits war.
    Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Es war schon beinahe ein Wunder, daß sie nicht längst zusammengebrochen war!
    Sie mobilisierte nochmal all ihre Kräfte, klomm hinauf, lief praktisch an der Steinwand empor, während sie sich an dem Pflanzenstrang festhielt.
    Unter ihr kreischten und geiferten die Ghouls, schnappten mit ihren Krallenhänden nach Nicole. Einer ihrer Schuhe blieb in der Hand eines der hungrigen Leichenfresser zurück, aber dann hatte sie den schmalen Vorsprung erreicht.
    Der Sims bot kaum genug Platz, daß Nicole darauf stehen konnte - geschweige denn, sich bewegen und gegen die Ghouls kämpfen.
    Die kletterten jetzt ebenfalls empor. Sie wollten sich ihr Opfer auf keinen Fall entgehen lassen!
    Nicole streifte sich den verbliebenen Schuh vom Fuß und schlug mit dem Absatz auf die ersten Ghouls ein, die ihr zu nahe zu kommen drohten.
    Einer stürzte nach unten, raffte sich jedoch sofort wieder auf.
    Die Biester schienen Knochen aus Gummi zu haben, daß sie Stürze dieser Art stets unbeschadet überstanden.
    Gehetzt sah Nicole sich um. Es brachte nichts, noch höher zu klettern. Über ihr spannte sich die Höhlendecke. Das, was sie für Schlingpflanzen gehalten hatte, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als Wurzeln oberirdischer Pflanzen, die bis hier herabhingen.
    Die Steinmauer reichte zwar bis zum Höhleneingang, aber die Decke neigte sich dort wieder so weit, daß sie den Sims schließlich abdeckte.
    Es half nichts. Nicole saß nach wie vor in der Falle. Sie hatte nur einen kurzen Aufschub gewonnen.
    Verdammt, gab es denn hier keine Geheimtür im Mauerwerk? In Abenteuerfilmen pflegten die Helden in solchen Augenblicken plötzlich eine rettende Geheimtür zu finden, durch die sie ihren Feinden gerade noch eben entwischen konnten.
    Aber das hier war kein Abenteuerfilm, und wer auch immer in grauer Vergangenheit diese Höhlenwände hinter Steinmauern versteckt hatte - vielleicht, um aus der Höhle einen Ritualraum, einen Göttertempel oder sonstwas zu machen -, dieser jemand hatte Nicole nicht den Gefallen getan, eine Geheimtür genau dort einzubauen, wo Nicole sie jetzt gebrauchen könnte.
    Die Falle war und blieb perfekt und tödlich.
    Die Ghouls kamen nun in breiter Front herauf geklettert.
    Vier, fünf von ihnen stieß Nicole nacheinander wieder in die Tiefe, ehe die schrecklichen Kreaturen ihr gefährlich werden konnten. Aber dann tauchten gleich zwei unmittelbar vor ihr auf, und zwei andere schwangen sich rechts und links auf den Mauervorsprung.
    Noch einen konnte Nicole hinunterstoßen. Dann schloß sich eine Klauenhand um ihr Fußgelenk, es gab einen heftigen Ruck, sie verlor das Gleichgewicht…
    Und im nächsten Moment war sie es, die in weitem Bogen in die Tiefe
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