Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0607 - Piraten der Hölle

0607 - Piraten der Hölle

Titel: 0607 - Piraten der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
und daß das Ruder nicht ebenso von Magie beherrscht wurde wie die Segel…
    ***
    Robert Tendyke zeigte sich zunächst gänzlich abgeneigt, was Nicoles Plan betraf, und Zamorra war schon drauf und dran, eine Alternative zu erwägen, aber schließlich schaffte es Nicole doch, Tendyke zu überreden.
    »Ich bin normalerweise nicht der Mann, der Freundschaftsdienste gegeneinander aufrechnet«, sagte Robert Tendyke düster. »Aber in diesem Fall, Zamorra, sage ich dir, ich hab’ was bei dir gut! Verdammt, ausgerechnet dieser Schweinehund Cristofero! Daß du dem helfen willst, das verstehe ich nicht.«
    »Und ich verstehe eure Feindschaft nicht. Ihr habt euch in der Vergangenheit reichlich mit Haß beschenkt, sollte das nicht jetzt, nach Jahrhunderten, mal ein Ende finden? Kann Haß wirklich so lange währen?«
    »Darüber diskutiere ich nicht«, erklärte Tendyke. »Der einzige Grund, aus dem ich euch den Hubschrauber gebe, besteht darin, daß die Sache wohl in der Vergangenheit bereits stattgefunden haben dürfte und ich nicht unbedingt ein Zeitparadoxon verursachen möchte. Obwohl es für euch da sicher auch noch andere Wege gäbe, das zu verhindern. Aber du schuldest mir jetzt was, Zamorra.«
    Der lächelte.
    »Erinnerst du dich an die Suche nach dem Alexanderschwert?« fragte er beiläufig. »Du hast mich damals ganz schön gemein ausgetrickst, und fast wäre ich deinetwegen ums Leben gekommen.«
    »Erbsenzähler«, murmelte Tendyke.
    Dann grinsten sie sich an.
    »Wenn du Cristofero siehst«, sagte Tendyke, »bestell ihm einen Gruß von mir, sage ihm, daß ich immer noch lebe - und daß er endlich zur Hölle fahren soll! Leider ist mir sein Sterbedatum nicht bekannt. Ich habe den Lumpen irgendwann aus den Augen verloren.«
    »Der Gnom sagte, du hättest damals als Robert deDigue dafür gesorgt, daß Cristofero von Ludwig XIV. verbannt wurde. Warum hast du das getan?«
    »Darüber rede ich nicht«, erwiderte Tendyke kalt. »Gib dich damit zufrieden, daß du den Hubschrauber bekommst. Er wird auch auf Haiti so lange auf dich warten, bis du wieder in die Gegenwart zurückkehrst. Das ist doch wohl alles, was du von mir verlangen kannst, oder?«
    Das reichte auch völlig.
    Mittels der magischen Regenbogenblumen waren sie -Zamorra, Nicole und der Gnom - vom Château Montagne aus Frankreich nach Tendyke’s Home in Florida gewechselt. Von Florida nach Haiti war es schließlich nicht mehr sehr weit.
    Das Problem war, den Gnom dorthin zu bekommen. Er besaß keine Papiere, keinen Paß, kein Visum -überhaupt nichts, was seine Identität bestätigen konnte. Somit bestand auch keine Möglichkeit, ein Ticket zu kaufen und ihn in ein einfaches Passagierflugzeug zu setzten, zumal seine auffällige Erscheinung Kontrollen geradezu provozieren würde, und das konnte eine ganze Menge Ärger nach sich ziehen.
    Aber ein Firmenhubschrauber der Tendyke Industries sollte sie jetzt alle nach Port-au-Prince bringen. Es ließ sich arrangieren, daß die Maschine nur pauschal durchgecheckt wurde.
    Beim Rückflug in die USA würde man sie nach der Landung vermutlich stärker kontrollieren, um illegale Einwanderer aufzustöbern, dann aber würde der Gnom ja nicht mehr an Bord sein.
    Nicoles Idee, die Reise auf diese Weise durchzuführen, erwies sich als ebenso genial wie einfach. Die Frage war nur gewesen, ob Tendyke mitspielen würde und den Firmenhubschrauber zur Verfügung stellte.
    Jetzt gab es nur noch das Problem, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, an dem Don Cristofero mit dem Schiff in Port-au-Prince eintraf.
    Falls während der Überfahrt nicht etwas passiert war und das Schiff nicht von Piraten gekapert, von feindlichen Kriegsschiffen versenkt oder vom Sturm zerschmettert worden war.
    Falls Don Cristofero also überhaupt noch unter den Lebenden weilte…
    ***
    Der Graue bemerkte als erster, daß etwas nicht stimmte. Er kämpfte immer noch gegen die Kontrolle durch den schwarzhäutigen Zauberer an, da erkannte er plötzlich, daß sein Schiff jäh den Kurs änderte!
    Der Piratenkapitän polterte die Brücke hinauf. Dabei mußte er umständlich rückwärts klettern, weil sein Gesicht ja nach hinten zeigte.
    Doch der Zwang des Zauberers hinderte den Dämon nicht daran, auf die Kommandobrücke zu gelangen, aber er verhinderte, daß er dort den Afrikaner angreifen konnte.
    Nach wie vor glühten die Augen des untoten Sklaven in grellrotem Feuer.
    Der Rudergast kurbelte wild am Steuerrad. Es ließ sich spielend leicht in jede Richtung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher