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0607 - Piraten der Hölle

0607 - Piraten der Hölle

Titel: 0607 - Piraten der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch dann wahrnehmen konnte, wenn der Dämon sich den Menschen gar nicht zeigen wollte.
    Dieses magische Instrument, vielleicht gar eine Waffe, war auch sehr stark. Und der Graue war nicht gerade einer der mächtigsten Dämonen. Er hatte seine Bewährungsphase noch längst nicht hinter sich.
    Und er hatte versagt!
    Ein lausiger Zauberer hatte ihm den Kopf einfach falsch herum wieder anwachsen lassen und ihn zugleich unter seine Kontrolle gebracht. Und das Schiff war zerstört; das einzige, was er sich auf seine Fahne schreiben konnte, war die endgültige Vernichtung des Zauberers, der in dem flammenden Inferno umgekommen war.
    Nun, ohne den Zauberer hätte er seinen Kopf überhaupt nicht mehr aufsetzen können. Irgendwann hätte sich sein Körper aufgelöst, dann wäre er nur noch Kopf gewesen. Deshalb hatte er auch die Klingen der Sterblichen gefürchtet.
    Aber da war noch so viel anderes.
    Und irgendwo in der Nähe spürte der Graue auch die Nähe jener unheimlichen Kreaturen, die seinem Schiff gefolgt waren, seit der spanische Frachter gesunken war.
    Sie waren Gespenster wie diejenigen, die dem grauen Piratenkapitän als Mannschaft gedient hatten, aber nun in den mörderischen Flammen umgekommen waren. Sie waren die Geister jener ertrunkenen Sklaven, die mit dem spanischen Schiff auf den Meeresgrund hinabgesunken waren.
    Jetzt aber kamen sie immer näher heran. Immer näher, und voller Rachsucht.
    An wem würden sie sich gütlich tun?
    An den Menschen?
    Oder würden sie es wagen, den Dämon selbst anzugreifen?
    Er mußte es abwarten. Vorläufig zog er sich zurück, um nicht ständig in der Reichweite des nach ihm tastenden magischen Instruments zu sein. Er mußte neue Pläne schmieden, und er hoffte, daß die Geister der Ertrunkenen ihm wenigstens einen Teil seiner ›Arbeit‹ abnahmen.
    Diese Arbeit bestand darin, die Menschen zu töten. Vor allem den mit der magischen Waffe, und auch den Großmäuligen, der sich als Meister des Übersinnlichem ausgegeben hatte.
    Aber… wo steckte der überhaupt?
    ***
    Kapitän Vargaz hatte seine Erzählungen beendet. Eine Geschichte, in der er seine eigenen Taten etwas stärker herausgestrichen und seine Angst verleugnet hatte, die aber sonst mit der Wahrheit übereinstimmte.
    »Die Zeit ist also genau richtig«, sagte Nicole und bediente sich dabei der deutsche Sprache, weil sie davon ausging, daß Vargaz sie entweder nicht beherrschte oder bei dreihundert Jahren sprachlicher Fortentwicklung Schwierigkeiten hatte, die Bedeutung der Fremdworte zu erfassen. »Bleibt immer noch die Frage, warum es uns ausgerechnet hierher verschlagen hat. Sicher nicht, damit wir erfahren, daß Don Cristofero tot ist. Friede seiner Asche.«
    Sie sah einmal mehr zu dem brennenden Wrack hinüber.
    »Was soll ich jetzt nur tun?« jammerte der Gnom. »Ohne meinen Herrn will ich in dieser Welt nicht leben!«
    »Du wirst einen anderen Tyrannen finden«, versicherte Zamorra. »Äh… wollte sagen, einen anderen Beschützer, dem du dienen kannst. Typen wie Cristofero gibt es in dieser Zeit wie Sand am Meer.«
    »Ihr müßt mich mitnehmen in Eure Zeit«, verlangte der Gnom. »Da wird mich keiner jagen, verfolgen und verprügeln. Und ich könnte Euch dienen.«
    »Das hat keinen Sinn. Es gäbe nur einen weiteren Riß in der Zeit. Das einzige, was wir noch für dich tun können, ist, dich an einen Ort deiner Wahl zu bringen, aber in dieser Zeit.«
    Mit dem Gnom mußte er französisch oder spanisch sprechen, weil der Namenlose keine andere Sprache verstand, und nun horchte Kapitän Vargaz auf, aber der Spanier sagte nichts dazu.
    Er lauschte nur stirnrunzelnd.
    Nicole winkte ab.
    »Cristofero ist nicht tot, da bin ich sicher. Wir müssen ihn suchen. Wenn Capitano Vargaz durch eine magische Kraft aus dem Schiff gerettet wurde, ehe es zerschellte und in Flammen aufging, dann wird es mit dem Dicken ebenso geschehen sein. Er steckt bestimmt irgendwo. Vielleicht sogar dort, wo wir eigentlich sein sollten.«
    »Aber das ist verrückt!« entfuhr es Zamorra.
    »Wieso? Du hast selbst gesagt, daß etwas, das mit uns verbunden sei, uns hierher versetzt habe. Und das könnte doch tatsächlich Cristofero gewesen sein.«
    »Das wiederum hat der da gesagt!« erklärte Zamorra und wies auf den Gnom, der daraufhin förmlich in sich zusammenkroch.
    Zamorra seufzte auf und versuchte sich bei ihm zu entschuldigen.
    »Das heißt doch nicht, mein Freund, daß du die Schuld an dieser Sache trägst! Die trägt Don
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