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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower
Autoren: Jason Dark
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jemand, der auf gar nichts Rücksicht nahm, um seinem schlimmen Trieb nachzukommen.
    Eine lebende Leiche war aus den düsteren Verliesen des Towers ausgebrochen, und Suko hätte einiges dafür gegeben, wenn sie noch dahinter gefangen wäre.
    Gesehen hatte er den Killer nicht. Nun wünschte er sich, daß diese Gestalt vor ihm stehen würde.
    Kam sie zurück?
    Suko dachte über diesen Gedanken näher nach. Es war nicht so unwahrscheinlich. Anne Baker hatte nicht mit einer Verfolgung gerechnet, prompt war die Gestalt auch unter Wasser erschienen und hatte sie rücksichtslos angefallen.
    Wenn man davon ausging, daß der Tower und dessen nächste Umgebung so etwas wie ein Hauptsitz war, konnte es durchaus sein, daß sie sich noch in der Nähe aufhielt.
    Suko wollte sich mit seinem Freund John auf dem Schiff treffen. Er hatte eigentlich vorgehabt, außerhalb des Hausboots auf den Geisterjäger zu warten. Diesen Gedanken verwarf er wieder. Er wollte auf dem Boot bleiben, allerdings nicht in dieser Kajüte, wo der Tote lag. Die Kombüse erschien ihm gerade recht. Sie besaß zudem zwei Bullaugen.
    Das Klingen der Gläser störte ihn.
    Suko nahm sie aus der Spüle und stellte sie weg.
    Dann fielen ihm die Blutstropfen auf dem Boden auf.
    Er verspürte ebenfalls Durst. Im Kühlschrank fand er eine kleine Flasche Mineralwasser, leerte sie, stellte sie weg und hockte sich auf einen schmalen, festgeschraubten Stuhl neben dem Tisch. Die Deckenleuchte hatte er ausgeschaltet.
    Suko wartete. Er lauschte dem Summen der Fliegen, dem Klatschen der gebrochenen Wellen an der Bordwand und gewöhnte sich auch an das sanfte Wiegen des Boots. Die Beine hatte er ausgestreckt und eine bequeme Haltung eingenommen.
    Zeit verstrich…
    Die Minuten wurden lang. Manchmal reckte sich Suko, um auf das Wasser schauen zu können.
    Beinahe lautlos glitt ein Boot der River Police vorbei, ein weißes Dreieck aus Schaum hinter sich herziehend. Das Boot verschwand.
    Den dumpfen Schlag nahm Suko sofort wahr, weil er sich von den übrigen Geräuschen unterschied und auch an Deck aufgeklungen war.
    Augenblicklich war er hellwach. Es kribbelte in seinen Fingern, und er ging davon aus, daß es nicht sein Freund John Sinclair gewesen war, der das Boot betreten hatte. Der wäre anders gekommen, bestimmt nicht so vorsichtig. Außerdem hätte John die Kollegen der Mordkommission mitgebracht, was natürlich zu hören gewesen wäre.
    Es blieb eine Möglichkeit – der Killer war zurückgekehrt!
    Suko stand auf, innerlich gespannt, doch er gab sich gelassen. Er richtete seinen Blick gegen die Decke und lauschte den Tritten nach, die er für die Dauer weniger Sekunden hörte, bevor sie leider verstummten und er nicht mehr herausfinden konnte, in welche Richtung sich die Person bewegte.
    Suko verließ seinen Platz ebenfalls. Neben dem Durchgang baute er sich auf, streckte den Kopf ein wenig vor und peilte in die Kabine hinein, wo der Tote noch immer auf dem Tisch schaukelte, als wäre er dort festgeklebt worden.
    Wieder verstrich Zeit…
    Suko wurde sie nach einer Weile zu lang, und er spielte mit dem Gedanken, die Stelle zu wechseln, als er die Tritte wieder hörte.
    Diesmal hinter sich und in seinem Rücken.
    Er wußte Bescheid. Jemand schritt einen Niedergang hinab, betrat die Kombüse.
    Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen des Inspektors. Diese Suppe würde er dem Killer versalzen. Es tat richtig gut, daß der Mörder auf dem Weg war.
    Suko zog seine Beretta, ging näher an die Tür heran – und wurde trotzdem überrascht.
    Wer immer der Unbekannte auch war, er besaß einen schon fast höllischen Instinkt. Er mußte geahnt haben, daß sich jemand nahe der Tür aufgehalten hatte.
    Der Wucht konnte Suko trotz seiner Reaktionsschnelligkeit nicht entwischen. Das Türblatt hämmerte gegen seine Stirn. Für einen Moment sah er Sterne, schüttelte dann den Kopf und stieß ein Geräusch aus, das an das Schnauben eines Walrosses erinnerte.
    Sekundenlang war er abgelenkt, unter anderem auch durch die Sterne, die vor seinen Augen blitzten. Er sah die Gestalt des Killers wie einen zittrigen Film, schoß und wußte im gleichen Moment, daß er das häßliche, dunkle Gesicht mit dem hellen Knochen verfehlt hatte.
    Dann war der Killer weg!
    Wie ein Spukbild war der Zombie erschienen, und ebenso war er auch wieder verschwunden.
    Vorbei – weg… nicht mehr zu sehen.
    Suko taumelte auf die Tür zu. Dabei verfluchte er sich selbst. Das passierte ausgerechnet ihm als Profi. John
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