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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower
Autoren: Jason Dark
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Schluck.
    Suko wich ihnen aus, was ihnen nicht gefiel, denn einer kam auf die Idee, dem komischen Chink das Schwimmen beibringen zu wollen. Sie waren zu viert und fühlten sich ungemein stark.
    Suko machte einen Rückzieher. Er hätte alle vier in die Fluten stoßen können, worauf er verzichtete. Zu leicht hätte jemand dabei ertrinken können.
    Die Bemerkungen, die ihm die Betrunkenen hinterherschrien, waren nicht druckreif.
    Der Inspektor setzte seinen Weg kopfschüttelnd fort. Es gab ihm ein beklemmendes Gefühl, wenn er daran dachte, daß die Ausländerfeindlichkeit in London immer stärker wurde.
    Es lagen drei Hausboote an den Stegen. Für Suko war nur das erste interessant.
    Am Steg stoppte er seinen Schritt, schaute sich noch einmal um.
    Das mächtige Gebilde der Brücke erschien ihm zum Greifen nahe.
    Die Wagen, die über sie hinwegglitten, wirkten wie sich schnell bewegende Inseln, die lange und breite Lichtleisten vor sich herschoben.
    Der Steg war breit genug, an beiden Seiten gesichert und endete dicht vor der Bordwand. Suko hörte, wie die Wellen gegen das Holz klatschten.
    Das Schiff lag vor ihm. Es bewegte sich unter den anlaufenden Wellen und schwankte dabei von einer Seite auf die andere.
    Keine Spur von einem Killer, keine Spur von einer Bluttat und auch keine Spur von dem Opfer.
    Das, so wußte Suko aus dem Zeugenbericht, würde er unter Deck finden. Die Frau hatte ihm den Weg beschrieben und zusätzlich noch den Zustand der Leiche. Der Mann war mit einem Gegenstand umgebracht worden, der in seinem Rücken steckte.
    Suko betrat das Deck. Anne Baker hatte von einem luxuriösen Hausboot gesprochen, was Sukos Meinung nach nicht stimmte, denn das Deck sah selbst im Dunkeln so aus, als könnte es eine Generalreinigung vertragen.
    Unter Deck geriet er in eine andere Welt, Teppiche auf den Gangböden, wertvolles Holz, das in einem mahagonifarbenen Rotbraun schimmerte, die Handläufe aus geputzten Messing, eine Atmosphäre, in der man sich ohne weiteres wohl fühlen konnte.
    Da machte auch Suko keine Ausnahme.
    Und doch. Hier unter Deck war etwas vorhanden, das ihn störte.
    Eine Atmosphäre des Schreckens, das dumpfe Gefühl, den Tod bald hautnah erleben zu können.
    Der Knochen fiel ihm ein.
    Anne hatte davon gesprochen. Dieser Knochen steckte quer im Maul des Mörders und war bleich und hell wie Eis. Sie hatte ihn unter Wasser sogar festgehalten, damit zugeschlagen, ihn aber danach wieder verloren. Es waren Kleinigkeiten, die Suko beschäftigten, wobei ihn dann ein Summen störte, das ihn sogar irritierte.
    Zur Waffe griff er nicht, aber er hatte herausgefunden, daß dieses Summen von Fliegen stammen mußte.
    Er stieß eine Tür ganz auf. Sie schwang lautlos zurück, und Suko stand in einer toll eingerichteten Kabine, die ebenfalls zur Luxusklasse gehörte.
    Nur etwas paßte überhaupt nicht hinein. Es war die Leiche auf dem Tisch, über die einige Fliegen ihre Bahnen zogen. Wahrscheinlich hatte sie der Blutgeruch angelockt.
    Suko rannte nicht auf die Leiche zu, den Fehler beging er nicht. Er blieb zunächst stehen und suchte mit den Blicken die Kabine ab, soweit dies möglich war, denn der warme, weiche und einschmeichelnde Lichtschein drang nicht in jeden Winkel.
    Es war nicht still in der Kabine. Durch die dümpelnden Bewegungen des Hausboots schaukelten auch andere Gegenstände mit, die an den Wänden hingen oder nicht befestigt waren.
    Bilder bewegten sich. In der Kombüse rollten leere Champagnergläser durch die Spüle und stießen mit hellem Klingen zusammen.
    Irgendwo knackte etwas, das alles nahm Suko auf, und dennoch war es eine andere Tatsache, die ihn störte.
    Er wußte nicht, was ihn so unruhig machte. Bis er näher an den Toten heranging und ihn sich aus der Nähe betrachtete.
    Jetzt war ihm alles klar!
    Er spürte den Schauer auf seinem Rücken, der sich auf der normalen Haut festfraß. Im Nacken lag plötzlich ein Druck, und er dachte an die Beschreibungen der Anne Baker, die sie ihm von dem Toten gegeben hatte.
    Sie stimmte nicht, sie war in all ihrem Schrecken trotzdem untertrieben gewesen. Suko konnte sich nur vorstellen, daß der Mörder noch einmal in die Kabine zurückgekehrt war.
    Er drehte sich um. Auf einmal war ihm kalt. Seine Kehle kam ihm vor wie vernagelt. Er spürte das Brennen in den Augen und zugleich die Gewißheit, daß der Trommler nicht grundlos gewarnt hatte.
    Da war jemand unterwegs…
    Und wie der durch die Nacht schlich. Wie das personifizierte Grauen, wie
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