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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst
Autoren: Jason Dark
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konnte, kam Tony dabei nicht zu Bewußtsein, er hörte sein Schreien und wußte, daß er noch lebte. Wenn es verstummte, dann möglicherweise für immer und unter den scharfen Zähnen des Monsters.
    Auch seine Kraft neigte sich dem Ende zu. Das Schreien verlor an Lautstärke, erstickte in einem Wimmern und Husten, wobei noch Tränen über seine Wangen rannen und er in das Flackerlicht der Kerzen schaute, die dicht über dem Stallboden ein zitterndes Meer bildete.
    Dazwischen sah er das Monster. Es war eine Ausgeburt der Hölle.
    Nichts konnte widerlicher sein als dieses furchtbare Wesen. Gekrümmt wie ein sich duckender Panther und dennoch anders. Menschenähnliche Arme und Beine zweigten von seinem Körper ab. Sie waren mit messerscharfen Krallen versetzt. Das Gesicht bestand fast nur aus Maul. Sechs Zähne zählte Tony, drei oben, die anderen drei unten. Alle sechs scharf wie Rasiermesser. Darüber zwei vorstehende Löcher als Nase und böse, gelbe Augen. Zusätzlich besaß die Fratze noch Ähnlichkeit mit dem Kopf eines Schweines.
    Der kompakt wirkende Körper schimmerte in zwei Farben, die ineinander übergingen. Ein etwas helleres Rot, das zum Buckel hin violett wurde. Dieser Rücken wiederum war mit kugelartigen Pusteln oder Geschwüren bedeckt, auf denen borstenartige Haare zitterten.
    Widerlicher konnte eine Kreatur nicht aussehen. Es gab viele häßliche Tiere, das wußte auch Tony, aber die wenigsten handelten so wie das Monstrum vor ihm.
    Es wollte killen!
    Und es walzte näher. Das war kein Schleichen, kein Laufen, auch kein sich Voranschieben, ein satt und sicher wirkendes Walzen, denn die Beute würde nicht mehr entwischen können.
    Das wußte auch Tony. Er verging fast vor Furcht. In seinem Innern spürte er den Druck, der ihn fast zu sprengen drohte. Er starrte das Monstrum mit flackerndem Blick an, die Unterlippe zitterte. Über sein Gesicht rann ein Schauer, die hochroten Wangen vibrierten ebenfalls.
    Er hörte das Geräusch. Ein sattes, zufriedenes Schnauben oder Grunzen.
    Tony hatte gewußt, daß diese Kreatur existierte. Nur war ihm nicht gesagt worden, wie sie entstanden und woher sie gekommen war. Irgendwo in der Tiefe hatte sie ihren Platz gehabt und gelauert.
    Der Tod schob sich weiter vor. Unaufhörlich und mit einer mörderischen Zielstrebigkeit kam er voran. Tony konnte die Zeit abzählen, die ihm noch blieb.
    Der letzte Strick endete dicht unter seinem Hals. So gelang es ihm wenigstens, den Kopf zu bewegen. Es gab eine Zeit, da wollte er nicht mehr auf das Monstrum schauen. Er starrte gegen die Seitenwand, während sich die Angst noch weiter aufbaute. Das mußte doch mal ein Ende haben, es konnte einfach nicht so weitergehen.
    Vielleicht war auch alles nur ein Traum, aus dem er erwachte und sich in seinem kleinen Zimmer im Bett liegend wiederfand.
    Nein, einen Traum erlebte er nicht, denn die Stricke drückten hart durch die Kleidung gegen seine Haut, als wollten sie dort hineinschneiden wie Messer.
    Da er nicht mehr hinschauen wollte, hielt er die Augen geschlossen. Und dennoch spürte er, wie sich das Monstrum an ihn heranschob, denn der Geruch steigerte sich.
    Ein widerlicher, abstoßender Gestank. Eine Mischung aus Schwefelgas und altem Moder. So etwas konnte nur in der Hölle geboren sein, und die Kreatur strömte ihn aus.
    Tony gehorchte einem inneren Zwang, als er die Augen öffnete. Er hatte es nicht gewollt, nur kam er gegen die andere Kraft nicht an und röchelte vor Furcht, denn er mußte erkennen, daß diese Kreatur ihn beinahe erreicht hatte.
    Zudem hatte das Monster seine Haltung verändert. Es lag nicht mehr flach und hatte sich aufgerichtet.
    Auf den starken Hinterbeinen stand es vor ihm. Er konnte direkt in das widerliche Gesicht starren, das sich in seiner Höhe befand.
    Die Vorderpfoten waren ausgestreckt. Die gefährlichen Krallen näherten sich Tonys Gesicht.
    Es war aus, vorbei, nichts mehr zu retten. Die Todesangst schnürte Tony die Kehle zu. Nicht einmal atmen konnte er. Mit seinem Leben hatte er abgeschlossen.
    Da passierte dann das Unwahrscheinliche!
    ***
    An der rechten Mauerseite schlug eine Tür auf. Sie prallte noch gegen die Wand, so heftig war sie bewegt worden. Bevor sie herumschwingen konnte, war der Schatten hindurchgehuscht und bewegte sich auch zwischen den Kerzen weiter, wobei er einige von ihnen umstieß, was ihn aber nicht weiter störte.
    Er wollte sein Ziel erreichen, und das war dieses widerliche Höllengeschöpf.
    Tony bekam nichts mit. Er sah
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