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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna
Autoren: Unbekannt
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durchgegeben. Jeder Mensch auf der Erde mußte demnach wissen, um wen es sich handelte, wenn vom „Solaren Feind Nr. Eins" gesprochen wurde.
    „Der Junge macht Karriere", meinte Gucky voller Bewunderung.
    „Und wenn er es wirklich ist, woran ich nun keine Sekunde mehr zweifle, hat er sich bestimmt seinen uralten Urlaubswunsch erfüllt. Er steckt in Afrika, und zwar mitten im Naturschutzgebiet, im restlichen Urwald oder bei den Wasserfällen, vielleicht auch in der Steppe. Auf jeden Fall ist er in Afrika, da gehe ich jede Wette ein."
    Er rutschte ein wenig in den Schatten, als es ihm zu warm wurde, außerdem fing er die Gedankenimpulse eines Piloten auf, der mit einem Gleiter von Norden kam und sich in geringer Höhe der Insel näherte.
    Er entdeckte das schwingenlose Flugzeug dicht über dem Wasser. Es wurde schnell größer, und der Insasse steuerte genau auf die Insel zu. Gucky erfuhr aus seinen Gedanken, daß er den Staatsfeind suchte. Er vertrat die Auffassung, daß sich der Flüchtling sehr gut auf einer der zahlreichen unbewohnten Inseln versteckt haben konnte, und die ausgesetzte Belohnung für seine Ergreifung war nicht gerade kleinlich zu nennen.
    Gucky kroch tiefer in den Schatten, behielt aber den Gleiter im Auge. Der Kerl von Pilot war ein ganz gewöhnlicher Kopfgeldjäger. Das paßte zu dem Bild, das sich Gucky von der negativen Menschheit gemacht hatte.
    „Da hast du Pech gehabt", murmelte er und sah zu, wie die Maschine anstieg, um die Insel langsam zu überfliegen. „Selbst wenn Ras hier wäre, fändest du ihn nicht. Und wenn, wie wolltest du einen Teleporter festhalten? Immerhin hast du einen Denkzettel verdient..."
    Er lag ganz ruhig, während die Maschine nur in wenigen Metern Höhe über die Gipfelmulde hinwegglitt. Telekinetisch tastete er sich bis zu den elektronischen Elementen vor und schloß einen Kontakt, als der Gleiter wieder über offenem Meer war und gerade wenden wollte, um die Insel noch einmal genauer zu untersuchen. Vielleicht plante er auch eine Landung, um wenigstens Hinweise zu finden.
    Doch plötzlich begann der Gleiter in die Tiefe zu stürzen. Seine Höhe betrug nicht mehr als zwanzig Meter, und so konnte sich der Pilot durch einen beherzten Hechtsprung aus der Kabine retten, während sein Flugzeug wie ein Stein im klaren Wasser versank.
    Der Mann schwamm an das felsige Ufer. Er konnte sich den Absturz nicht erklären, war aber froh, wenigstens wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wütend warf er sich auf die sonnenwarmen Felsen und überlegte, was er nun tun sollte, um von hier wegzukommen.
    Gucky beobachtete ihn vom Gipfel aus und überlegte, ob er ihm nicht ein paar Fragen stellen sollte. Allerdings würde die Hölle los sein, wenn jemand den Mann entdeckte und dieser auspackte.
    Aber vielleicht ging es mit einem Bluff. Bei der Mentalität des Kopfgeldjägers war das nicht ausgeschlossen. Wenn er sich als Gucky II ausgab, konnte es gelingen.
    Er wartete noch eine halbe Stunde, dann teleportierte er auf die waagerechte Felsplatte hinab, auf der der Pilot lag. Er versuchte, ein strenges und arrogantes Gesicht zu machen, damit er dem falschen Mausbiber möglichst ähnlich sah.
    „He, Sie da!" rief er schrill, als habe er einen Dieb entdeckt, der gerade dabei war, einen Tresor zu knacken. „Was machen Sie hier?"
    Der Pilot rappelte sich verdutzt auf, und als er Gucky erblickte, sprang er verblüfft auf die Beine und verbeugte sich devot.
    „Sir Guck!" sagte er voller Ehrfurcht. „Sie hier? Ich bin abgestürzt, war auf der Suche nach dem Staatsfeind. Ich bin ein treuer terranischer Bürger und gebe mein Leben für die Regierung."
    „Wäre ja auch bald passiert", stellte Gucky streng fest.
    „Sie beteiligen sich also an der Fahndung? Sehr lobenswert von Ihnen." Er überlegte, wie er sich unauffällig nach der Person des Staatsfeindes erkundigen sollte, den doch jedermann kennen mußte, insbesondere er, der negative Gucky. „Haben Sie eine Spur, einen Hinweis?"
    „Niemand hat einen Hinweis, Sir. Aber ich nehme an, er hält sich auf einer der vielen Inseln verborgen oder vielleicht in Afrika."
    „Afrika? Wie kommen Sie ausgerechnet auf Afrika?"
    Der Pilot schwieg und dachte nach, aber er dachte noch immer nicht an Ras Tschubai. Sein Gehirn formte kein Gedankenbild des Gesuchten. Er dachte? nur an den Erfolg seiner Suche und an die reiche Belohnung, die ausgesetzt worden war.
    „Afrika wäre ganz natürlich, nicht wahr?" sagte er endlich.
    „Da bin ich
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