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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorsichtig. Ich will wissen, woran wir mit dir sind.«
    Onaro schüttelte den Kopf.
    »Ich werde nichts dergleichen tun«, sagte er.
    »Du bist also doch ein Spion!«
    »Nein. Aber du bist ein Narr. Wenn ich ein Spion wäre - was würdest du dann vorschlagen?«
    Der Overallträger grinste.
    »Dich unschädlich machen. Was sonst?«
    Und dabei fuhr er mit dem Zeigefinger wie mit einem Messer quer über seinen Hals.
    ***
    Ghaagch hielt den Dhyarra-Kristall 11. Ordnung zwischen den Zangenfingern seiner oberen Armpaare.
    Der Meegh nahm die vertrauten Energieimpulse in sich auf, mit denen der Kristall ihn stärkte.
    Es war kein Unterschied zwischen den beiden Sternensteinen.
    Ghaagch war erleichtert.
    Er wäre auch mit einem Kristall 8. oder 9. Ordnung zurechtgekommen, um zu überleben. Und er verstand nicht, wieso die Menschen diese Sternensteine fürchteten. Sie sagten, ein zu starker Kristall sei gefährlich für den Benutzer, aber Ghaagch sah keine Gefahr.
    Allerdings war er auch kein Mensch…
    Die Unruhe, die er vor seinem Freund Ted Ewigk krampfhaft zu verbergen versucht hatte, hatte eine andere Ursache.
    Irgendwie spürte Ghaagch, daß er nicht der einzige überlebende Meegh war. Irgendwo mußte es noch andere geben.
    Er hatte sie in seinen Träumen gesehen. Er wußte, daß sie existierten. Und er mußte sie finden.
    Er spürte auch, daß sie im Begriff waren, Böses zu tun!
    Vielleicht hatte Ghaagch das Sterben von Talos nur deshalb überlebt, um sie daran zu hindern.
    Viele Wege im Multiversum, sagten die alten Philosophen, werden von uns beschriften, ohne daß wir wissen, wer sie anlegte und aus welchem Grund. Aber plötzlich erreichen wir eine Kreuzung, an der viele schmale Wege zu einer breiten Straße werden und uns das Ziel unserer Reise offenbaren.
    Um die anderen Meeghs aufzuspüren, konnte Ghaagch den Dhyarra-Kristall benutzen. Aber das war nicht alles.
    Er brauchte auch sein Raumschiff.
    Er wußte, wo die Menschen es verbargen. Er wußte auch, daß niemand ihn daran hindern würde, es zu betreten und zu starten.
    Nur kurz nachdem sein Freund Ted Ewigk wieder gegangen war, verließ auch Ghaagch das Verwaltungsgebäude der Tendyke Industries. Er tat es als Schatten, der unbemerkt davon huschte.
    Der Schattenschirm verbarg seine grauenerregende Gestalt, und mit dem Dhyarra-Kristall manipulierte er die Erinnerung jener, die diesen aufrecht gehenden Schatten dennoch bemerkten.
    Er machte sich auf den Weg zu seinem Dim-Raumschiff…
    ***
    Teri und Ted materialisierten auf dem kleinen Totenacker.
    Zamorra hatte ihnen den Weg zum Grab von Großmutter Bernardin beschrieben, so daß sie keine Schwierigkeiten hatten, es zu finden.
    Ted wog seinen Dhyarra-Kristall nachdenklich in der Hand.
    Der Sternenstein war aktiviert und gab ein helles, blaues Leuchten von sich.
    »Kannst du etwas wahrnehmen?« erkundigte sich der Reporter bei seiner Begleiterin.
    Teri winkte energisch ab. »Still«, sagte sie. »Ich versuche mich auf magische Reststrahlungen zu konzentrieren.«
    Aber nach einer Weile gab sie es auf.
    »Ich kann nichts bemerken. Es ist gerade so, als sei hier überhaupt keine Magie im Spiel gewesen. Entweder haben das Mädchen und Zamorra und Nicole Wahnvorstellungen gehabt, oder es ist ein Phänomen, das nichts mit Magie zu tun hat.«
    »Wir könnten uns zusammenschließen«, schlug Ted vor.
    »Unsere Kräfte würden sich potenzieren - was durch mich natürlich nicht sonderlich viel bringt, aber ich könnte dann mit dem Dhyarra-Kristall weitere Energie zur Verstärkung beiführen.«
    Die Druidin nickte.
    In diesem Fall war sie durch den superstarken Machtkristall nicht gefährdet, weil dessen Energien ja von seinem rechtmäßigen Nutzer ›abgefedert‹ wurden.
    »Aber wir sollten dabei nicht nur nach Magie suchen, sondern auch nach anderen Phänomenen.«
    »Was stellst du dir darunter vor?« fragte Ted. »Immerhin muß ich mir ein klares Bild davon machen, weil ich es bin, der mit seinen Gedankenbefehlen den Dhyarra-Kristall entsprechend steuert.«
    »Vielleicht… eine Dimensionsüberlappung? Vorhin im Château fiel einige Male das Wort ›Durchdringung‹. Könnte es nicht sein, daß eine andere Welt in diese eindringt und sich mit ihr mischt oder sie punktuell überlagert? Stell dir zwei Seifenblasen vor - die eine ist unsere Dimension, die zweite eine fremde Welt. Normalerweise berühren sie sich höchstens, gleiten aber viel eher aneinander vorbei. Was, wenn die eine plötzlich in die andere
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