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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1
Autoren: Nancy Holder
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ihre Hände um die heiße Tasse. Ihr war kalt bis ins Herz.
    Ernst und drängend fuhr er fort: „Wir müssen reden."
    Sie schluckte. „Müssen wir?" Sie nahm ihre Tasse und ging ins Eßzimmer hinüber. Das war nicht wirklich eine Frage gewesen. Was sie ihn eigentlich fragen wollte, war: Liebst du mich nicht mehr? Wie kannst du mich mit einem anderen Mädchen hintergehen, nach allem, was wir zusammen erlebt haben? Aber diese Fragen behielt sie für sich.
    Er folgte ihr. „Es geht um deinen Freund Ford", sagte er. „Er ist nicht das, was er vorgibt zu sein."
    Sie sah ihn an, betrachtete die dunklen Augen und den Mund, der immer traurig war, sogar wenn Angel lächelte. Ihr fiel auf, daß sie ihn noch nie hatte lachen hören.
    „Wer ist das heutzutage schon?" entgegnete sie kalt.
    Entweder hatte Angel ihre Stichelei nicht erfaßt, oder er ignorierte sie. „Willow hat ihn im Computer überprüft."
    „Willow?" Sie war platt. Willow hatte die Privatsphäre eines alten Freundes von ihr verletzt und es nicht einmal für nötig gehalten, ihr davon zu erzählen?
    „Wir haben seine Adresse gefunden. Wir haben sie mit Xander überprüft, und es stellte sich heraus ..."
    „Xander auch?" fragte Buffy. „Wow, es sind ja alle dabei. Eine große, riesige, aufregende Verschwörung." Sie setzte sich.
    Angel schwieg eine Weile, dann fragte er: „Wovon redest du eigentlich?"
    „Ich rede von den Leuten, denen ich vertraue." Sie sah ihm tief in die Augen. „Wer ist Drusilla?"
    Angel verlor die Kontrolle über seine Gesichtszüge, als hätte sie ihm vom Tod eines nahen Verwandten oder guten Freundes erzählt. Sie war erschüttert, wollte aber noch nicht aufgeben. „Und lüge mich nicht an. Das bin ich leid."
    Er sah sie matt und sehr traurig an. „Manche Lügen sind notwendig."
    „Wozu?" fragte sie.
    „Manchmal ist die Wahrheit noch schlimmer." Er wandte seinen Blick ab, dann sah er sie wieder an. „Du wirst das noch im Laufe deines Lebens herausfinden."
    „Ich kann damit umgehen. Ich kann die Wahrheit ertragen."
    „Liebst du mich?" fragte er und sah ihr prüfend in die Augen.
    Sie war verblüfft. „Was?"
    „Liebst du mich?"
    Und da war sie, die ewige Frage aller Verliebten. Der Vampir stellte sie der Jägerin. Hatte sie sich selbst diese Frage nicht wieder und wieder gestellt?
    Ihre Augen wurden feucht. „Ich liebe dich", gab sie zu. „Aber ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann."
    „Vielleicht solltest du das auch nicht."
    „Vielleicht bin ich diejenige, die das zu entscheiden hat", antwortete sie trotzig.
    Er wartete eine Sekunde. Dann begann er zu reden, als würde ihn das, was er jetzt offenbarte, teuer zu stehen kommen.
    Es kam in einem einzigen Wortschwall heraus, als wollte er es endlich hinter sich haben.
    „Ich habe viele schreckliche Dinge getan, als ich Vampir wurde. Drusilla war das Schlimmste. Sie war wie eine .. . Obsession für mich. Sie war rein und süß und keusch."
    „Du hast aus ihr einen Vampir gemacht", sagte Buffy langsam, als ihr die schreckliche Wahrheit dämmerte.
    „Zuerst habe ich sie krank gemacht. Ich habe jeden getötet, den sie liebte, habe ihr alle nur erdenklichen mentalen Torturen angetan. Sie floh schließlich in ein Kloster, und an dem Tag, an dem sie zur Nonne geweiht werden sollte, machte ich sie zu einem Dämonen."
    Buffy konnte eine Weile nicht sprechen. Sie konnte ihn auch nicht ansehen.
    „Tja, ich habe nach der Wahrheit gefragt", sagte sie langsam. Sie fragte sich, wie sie sich von diesem Wissen wieder erholen sollte. Und ob sie ihn immer noch lieben konnte.
    Aber Angel war nicht auf Vergebung aus. Er machte sich einzig um Buffys Sicherheit Gedanken. „Ford ist Mitglied einer Gemeinschaft, die Vampire verehrt. Sie regelrecht anbetet. Ich weiß nicht, was er von dir will. Aber du kannst ihm nicht vertrauen."
    Am nächsten Tag kreisten Buffys Gedanken um die Dinge, die Angel ihr am Vorabend erzählt hatte.
    „Buffy" rief Ford.
    Dazu gehörte auch, daß sie einem alten Freund nicht vertrauen konnte.
    „Ford", sagte sie und versuchte zu lächeln. Sein Lächeln wirkte raubtierhaft, berechnend.
    „Ich habe gestern abend viel Spaß gehabt", erzählte er. Dann kicherte er und fügte hinzu: „Es war sehr interessant."
    Buffy verbarg ihre Gefühle und antwortete: „Freut mich."
    „Willst du heute abend wieder ausgehen?"
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich habe nichts vor."
    „Ich habe da so eine Idee. Es ist ein Geheimnis. Ich möchte dich
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