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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1
Autoren: Nancy Holder
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ist alles. Du bist schwach." Er nahm ihre Hand und lutschte an einem Finger. „Möchtest du einen neuen Vogel? Einen, der nicht tot ist?"
    Sie lächelte. Sie lächelte ihn an. Nicht Angel oder irgendeine verschwommene Erinnerung einer verlorenen Liebe. Sie lächelte Spike an.
    Die Stille wurde vom Gekreische eines jungen Menschen unterbrochen. „Das ist aber cool! Hier würde ich gern wohnen", rief er.
    Spike drehte sich um. In den Augen seines Vampirgesichts blitzten Mordgedanken auf. Es war ein Junge, der dem Freund der Jägerin ähnlich sah. Dem mit der großen Klappe, der Xander hieß.
    „Hält hier eigentlich keiner Wache?" bellte Spike wütend. „So was nennt man nun Security, Leute! Schlaft ihr alle?"
    Er ging zu dem Jungen hinüber und lächelte. „Oder haben wir endlich ein Restaurant gefunden, das auch ausliefert?"
    Nun tauchten Spikes Leute auf. Einer nach dem anderen traten sie aus dem Dunkel. Der Junge ließ sich nicht abschrecken, das mußte Spike ihm anrechnen. Er war offensichtlich nervös - und letztendlich würde er doch von seiner Angst überwältigt werden. Spike hatte schon viele solcher Menschen gesehen.
    Kurz.
    „Ich weiß, wer du bist", verkündete der Junge.
    „Ich weiß auch, wer ich bin. Und?" gab Spike gereizt zurück.
    „Ich bin hierhergekommen, weil ich dich gesucht habe." So jung. So begierig. Und dem Tod so nahe. „Du bist Spike, nicht wahr? William, der Blutige!"
    „Du hast einen richtigen Todestrieb." Einer von Spikes Günstlingen, eine blonde Vampirin namens Julia, kam auf ihn zu und gab ihm ein Buch. Sie sah erschreckt aus, den Jungen zu sehen. Spike würde später herausfinden müssen, warum. „Es ist recht interessant," sagte sie
    Spike klappte das Buch auf und blätterte es vergnügt durch. Alle möglichen Überlieferungen von Jägern waren darin gesammelt.
    „Oh, das ist großartig", sagte er zufrieden. „Das wird uns sehr nützlich sein." Er blätterte weiter und ließ sich nicht dazu herab, den Jungen anzusehen. „Und wie hast du mich also gefunden?"
    Der Junge antwortete: „Das ist egal. Ich habe dir ein Angebot zu machen." Spike sah auf. „Ich bin ziemlich sicher, daß du gleich die Uhr aus der Tasche ziehst und mir sagst, daß ich noch dreißig Sekunden habe, dich zu überzeugen, mich nicht zu töten", fuhr er fort. „Das ist der Klassiker."
    Für wen hielt dieser kleine Wurm sich eigentlich? „Na ja." Spike knallte das Buch zu und warf es auf den Boden. „Ich habe mit der Klassik nicht viel am Hut."
    Er stürzte auf den Jungen los und griff ihn am Ohr. Dessen Augen weiteten sich vor Angst, und er fing an zu keuchen. Gut. Das würde sein Blut viel nahrhafter machen . . .
    Drusilla legte Spike ihre Hand auf die Schulter und sagte:
    „Warte, Liebling."
    Sie hatte immer diesen Tonfall, wenn sie Dinge sah, Visionen oder was auch immer. Er hatte gelernt, ihren Instinkten zu vertrauen. Solange es nicht um Tierpflege ging, jedenfalls.
    „Und?" fragte Spike den Jungen.
    „Los, sag es. Es ist nicht witzig, wenn du es nicht sagst."
    „Was? Ach so", knurrte Spike. Er rollte mit den Augen. Ohne jede Begeisterung leierte er den Satz herunter: „Du hast dreißig Sekunden, mich zu überzeugen, dich nicht zu töten."
    Der Junge war begeistert. „Ja! Siehst du! Das ist das Beste!" Er beruhigte sich wieder, aber vor Begeisterung leuchtete er immer noch wie eine Tomate. „Ich will wie ihr sein. Ein Vampir."
    Spike war amüsiert. Etwas enttäuscht vielleicht, daß die Geschichte nicht bizarrer war, aber amüsiert. „Ich kenne dich jetzt zwei Minuten, und ich kann dich nicht leiden. Ich kann mich nicht mit der Vorstellung anfreunden, dich ewig leben zu sehen." Zu Dru gewandt fragte er: „Kann ich ihn jetzt fressen, Schatz?"
    „Hör erstmal zu", sagte der Junge unverzagt. „Ich schlage dir einen Handel vor. Du machst mich zu einem Vampir, und ich bringe dir die Jägerin."
    Spike mußte zugeben, daß der Junge jetzt seine ganze Aufmerksamkeit erobert hatte. Alle im Raum horchten auf.
    Buffys Mutter arbeitete wieder einmal lange in der Galerie. Buffy war allein zu Hause. Sie machte sich gerade einen Kakao, als Angel in der Küchentür erschien. Er fragte: „Buffy, darf ich hereinkommen?"
    Buffy brauchte einen kleinen Moment, um sich zu sortieren, und sagte dann: „Sicher. Ich habe gedacht, wenn du einmal eingeladen wurdest, könntest du immer wieder hereinkommen?"
    „Kann ich auch", entgegnete er und kam in die Küche. „Ich wollte nur höflich sein." Sie legte
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