Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
ins Wasser, als die Leistung gesteigert wurde, aber sie hatte gegen die Panache keine Chance. Zwei Minuten später lag der Kutter quer vor der Jacht, die noch immer zu entkommen versuchte. Für den Einsatz der schwedischen Kanone war die Distanz zu gering. Wegener ließ der Empire Builder eine MGSalve vor den Bug setzen und ging dann ins Ruderhaus, um die Jacht über die Lautsprecheranlage anzurufen.
»Hier ist die US-Küstenwache. Drehen Sie sofort bei. Es kommt ein Enterkommando an Bord.« Die Jacht wandte sich wieder nach links, änderte ihre Geschwindigkeit aber nicht. Dann erschien ein Mann im Heck und setzte eine Flagge die von Panama, wie Wegener erheitert feststellte. Als nächstes würde man wohl über Funk mitteilen, die US-Küstenwache sei zum Entern eines panamaischen Schiffes nicht befugt. Hier hatte der Spaß für Wegener ein Ende.
»Empire Builder, hier ist die US-Küstenwache. Sie fahren unter amerikanischer Flagge und werden jetzt geentert. Drehen Sie sofort bei!«
Nun folgte man. Wegener ging hinaus und gab dem Enterkommando einen Wink. Als er sich aller Aufmerksamkeit sicher war, machte er eine Bewegung, als spannte er eine automatische Pistole, und gab der Mannschaft so zu verstehen, sie solle vorsichtig sein. Riley klopfte zweimal auf sein Halfter: Die Crew ist nicht auf den Kopf gefallen, sollte das heißen. Das Schlauchboot wurde zu Wasser gelassen. Der nächste Ruf über Lautsprecher befahl die Besatzung der Jacht an Deck. Zwei Männer kamen heraus. Keiner sah so aus wie der Eigner. Das MG des Kutters zielte so steil auf sie, wie das Schlingern es zuließ. Nun wurde es heikel.
Panache konnte ihr Enterkommando nur schützen, indem sie zuerst feuerte, aber das war nicht erlaubt. Noch hatte die Küstenwache beim Entern keinen Mann verloren.
Wegener hielt das Fernglas auf die beiden Männer gerichtet, während das Schlauchboot hinüberfuhr. Ein Lieutenant am MG folgte seinem Beispiel. Es waren zwar drüben keine Waffen sichtbar, doch unter einem weiten Hemd ließ sich eine Pistole leicht verstecken. Es war der reinste Wahnsinn, unter diesen Bedingungen Gegenwehr zu leisten, aber der Captain wußte, daß es auf der Welt von Irren nur so wimmelte schließlich hatte er dreißig Jahre damit verbracht, sie zu retten. Und jene, die er nun festnehmen mußte, waren nicht nur dumm, sondern auch gemeingefährlich.
O’Neil trat wieder an seine Seite. Panache lag reglos im Wasser, Maschinen im Leerlauf drehend, und schlingerte nun heftiger in Dwarsseen. Wegener schaute erneut nach achtern zum MG. Der Matrose zielte ungefähr in die richtige Richtung, hielt die Daumen aber weit vom Abzug entfernt, wie es sich gehörte. Er konnte fünf leere Patronenhülsen auf dem Deck herumkullern hören und runzelte die Stirn. Das war ein Sicherheitsrisiko; er mußte die Hülsen einsammeln lassen. Wenn der Junge am MG auf einer ausrutschte und versehentlich zu feuern begann… Das Schlauchboot hatte nun das Heck der Jacht erreicht. Lieutenant Wilcox ging als erster an Bord und wartete dann auf die anderen. Der Bootsführer fuhr zurück, als der letzte geentert hatte, und jagte dann zum Bug der Jacht, um seine Kameraden zu decken. Wilcox ging an Backbord nach vorne, gefolgt von Obrecki. Riley drang mit seinem Mann auf der anderen Seite vor. Der Lieutenant erreichte die beiden Männer. Wegener sah, daß er mit ihnen sprach, konnte aber nichts hören.
Jemand mußte Wilcox etwas zugerufen haben, denn er schaute sich rasch um. Obrecki machte einen Schritt zur Seite und legte die Waffe an. Die beiden Männer warfen sich auf den Boden und kamen außer Sicht.
»Sieht nach einer Festnahme aus, Sir«, stellte O’Neil fest. Wegener trat ins Ruderhaus. »Funkgerät!« Ein Besatzungsmitglied warf ihm ein tragbares Motorola-Modell zu. Wegener ging auf Empfang, sagte selbst aber nichts, um seine Leute nicht abzulenken. Obrecki hielt die beiden Männer in Schach, während Wilcox ins Innere der Jacht ging. Riley mußte etwas gefunden haben.
Der Captain wandte sich an den MG-Schützen, dessen Waffe noch immer auf die Jacht zielte. »Waffe sichern!«
»Aye!« antwortete der Matrose sofort, senkte die Hände und ließ den Lauf gen Himmel weisen. Der Offizier neben ihm verzog peinlich berührt das Gesicht. Wieder eine Lektion gelernt. Darüber würde man in ein, zwei Stunden noch ein Wörtchen zu verlieren haben. Fehler an Geschützen durften nicht vorkommen.
Kurz darauf erschien Wilcox wieder, gefolgt von Riley. Der Bootsmann reichte dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher