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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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erhalten und weiter nichts als einen kurz andauernden, allerdings heftigen Schmerz verspürt.
    Es fiel ihm auf, daß Leutnant Mukherjee sich nicht an der Abwehr beteiligte.
    „Wie ist das, Mukherjee", rief er seinem Untergebenen zu, „brauchen Sie eine Einladung?"
    Im Widerschein eines nahen Blitzes sah er den Inder lächeln.
    „Keineswegs, Sir", hörte er seine Antwort durch das fortwährende Rollen des Donners. „Ich warte auf ein gutes Ziel."
    „Da draußen sind Dutzende", brüllte Matunari wütend.
    „Für Ihre Blaster, Sir", berichtigte ihn Mukherjee. „Nicht für meinen Schocker."
    „Was, zum Teufel...?!"
    „Ich vermute, daß die Schocker hier besser funktionieren als die Blaster, Sir. Wir stehen unter parahypnotischem Einfluß. Diese Welt ist nicht wirklich. Waffen, die auf die Nerven des organischen Wesens einwirken, sind hier wirkungsvoller als Thermostrahler, die nur elektromagnetische Energie von sich geben."
    Matunari verfolgte Mukherjees weitere Aktionen mit Aufmerksamkeit. Die Paramags hatten die Taktik des offenen Sturmangriffs aufgegeben und waren dazu übergegangen, sich von Deckung zu Deckung näher zu schleichen. Der ständig fallende Regen kam ihnen dabei zustatten. Er nahm den Terranern die Sicht und verdarb ihnen das Ziel. Was nützte es ihnen, wenn sie bei jedem Vorstoß drei oder vier Paramags mit ihren Blastern zu Fall brachten! Die Getroffenen verkrochen sich in die nächste Deckung und waren bei dem nächsten Vorprellen wieder mit dabei. Matunari hatte längst den Befehl zum Rückzug gegeben, aber er war gespannt, was Mukherjee mit seinem Schocker ausrichten würde, und der Augenblick war nicht mehr fern, da die wagemutigsten Paramags in Mukherjees Schußbereich geraten würden.
    Im Zucken der allmählich seltener werdenden Blitze hatte er Gelegenheit festzustellen, daß die Paramags zumeist äußerst farbenfreudige Monturen trugen. Es schien sich dabei um eine Art Uniform zu handeln; denn es gab zwei oder drei Gegner, die anders gekleidet waren und nach ihrem Gehabe zu urteilen die Rolle von Offizieren spielten. Einer von ihnen war besonders auffällig.
    Er trug eine grellrote Montur, die selbst im Dämmerlicht des Regensturms weithin zu sehen war. In seiner Nahe hielten sich ständig drei weitere Paramags, von denen einer eine einfarbig grüne, die ändern beiden blaue Uniformen trugen.
    „Jetzt, Sir!" rief Mukherjee.
    Matunari blickte nach vorne. Ein Paramag war bis auf zweihundert Meter herangekommen. Auf Matunaris Befehl schwiegen vorerst die Blaster. Der Paramag mußte den Eindruck gewonnen haben, er sei sicher. Er versäumte es, die nächstmögliche Deckung aufzusuchen, sondern kroch geradewegs auf die Stellung der vier Terraner zu.
    Mukherjee zielte sorgfältig. Als er abdrückte, fuhr aus dem Lauf seiner Waffe ein bläulicher Leuchtstrahl - eine Erscheinung, die an einem Schocker noch nie zuvor beobachtet worden war. Der Paramag fuhr in die Höhe, als würfe sich unter ihm die Erde auf.
    Mit ausgebreiteten Armen stürzte er hinten über, und sein spitzer Todesschrei war selbst durch den rollenden Donner deutlich zu hören.
    Matunari blickte ungläubig drein. Er wartete darauf, daß der Paramag wieder aufstehe und sich in Sicherheit schleppe, so wie die es getan hatten, die unter den Salven seines Strahlers gefallen waren. Aber nichts dergleichen geschah. Die Schockersalve hatte ihn getötet.
    „Werft die Blaster weg und schießt mit den Schockern!" schrie Matunari. „Mukherjee, haben Sie den Rotuniformierten gesehen?"
    „Jawohl, Sir. Er scheint eine Art Anführer zu sein."
    „Richten Sie Ihr Augenmerk auf ihn! Wenn wir ihn erwischen, ist der Spuk gleich vorüber."
    In diesem Augenblick unternahmen die Paramags einen neuen Vorstoß. Ihre Vorhut war nur noch knapp zweihundertundfünfzig Meter entfernt. Eine Gruppe von zwanzig Gegnern versuchte nun, auf die bisher praktizierte Weise den Abstand zu den Terranern um weitere zwanzig bis dreißig Meter zu verringern.
    Auf der freien Strecke zwischen den beiden Deckungspunkten erwischte sie das konzentrierte Schockerfeuer. Die Wirkung war verheerend. Mehr als die Hälfte der Gruppe blieb leblos auf der Strecke. Der Rest zog sich in die Deckung des Gebüschs zurück, an dem der Vorstoß begonnen hatte.
    „Eine einmalige Gelegenheit, Sir!" rief Mukherjee plötzlich. „Ich hoffe nur, ich habe eine sichere Hand."
    Dreihundert Meter vorab war die Gestalt des rotgekleideten Anführers hinter den Büschen aufgetaucht. Er stand
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