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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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anzunehmen. Ich glaube, wir haben es hier mit einem von uns bis jetzt noch nicht entdeckten Gerät zu tun, das auf parahypnotischem Wege gegen uns vorgeht."
    „Dann verwendet es aber eine höchst eigenartige Abwehrtechnik", spottete Matunari. „Von jetzt an kennen wir den Trick: Auf keinen Fall auf den Roten schießen. Ab sofort gewinnen wir jede Schlacht!"
    „Ich habe darüber nachgedacht", antwortete Fellmer Lloyd. „Wir begehen einen gefährlichen Fehler, wenn wir unsere Mentalität einfach auf die Mentalität der Maschine übertragen. Vermutlich denkt sie anders als wir."
    „Vorausgesetzt, daß es eine solche Maschine überhaupt gibt", wandte Rhodan ein.
    „Das vorausgesetzt, natürlich", gab der Mutant zu. „Sie kennt uns nicht. Sie weiß nicht, wie wir aussehen. Wahrscheinlich besitzt sie nicht die Möglichkeit, unsere Gedanken zu verstehen..."
    „Wie hat sie dann unsere Anwesenheit wahrgenommen?"
    unterbrach ihn Matunari.
    „Ich weiß es nicht. Es gibt viele Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel die Gedanken eines fremden Wesens wahrnehmen, ohne sie zu verstehen. Die Maschine könnte die Manöver wahrgenommen haben, die die DINO mit dem Asteroiden ausführte. Oder sie könnte von den letzten Paramags gegen uns aufgehetzt worden sein. Es gibt Hunderte von plausiblen Hypothesen. Der Mechanismus der Wahrnehmung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das Wichtigste ist, die Vorgehensweise der Maschine zu verstehen. Ich gebe zu bedenken, daß es unter den angreifenden Paramags jeweils einen Roten und wahrscheinlich einen Grünen sowie mehrere Blaugekleidete gibt.
    Der parahypnotische Einfluß wird durch den Tod entweder des Roten oder des Grünen unterbrochen. Stirbt der Rote, so stirbt gleichzeitig auch derjenige, der auf ihn geschossen hat. In diesem Fall war die Maschine erfolgreich. Wird der Grüne erschossen, so endet die parahypnotische Szene, ohne daß der Schütze Schaden erleidet. In diesem Falle war die Maschine erfolglos."
    Perry Rhodan sah auf.
    „Eine Art Spiel, meinen Sie?"
    „Ganz recht - eine Art Spiel. Mit vorgeschriebenen Regeln. Die Maschine testet den Gegner. Wir wissen jetzt, daß der Test zu unseren Gunsten ausfallen wird; denn wir lassen uns nicht mehr dazu verleiten, auf den Roten zu schießen. Bitte folgern Sie selbst, was als Nächstes geschehen wird."
    Inzwischen hatte auch Cono Matunari die Logik in den Überlegungen des Mutanten begriffen.
    „Danach kommt", rief er hastig, „eine neue Serie von Spielen!
    Mit veränderten Bedingungen."
    Lloyd nickte.
    „Es fragt sich, ob es sich wiederum um ein Spiel handeln wird.
    Bedenken Sie, daß die vordringlichste Absicht der Maschine ist, uns zu vernichten. Am Spielen per se ist sie nicht sonderlich interessiert. Aber Sie haben recht: Nach dem parahypnotischen Trick wird sie einen anderen Trick an uns ausprobieren, und ich befürchte fast, daß er gefährlicher sein wird als der erste."
    Perry Rhodan lächelte.
    „Sie und Ihre Intelligenzmaschine", spottete er gutmütig.
    „Stellen Sie sich vor, wir könnten nachweisen, daß es ein solches Ding gar nicht gibt!"
    Fellmer Lloyd blieb ernst.
    „Dann hätte meine Hypothese den Boden unter den Füßen verloren", gab er zu. „Aber ich halte das nicht für wahrscheinlich.
    Wir sollten den Gang, den ich vor kurzem entdeckte, so schnell wie möglich bis in den hintersten Winkel durchforschen." Sein Gesicht nahm plötzlich einen nachdenklichen, fast bestürzten Ausdruck an. „Etwas anderes stört mich noch viel mehr", murmelte er, halb im Selbstgespräch.
    „Was ist das?"
    „Ich möchte gerne wissen, wer oder was mir im letzten Augenblick eine Warnung zuschrie, bevor ich auf den Roten abdrückte."
    „Ein äußerst interessanter Umstand", antwortete Rhodan. „Ich kann..."
    Er unterbrach sich, als Lloyd sich im Sessel aufrichtete, als höre er von fern her ein Geräusch, und eine hastige Geste machte. „Ich habe Kontakt mit Betty", sagte er.
    Der Gedankenaustausch zwischen Fellmer Lloyd und der Alt-Mutantin Betty Toufry war nur von kurzer Dauer.
    Lloyd sah bestürzt auf.
    „Im PEW-Metall zeigen sich erneut Spuren von erwachender Paradox-Intelligenz", erklärte er.
    Perry Rhodan sah sich um. In den Wänden der Halle waren, wie auch in den Gangwänden, überall kleine bis mittelgroße Einsprengungen von PEW-Metall vorhanden. Ohne daß es von den drei Diskutierenden im Eifer der Debatte bemerkt worden war, hatte das Metall unterdessen seine äußere Erscheinung verändert. Das stumpfe,
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