Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
getrieben hatte, aber er empfand keine Befriedigung dabei. Er konnte Kerlak verstehen und bedauerte, daß er ihn mit psychologischen Tricks unter Druck setzen mußte.
    „Du bist nicht mein Bruder!" rief Tondor Kerlak verzweifelt. Er schaltete sein Aggregat ein und betätigte die Rückstoßpistole.
    Dabei manövrierte er so, daß er immer schneller auf die Sonne zugetrieben wurde. Tolot sah ihm nach, dann glitt er auf Rhodan zu und packte ihn an den Armen. Rhodan machte ein Zeichen des Dankes.
    Sie schwebten nebeneinander im Raum, bis Kerlak nur noch ein winziger dunkler Punkt war, der schließlich auch verschwand.
    „Er war verrückt und hat gemordet", sagte Tolot. „Aber er besaß das Kämpferherz eines Haluters. Er hat ein gewaltiges Grab gefunden. Ich werde auf Halut von seiner Tapferkeit berichten."
    Er drehte sich um und zog Rhodan hinter sich her auf die CDIN-3 zu, deren Besatzung gerade damit begonnen hatte, die letzten Überlebenden des Flottentenders DINO-386 zu bergen.
     
    10.
     
    Yokida spürte, wie die PEW-Adern plötzlich zu einem völlig übersichtlichen System beeinflußbarer Materie wurden. Von seinem geistigen Standort aus konnte er sie beobachten, als stünde er vor einem Schaltpult und würde auf die Kontrolleinrichtungen blicken.
    Yokida und alle sieben anderen, die sich im Parablock vereinigt hatten, spürten das. Sie wußten, daß sie jetzt genügend Macht besaßen, um sogar das PEW-Metall zu beeinflussen. Sie erschraken vor ihren eigenen Fähigkeiten, vor dieser ungeheuren Entfaltung psionischer Energie, die sie alle wieder in den Hyperraum schleudern konnte, aus dem es diesmal kein Entkommen geben würde.
    Die Paramags hatten sich inzwischen von ihrer Überraschung erholt und griffen an.
    Der Block der acht reagierte sofort und gnadenlos.
    Er stellte eine Energiebrücke in den Hyperraum her und neutralisierte die gesamte Energie des PEW-Metalls, so daß die Paramags keine andere Wahl hatten, als über die entstandene Brücke in den Hyperraum zu gleiten. Es ging so schnell, daß sie wahrscheinlich überhaupt nicht begriffen, was mit ihnen geschah.
    Die Brücke fiel wieder in sich zusammen, das PEW-Metall gewann seine Eigenstrahlung zurück.
    Der Parablock erstarrte vor Entsetzen über sich selbst und seine Macht.
    „Es ist reizvoll!" dachte Yokida, und sieben andere dachten es ebenfalls.
    „In dieser Zustandsform können wir alles erreichen!" dachten die acht.
    „Nicht wir - ICH!" dachte der Parablock.
    Doch dann zerfiel er. Der Drang der einzelnen Bewußtseinsinhalte nach individueller Betätigung war zu stark.
    Es war dieser Drang, der den Block sprengte.
    Yokida fand sich in einer PEW-Ader wieder, kein Paramag war zu spüren. Aber seine Erleichterung über das Ende des Parablocks war fast noch stärker als die über den Sieg, den sie errungen hatten.
    „Wir dürfen das niemals wieder tun!" meldeten sich Betty Toufrys Gedanken. „Es ist schrecklich, einfach unmenschlich."
    Son Okuras Gedanken überschlugen sich fast.
    „Aber die Para-Bank kann jetzt Wirklichkeit werden. Wir können in WABE 1000 leben und ab und zu einen Menschen übernehmen."
    Betty Toufry: „Es ist lange her, daß es einen Platz gab, den ich als meine Heimat ansehen konnte. Mit WABE 1000 wurde ein solcher Platz geschaffen. Ich glaube, daß unsere Odyssee jetzt endlich vorüber ist."
    Tako Kakuta: „Ich gebe zu, daß ich niemals so richtig daran geglaubt habe, daß wir es schaffen könnten. Wir sind schließlich eine völlig neue Existenzform, die in dieser Galaxis einen Anachronismus darstellt. Ich bin jetzt müde und möchte mich ausruhen."
    Kitai Ishibashi: „Ich habe meinen Sohn gefunden. Er wird zufrieden sein, daß auch sein Vater kein normaler Mensch mehr ist. Es wird ihm das Leben mit seinem Körper erleichtern."
    Andre Noir: „Ich bin glücklich."
    Tama Yokida: „Es wird sicher nicht einfach sein, eine Beziehung zwischen uns und den Menschen herzustellen. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß wir uns entfremdet haben. Unsere Zustandsform läßt auch nicht zu, daß wir mit ihnen verkehren, wie es Menschen untereinander tun. Beide Seiten werden gezwungen sein, eine neue Form des Zusammenlebens zu entwickeln. Es klingt vielleicht utopisch, aber ich kann mir vorstellen, daß irgendwann einmal alle Menschen körperlos werden."
    Wuriu Sengu: „Wir dürfen nicht den Fehler begehen, uns für Unsterbliche oder gottähnliche Wesen zu halten."
    Ralf Marten: „Manchmal glaube ich, daß alles ein Traum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher