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0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank
Autoren: Unbekannt
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gibt keine Entschuldigung für das, was ich getan habe."
    „Sie waren krank", sagte Rhodan, aber es gelang ihm nicht, einen vorwurfsvollen Unterton aus seiner Stimme zu verdrängen.
    „Sie befanden sich in einer übersteigerten Drangwäsche. Tolot hat uns alles erklärt."
    Der Haluter zog ihn mühelos herum, so daß sie sich ansehen konnten. Bei den eigenartigen Lichtverhältnissen, wo Licht und Schatten scharf begrenzt waren, sah Kerlaks Gesicht wie durchlöchert aus.
    „Werden Sie mir trotzdem mein Schiff zurückgeben?"
    „Was?" entfuhr es Rhodan verblüfft. „Ihr Schiff? Wir haben es nicht, Kerlak."
    Fast gleichzeitig öffnete sich in einigen tausend Kilometern Entfernung eine Flammenblüte im Weltraum. Sie war deutlich zu sehen.
    Aus Kerlaks Mund kam ein seltsamer, klagender Ton, dann packte er Perry Rhodan fester. Seine Stimme klang völlig entstellt, als er sagte: „Das war mein Schiff! Sie haben es zerstören lassen. Damit haben Sie die Abmachung gebrochen."
    Obwohl Rhodan nicht genau verstand, was sich ereignet hatte, spürte er die Verzweiflung und Enttäuschung des Haluters. In diesem Augenblick schien der Haluter entschlossen zu sein, den Mann, den er vor wenigen Minuten vor dem sicheren Tod gerettet hatte, eigenhändig zu töten.
     
    9.
     
    Yokida sandte verzweifelte parapsychische Hilferufe an seine sieben Freunde, denn er wußte, daß er die Paramags, die ihn einem Paraauge entgegentrieben, nicht aufhalten konnte.
    „Wir alle sind von Paramags umzingelt", erwiderte Betty Toufry, die jetzt Mühe hatte, keine Furcht zu zeigen. „Sie müssen es allein schaffen, Tama. Versuchen Sie es!"
    Doch Yokida besaß nicht mehr die Kraft, um sich entscheidend wehren zu können. Die einmal in Bewegung geratenen Paramags ließen sich nicht bremsen. Inzwischen hatten die Paramags und ihr Gefangener die Hauptader erreicht, an deren Ende sich das Paraauge im Fels befand.
    Der Traum von der neuen Heimat war ausgeträumt! dachte Yokida voller Trauer.
    Es war ihnen gelungen, aus ihrem Gefängnis im Hyperraum auszubrechen und trotz ihrer Verrücktheit Kontakt mit ihrem Volk aufzunehmen. Sie hatten alles überstanden und sich bereits in Sicherheit gewähnt. Jetzt, da sie am Ziel waren, erwies sich alle Anstrengung als vergebens. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit hatte genügt, alles zu zerstören.
    Es würde nie eine Para-Bank geben.
    Die Vorstellung, in regelmäßigen Abständen andere Körper zu übernehmen, gehörte ins Reich der Phantasie.
    Sie waren endgültig zum Untergang verurteilt.
    „Tama!" ermahnte ihn Betty.
    „Ich höre Sie!" dachte er zurück. „Ich gebe zu, daß ich müde bin. Ich kann und will nicht mehr kämpfen. In wenigen Augenblicken werde ich aus dem Paraauge fallen und aufhören zu existieren."
    „Es gibt noch eine Chance", überlegte Betty.
    Der Telekinet merkte genau, daß ihre Gedanken zögernd kamen, und er schloß daraus, daß sie einen verzweifelten Plan gefaßt hatte.
    „Was kann ich tun?" fragte er hastig.
    „Wir alle zusammen müssen etwas tun. Etwas, das wir auf jeden Fall vermeiden wollten, denn es hat uns, als wir zum erstenmal damit anfingen, ins Verhängnis gestürzt."
    „Sie denkt an die Second-Genesis-Krise!" schnitten Sengus Gedanken dazwischen. Yokida spürte die Bestürzung des Spähers und eine dumpfe Ahnung stieg in ihm auf.
    „Das... das dürfen wir nicht tun!" dachte er heftig. „Wenn wir es riskieren, besteht die Gefahr, daß wir wieder in den Hyperraum geschleudert werden. Jeder von uns würde aber lieber endgültig untergehen, als noch einmal dorthin zurückkehren."
    Auch Noir und Okura protestierten.
    Nur Marten dachte: „Ich bin dafür, daß wir es riskieren."
    „Ja", bestätigte Betty Toufry. „Wir bilden einen Parablock, wie wir es schon einmal getan haben. Erinnert euch, daß es uns damals sogar gelang, ein Stück Psi-Materie zu schaffen."
    „Es war der Beginn einer schrecklichen Odyssee", beschwor Noir seine Freunde. „Wir hatten es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß wir aus dem Hyperraum entkamen. Unsere Bewußtseinsinhalte waren längst wahnsinnig geworden. Ein zweitesmal gibt es kein Entrinnen."
    „Nur als Parablock können wir den Paramags erfolgreich Widerstand leisten", beharrte Betty. „Ich bin in jedem Fall entschlossen, meine neue Heimat mit allen Mitteln zu verteidigen."
    Yokida spürte die Unentschlossenheit der anderen. Nur Marten stand völlig auf Bettys Seite. Nicht ohne Ironie überlegte der Telekinet, daß sich seine
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