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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X
Autoren: Werner Kurt Giesa
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halbe Etage in einem Hochhaus. Es war jenes Gebäude, von dem aus die weltweiten Aktivitäten der Tendyke Industries und die ihrer zahlreichen Tochterfirmen gelenkt wurden.
    Der Lift stoppte, Türen glitten auf.
    Zwei Männer des firmeneigenen Sicherheitsdienstes kontrollierten die Sichtausweise, die Tendyke, Zamorra und Nicole an ihrer Kleidung trugen, nur brauchten die Security-Männer die Ausweise nicht einmal anzusehen, sondern nur das Signal zu testen, das von chipkleinen Funksendern abgestrahlt wurde.
    Dynastie-Technik auch hier im alltäglichen Einsatz!
    Die Hände der Sicherheitsmänner lösten sich von den Strahlwaffen, die an Magnetplatten an ihren Gürteln hafteten.
    Die Sicherheitsvorschriften waren enorm verstärkt worden, nachdem es vor einiger Zeit hier im T.I.-Gebäude ein Feuergefecht zwischen Ewigen, Cyborgs und Tendyke und seinen Begleitern gegeben hatte. Robert Tendyke, Nicole und die telepathischen Peters-Zwillinge hatten damals unter der Kontrolle des Gottes Odin gestanden. [2]
    Völliger Friede, völliges Vertrauen hatte zwischen den Menschen und den Ewigen jedoch nie geherrscht, eine Partei versuchte stets die andere hereinzulegen und zu übervorteilen, wo immer es möglich war. Der auf gegenseitigem Technologietransfer beruhende Pakt zwischen der Dynastie und der Tendyke Industries gefiel auf beiden Seiten nicht jedem. Man mußte immer mit Anschlägen rechnen…
    »Wo ist Berenga?« fragte Robert Tendyke.
    »In seinem Büro«, erklärte einer der Wachmänner und fügte hinzu: »Sir.«
    Tendyke winkte ab. »Ich bin kein Sir und kein Lord, sondern nur einfach Tendyke. Danke, Maloney.«
    Und schon marschierte er los, von seinen Freunden gefolgt.
    Daß sich der Alleinbesitzer der Tendyke Industries in der Firmenzentrale sehen ließ, war schon eine Seltenheit. Für gewöhnlich überließ er die Führung seinem Topmanager Rhet Riker, er mischte sich nicht in dessen Entscheidungen ein.
    Riker war mit seinen Methoden sehr umstritten, er war aber auch die treibende Kraft des Paktes mit den Ewigen und wußte genau, was er tat.
    Für Tendyke war nur wichtig, daß er, wie er einmal formuliert hatte, durch die Aktivitäten seiner Firma immer soviel Geld in der Tasche hatte, wie er gerade brauchte.
    Viel brauchte er nicht. Nur so viel, daß er seinem Hobby nachgehen und überall auf der Welt an ungewöhnlichen, abenteuerlichen Expeditionen teilnehmen konnte.
    Vor Berengas Büro klopfte er höflich an.
    Vier Personen befanden sich in dem großzügig eingerichteten Raum: Berenga, Ted Ewigk, dessen Freundin Carlotta und der junge Jon Thorndyke, den Tendyke heute zum ersten Mal sah, weil er sich seit Wochen nicht mehr in El Paso hatte blicken lassen.
    »Endlich«, sagte Nome Berenga und nickte den Eintretenden grüßend zu. »Gut, daß Sie kommen konnten, Zamorra. Da haben Sie mir ja ein schönes Kuckucksei ins Nest gelegt!«
    Der 26jährige Massai-Abkömmling hielt nicht viel von Titeln und Formalitäten. Daß er trotz seiner Jugend das Medo-Lab leitete, zeugte von seinen Qualitäten, ebenso der Doktortitel, den man so einem jungen Spund kaum zutraute.
    »Was ist mit den Talosianern geschehen?« fragte Zamorra und musterte Jon Thorndyke.
    Er brauchte kein Arzt zu sein, um zu sehen, wie schlecht es um den Jungen stand. Der gehörte eigentlich nicht auf einen Besucherstuhl eines Büros, sondern ins Krankenbett.
    Aber das würde ihm in seinem Zustand vermutlich auch nicht helfen.
    Die Zellwucherungen waren unübersehbar und hatten bereits begonnen, sein Gesicht zu entstellen.
    Vor ein paar Wochen, in der Welt Talos, hatte er noch vollkommen normal gewirkt. Jetzt hatte rapider Haarausfall nur noch einen schütteren weißen Kranz übriggelassen.
    »Jon und Ghaagch sehen von allen noch am besten aus«, behauptete Dr. Berenga. »Ich bin mit meinem Latein am Ende. Die Dynastie-Medizin hilft mir in diesem Fall nicht weiter. Zamorra, kennen Sie vielleicht ein Mittel, diesen Wesen zu helfen?«
    Zamorra und Nicole sahen sich verwundert an.
    »Vielleicht bekommt ihnen die Erde nicht«, überlegte Tendyke. »Talos war doch ganz anders als Terra, oder? Eine sterbende Welt mit völlig anderer Struktur! Wenn wir sie zurückbringen würden…«
    »Auf eine sterbende Welt, die zum Untergang verurteilt ist?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Der Untergang von Talos ist abzusehen! Nicht mal mehr ein Jahr, und es gibt diese Mini-Dimension nicht mehr.«
    »Aber auch hier haben sie keine Chance«, erwiderte Berenga. »Hier geht es
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