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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehr gut zu orientieren.
    Binnen weniger Minuten hatte er die Zentrale erreicht.
    Auch hier - ein offenes Trennschott.
    Ein Mann im Pilotensessel.
    Der Schatten erreichte ihn.
    Glitt an der Rückenlehne empor.
    Schattenhände faßten zu.
    Der Pilot zuckte zusammen, versuchte sich zu verteidigen.
    Aber schon im nächsten Moment sank er zurück. Seine Gliedmaßen erschlafften.
    Der Schatten stieß ihn aus dem Sitz, um diesen Platz selbst einzunehmen.
    Schattenfinger glitten über die Sensorflächen der Steuerung.
    Das Raumschiff erwachte jäh zu technischem Leben.
    Die äußeren Luken wurden geschlossen. Das Gebilde begann zu rotieren, langsam zunächst, dann immer schneller. Lichter glühten auf in rasendem Wechselspiel.
    Dann sprang das Raumschiff den Himmel über Mexiko an…
    ***
    SAN ANTONIO, TEXAS:
    »Warum ich?« fragte der dunkelhäutige Riese genervt. »Verdammt, Rocky, ich hatte mich darauf gefreut, mal wieder ein paar Tage mit Sheila und dem Jungen zusammenzusein. Laß doch Larry French fahren, oder einen von den anderen Witzbolden!«
    »Ich würde sogar selbst fahren, wenn ich hier weg könnte, T.O.«, sagte der blonde Texaner. »Aber dieser ganze Verwaltungskram frißt mich allmählich auf. Ich frage mich, wie der King das geschafft hat. Ich kann ihm nicht verdenken, daß er damals jede Chance ergriffen hat, selbst wieder ins Lenkrad zu greifen. T.O., ich komme hier einfach nicht los. Ich brauche dich. Ich rede auch mit Sheila. Ich kann keinen der anderen Fahrer nehmen.«
    Terence Orville Bucker, von Freunden T.O. genannt, legte die Cowboystiefel auf Robsons Schreibtisch.
    »Und wieso nicht?«
    »Weil du und Amber die beiden einzigen seid, denen ich diesen Job anvertrauen kann. Bei euch bin ich sicher, daß ihr kein Wort nach außen dringen laßt.«
    »Es gibt nicht nur Ochsenfrösche in dieser Company«, erwiderte T.O., der an Robson vorbei durch das Panoramafenster zum Zierteich sah. »Es gibt nicht nur Leute, die über alles das Maul aufreißen, meine ich damit, sobald sie jemanden sehen, dem sie die Ohren abquasseln können.«
    »Aber die sind alle irgendwo auf den Highways unterwegs. Du und Amber, ihr seid die beiden einzigen. Wie gesagt, ich würde selbst fahren, aber ich kann hier im Moment nicht weg.«
    »Wer Freunde wie dich hat, braucht keine Feinde mehr«, knurrte T.O. »Na schön. Aber beschwer dich hinterher nicht, wenn Sheila dir das komplette Geschirr an den Kopf schmeißt. Rocky, danach habe ich aber garantiert ein paar Tage frei, verstehen wir uns?«
    »Eine Woche«, versprach Robson.
    »Ich nagele dich darauf fest. Solltest du auf die Idee kommen, es zu vergessen, steige ich noch einmal in den Ring, und zwar mit dir als Sparringspartner.«
    Keine leere Drohung. T.O. Bucker war einmal Schwergewichtsmeister von Virginia gewesen und hatte später den Boxring mit dem Führerhaus eines Trucks vertauscht, denn er wollte sich nicht in Bestechungsskandale und in manipulierte Kämpfe einbinden lassen.
    Auch Rocky Robson hatte nicht immer im Chef sessel der Rockford Trucking Company gesessen, er war zusammen mit T.O. als Fernfahrer auf den Highways unterwegs gewesen. Nur hatte er das Pech gehabt, daß sich die Tochter des Firmengründers ihn als Ehekandidaten ausgesucht hatte.
    Inzwischen war er längst wieder von ihr geschieden und anderweitig verheiratet, aber für den alten Rockford, den sie auf den Highways respektvoll den ›Trucker-King‹ nannten, war er immer so etwas wie der Sohn gewesen, den er nie gehabt hatte.
    Und als der King sich nun aus Alters- und Gesundheitsgründen aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzog, hatte er seinen Ex-Schwiegersohn auf den Chefsessel gehievt.
    Ursprünglich hatte Robson selbst eine Mini-Speditionsfirma gehabt. Mit nur zwei Trucks statt den zweitausend, über die er jetzt gebot.
    Aber einer dieser zwei Trucks war zerstört worden, kurz bevor Robson zum Geschäftsführer der RTC ›zwangsbefördert‹ wurde, und der andere war erst vor einem halben Jahr in einem Feuerinferno explodiert und verbrannt. T.O. Bucker wäre dabei beinahe ums Leben gekommen.
    Dabei hatte T.O. noch Glück gehabt, nur mit leichten Verbrennungen davongekommen zu sein, die inzwischen auch narbenlos verheilt waren. Mehrere Menschen waren in der Feuersbrunst ums Leben gekommen, er hatte auch einen Kollegen gesehen, auf einer Bahre, zur Unkenntlichkeit verbrannt. Der Mann hatte noch gelebt, aber es war ein schrecklicher Anblick gewesen.
    Selbstverständlich hatte Rocky seinem Freund
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