Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ausweiten. Es macht mir nichts aus, Doktor. Für mich ist die Zeit des Redens vorbei, verlassen Sie sich darauf.«
    »Hm.« Franklin nickte und erweckte den Endruck eines Mannes, der aufgegeben hatte.
    Es mochte am Licht gelegen haben, dass Suko nicht sofort reagierte, als Franklin zurücksprang und aus seinem Gürtel eine Waffe hervorriss. Er lachte hart auf. Suko erkannte noch, dass es sich bei der Waffe um Johns Beretta handelte, dann schaute er bereits in das Mündungslicht, als Franklin feuerte…
    ***
    Johnny Conolly stand vor seinen Eltern Sheila und Bill. Er atmete heftig, der Schweiß rann ihm aus allen Poren. Er war schmutzig.
    Gras, Blätter und Lehm klebten an seiner Kleidung und auch im Gesicht, ein Zeichen, dass er hingefallen war.
    »Ob ihr es glaubt oder nicht. Onkel John wollte mich mit einem Schwert ermorden.« Diesen Satz brachte er noch hervor, dann erfolgte die Reaktion auf den erlebten Schock, und Johnny fing an zu weinen. Er lief auf seine Mutter zu, die mit ihrer Hand über das braune Haar streichelte, den Kopf gedreht hatte und ihren Mann Bill unverwandt anstarrte. Ihr Blick war ebenso leer wie der des Reporters.
    Beide konnten die Ungeheuerlichkeit der Worte nicht fassen.
    Zwischen den Erwachsenen stand das Schweigen. Heiß brannte die Sonne in den Garten, wo neben dem Swimmingpool ein großer, gelbweißer Sonnenschirm Schatten spendete. Bill und Sheila hatten sich bei diesem Wetter einen faulen Tag im Garten gemacht, bis zu dem Zeitpunkt, als Johnny erschienen war und sie aus ihrer Lethargie gerissen hatte.
    Er war mit Freunden unterwegs gewesen. Sie hatten eine Radtour machen wollen, und mitten im Wald war der Ritter auf seinem Pferd erschienen. Mit gezogenem Schwert und bereit, die Freunde zu überfallen. Johnny und die anderen waren ihm entkommen. Das Pferd des Ritters hatte das Fahrrad mit den Hufen zertrampelt.
    Aber das Gesicht unter dem Helm war das von John Sinclair gewesen, Johnnys Patenonkel.
    Trotz der Hitze spürte Bill die kalte Haut auf seinen Armen.
    »Noch mal, Johnny«, sagte er flüsternd. »Wer soll dich überfallen haben? Ein Ritter mit John Sinclairs Gesicht?«
    »Ja, Daddy.«
    »Das glaube ich nicht!« rief Bill spontan.
    »Dad, er wollte mich umbringen. Er – er hat mit dem Schwert nach mir geschlagen. Hätten sich die Hufe seines Pferdes nicht in den Speichen des Vorderrads verhakt, wäre es um mich geschehen gewesen. Onkel John wollte mich töten!«
    Bill hob beide Hände und drehte die Innenflächen seinem Sohn entgegen. »Junge, bist du dir darüber im klaren, welche Anschuldigungen du hier stellst?«
    »Natürlich, Dad.«
    »Und das kannst du alles beweisen, was du gesagt hast?«
    »Ja. Denn meine Freunde haben es auch gesehen. Sie sind meine Zeugen. Wir alle sahen den Ritter.«
    »John Sinclair?«
    »Den erkannte nur ich. Meinen Freunden ist er unbekannt. Ich bin gefahren und gerannt, er immer hinter mir her.«
    Bill wischte sich den Schweiß von der Stirn, wobei er den Kopf schüttelte. »Verdammt noch mal, das kann ich nicht glauben, das will nicht in meinen Schädel.«
    »Ich mache dir einen anderen Vorschlag«, sagte Sheila. »Rufe beim Yard an, am besten Sir James.«
    »Ich könnte mich lächerlich machen.«
    »Dann versuche es bei Suko.« In Sheilas Blick war jetzt etwas Zwingendes. »Bitte, Bill, hier ist etwas geschehen, das wir beide nicht begreifen können…«
    Er winkte ab. »Ja, schon gut, ich werde telefonieren.«
    »Wir warten.« Sie ging mit ihrem Sohn in den Schatten unter den Sonnenschirm. Die Karaffe mit dem Saft hatten sie mitgenommen.
    Johnny trank zwei Gläser leer.
    Bill stand am Telefon und rief in Johns Büro an. Es war besetzt. Er versuchte es bei Sir James direkt und hörte bereits am Klang der Stimme, dass etwas geschehen sein musste.
    »Conolly hier, Sir.«
    »Ah ja.«
    »Sir, es geht um eine Sache, die mir nicht in den Kopf will. Lachen Sie mich nicht aus. Was ich Ihnen berichte, stammt von meinem Sohn Johnny. Er will John Sinclair als Ritter gesehen haben und…«
    »Was?« Sir James schrie das eine Wort dermaßen laut, dass Bill erschrak und den Hörer vom Ohr weghielt. »Was haben Sie da gesagt? Wo hat Johnny ihn gesehen?«
    »Im – im Wald.« Sogar der Reporter fing an zu stottern.
    »Genauer!«
    »Dann stimmt es doch, Sir?«
    »Ja, zum Henker. Holen Sie bitte Ihren Sohn ans Telefon. Ich muss eine genaue Beschreibung haben. Schnell…«
    »Sofort, Sir.«
    Aschgrau im Gesicht lief der Reporter in den Garten. Sheila und Johnny
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher