Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sahen ihm natürlich an, dass etwas geschehen war. »0 Gott«, flüsterte Sheila nur und stand auf.
    Bill nickte, als er bei ihnen stehen blieb. »Du hast recht, Johnny, es stimmt. Komm mit ans Telefon, Sir James persönlich will mit dir sprechen. Er ist ganz aufgeregt.«
    Der Junge stand auf. »Was soll ich ihm denn sagen, Daddy?« fragte er, als er neben seinem Vater zum Haus ging.
    »Weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich will Sir James wissen, wo es genau geschehen ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Um so besser.« Bill war vorgelaufen, er reichte seinem Sprössling den Hörer.
    Johnny meldete sich mit zaghafter Stimme. Sir James sprach so laut, dass Bill und Sheila mithören konnten. Auch sie hatte es nicht mehr draußen gehalten. Mit geballten Händen stand sie neben ihrem Mann, eine Gänsehaut zeichnete ihr Gesicht.
    Beide bewunderten ihren Sohn, der ruhig und gelassen die Fragen des Superintendenten beantwortete. Sehr genau beschrieb er den Ort, wo sie auf den Ritter getroffen waren.
    »Und hast du gesehen, Johnny, wo er hingeritten ist?«
    »Nein, Sir.«
    »Auch nicht die ungefähre Richtung?«
    »Sorry, Sir, aber ich hatte etwas anderes im Sinn.« Johnny wischte über sein verklebtes Gesicht. »Ich – ich wollte nur weg.« Er drehte den Kopf, weil Nadine; die Wölfin, ebenfalls den Wohnraum betreten hatte und sich beschützend neben Johnny stellte. Vorhin hatte sie gespürt, dass etwas anders war. Durch ihr Knurren waren die Conollys aus der nachmittäglichen Lethargie gerissen worden.
    »Jedenfalls danke ich dir für diese Informationen, Johnny. Du hast uns damit einen sehr großen Gefallen erwiesen, das kannst du mir glauben. Jetzt gib mir deinen Vater, bitte.«
    »Natürlich, Sir, bye…«
    Bill nahm den Hörer. »Das hätte ich nicht für möglich gehalten, Sir. Aber wie ist das möglich?«
    »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, Bill. Es geht um einen gewissen Dr. Franklin, der eine Mind-Maschine erfunden hat. Ein Gerät, das einen Seelenaustausch vornehmen kann. In Johns Körper ist die Seele eines Raubritters aus dem Mittelalter gefahren. Eine Rüstung und ein Pferd standen bereit, dieser Franklin hat an alles gedacht, Bill, an alles.«
    »Dann hat sich John also verändert«, murmelte der Reporter.
    »Verdammt, was wollen Sie tun?«
    »Wir müssen ihn stoppen.«
    »Und wie?«
    »Vielleicht schafft es Suko. Er ist bereits zu diesem Dr. Franklin unterwegs.«
    »Das ist gut, Sir. Soll ich auch?«
    »Nein, Bill. Tun Sie sich und den anderen den Gefallen und bleiben Sie bei Ihrer Familie. Halten Sie die Augen auf.«
    »Das werde ich, Sir.«
    »Gut, wir hören wieder voneinander.« Der Superintendent legte auf und Bill ebenfalls. Er drehte sich um. Dabei machte er einen völlig konsternierten und auch hilflosen Eindruck. Er hob einige Male die Schultern und flüsterte: »Ich kann es nicht fassen. Bei jeder anderen Person hätte ich es geglaubt, nur nicht bei John Sinclair. Wie ist so etwas möglich, frage ich euch?«
    »Magie!« sagte Sheila.
    »Aber John ist geschützt.«
    »Wer weiß, in welche Falle er geraten ist, Bill? Wer kann das schon sagen?«
    »Ja, du hast recht.«
    »Mummy, ich möchte unter die Dusche.« Johnny schneuzte seine Nase. »Kann Nadine mit?«
    »Natürlich, sie wird auf dich achten. Bitte, beeil dich. Wir wollen lieber zusammenbleiben.«
    »Klar, Mummy.«
    Johnny und Nadine verschwanden, Bill ging zu einem Sessel und ließ sich nieder. Er fühlte sich wie ein begossener Pudel, schüttelte permanent den Kopf und murmelte Worte, die er selbst kaum verstand. Jedenfalls konnte er das Geschehen nicht fassen und fand keine Erklärung.
    »Raubritter«, sagte Sheila leise. »Sie lebten damals und waren Mörder. Selbst vor Johnny hätte er nicht haltgemacht, stell dir das mal vor, Bill. Selbst vor Johnny nicht.«
    »Ich weiß, aber du kannst ihm nicht einmal einen Vorwurf machen, wenn er besessen ist. Ich habe nicht richtig mithören können. Was hat ihn derart verändert?«
    »Eine Mind-Maschine.«
    »Was ist das denn?«
    Bill hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Den Begriff habe ich auch heute zum ersten Mal gehört.«
    »Jedenfalls müssen wir uns damit abfinden und fertig werden, Bill.«
    »Nein, Sheila, nein, wir werden etwas tun.«
    »Und was?«
    »Weiß ich nicht. Ich kann nicht untätig hier herumsitzen und gleichzeitig wissen, dass John Sinclair als ein Fremder, ein Mörder, ein Totschläger durch die Gegend läuft.«
    »Da hast du recht.« Sheila tupfte mit einem Taschentuch über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher