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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
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sie wollten, dass ich Angst bekam.
    Der Knall erreichte mich nur schwach, da ich noch immer den Helm trug. Etwas sirrte an mir vorbei und peitschte rechts neben meinem Pferd zu Boden, von dort sprang es ab und jaulte davon.
    Was das war, wusste ich nicht, ich jedenfalls ritt weiter. Das Pferd scheute etwas, als das Hindernis zu dicht vor ihm auftauchte.
    Vorbei konnte es nicht, es gab keine Lücke. Und ich wollte nicht, dass mein Tier stehen blieb.
    Also drüber.
    Ich drückte meine in Eisen gekleideten Füße in die Weichen und hörte das schrille Wiehern. Das Tier bockte, ging dann aber weiter.
    Ja, so musste es sein.
    Die Hufe hämmerten auf das Hindernis. Da brach und knirschte es. Beulen entstanden, und beim nächsten Schritt des Pferdes hörte ich ein Platzen und Splittern, als einer der Hufe direkt gegen einen hellen Ausschnitt schlug.
    Mein Tier scheute. Ich riss hart an den Zügeln und zwang es dazu, weiter zu gehen.
    Es trommelte über das Dach. Der blinkende Gegenstand brach.
    Splitter rutschten in verschiedene Richtungen weg. Das Pferd rutschte aus, wäre fast gefallen, ich riss es noch einmal hoch, so dass es weitergehen musste, und ich schaffte es.
    Mit den Vorderhufen hämmerte es auf den hinteren Teil des Gegenstandes, wo es wieder dicke Beulen hinterließ. Ich trieb es weiter. Es rutschte, fing sich, dann hatten wir den Weg erreicht, wo es besser gehen konnte.
    Hinter mir hörte ich die wilden Schreie. Es waren die Stimmen der beiden Männer. Sie riefen Sätze, die ich verstand, aber nicht begreifen konnte.
    »Der ist irre, der ist völlig verrückt! Das glaubt uns keiner. Dieser verfluchte Idiot…«
    Weshalb sollte ich mich darum kümmern? In meinem Kopf spürte ich wieder die anderen Gedanken, die Schwingungen, die mich an das richtige Ziel bringen würden. Weit war es nicht mehr.
    Ich ritt die Straße entlang und dann nach links. Über eine kleine Mauer hinweg stieg das Tier. Danach wühlten sich die Hufe in einen weichen Boden und zerhackten Beete.
    Jemand rannte auf mich zu. Der Mann hielt etwas in seinen Händen. Es sah aus wie der Spaten eines Bauern. Damit wollte er schlagen. Ich ließ ihn dicht an mich herankommen, hob mein Schwert an, so dass er erschrak und stehen blieb. Da schlug ich zu.
    Der Mann schrie.
    Nicht, weil ich ihn verwundet hatte, sondern vor Überraschung.
    Er konnte es nicht fassen, dass meine Klinge seinen Spatenstil einfach geteilt hatte.
    Er war blass geworden und ging zitternd zurück. Das sah ich nicht mehr, denn ich trieb das Tier weiter, immer dem Signal nach, das in meinem Kopf zu hören war. Es war wie eine raunende Stimme, der flüsternde Hauch des Windes, der mich vorantrieb, denn ich musste einfach dorthin. Da würde ich den finden können, der vor mir geflohen war. Ich würde ihn stellen und sehen, was dann geschah.
    Ein Zaun wurde von einer Hecke verborgen. Ich durchbrach beides. Mein Schwert half mir dabei, die Schneise zu schlagen und mich meinem Ziel näher zu bringen.
    In meinen Augen spürte ich ein gewisses Brennen. Es war zu vergleichen mit einem Glanz, der sich ausgebreitet hatte. Wie ein Fieber, das in meinem Innern tobte und mich anheizte.
    Ein kleiner Bach kreuzte meinen Weg. Das Pferd wollte trinken, ich zerrte es weiter. Es ging gebückt, es lahmte nicht, aber es war erschöpft. Dabei musste es durchhalten, und es würde auch durchhalten, das schwor ich mir. Ich schaute wieder nach vorn und auf eine lange dunkle Reihe von unterschiedlicher Höhe.
    Es waren Nadelbäume, die dort wuchsen. Jemand hatte sie zu einer Reihe aufgepflanzt.
    Auf sie ritt ich zu. Sie standen dicht zusammen, als wollten sie eine Wand bilden, durch die niemand kommen konnte.
    Nicht für mich. Ich lachte auf, als ich mein Schwert hob und mit der Klinge zuschlug, wobei ich mich etwas vorgebeugt hatte.
    Längst war mir klargeworden, dass nur die Bäume mich noch von meinem Ziel trennten.
    Dahinter musste es liegen. Ich war endlich da.
    Ich schlug weiter, zerstörte auch den Rest, der mir den Weg noch versperrte – und kam durch. Ja, ich hatte freie Sicht!
    Vor mir lag der Garten. Auch so komisch wie die anderen. Nicht sehr groß, mit viel Wiese und einem Sonnenschirm an einem viereckigen, mit Steinen eingefassten Teich in der Mitte. Jetzt konnte ich mir Zeit lassen und den Garten zunächst einmal mit meinen Blicken durchforsten.
    Ich sah die Menschen, aber auch das Tier! War es ein Hund?
    Obwohl es so aussah, wollte ich daran nicht glauben. Ich erinnerte mich an die dunklen
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