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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
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massieren. Dabei zuckten seine Lippen, nur redete er nicht, sondern saugte scharf den Atem ein. Seine Augen waren derart verdreht, dass Suko schon das Weiße darin erkennen konnte. War Franklin am Ende?
    So recht wollte Suko das nicht glauben. Typen wie dieser Wissenschaftler zählten zu den Fanatikern und waren oftmals im Laufe ihres Lebens durch mehrere Höllen gegangen.
    Körperlich hatte er etwas mitbekommen. Ob er auch seelischen Schaden erlitten hatte, wusste Suko noch nicht. Zudem machte der Inspektor nicht den Eindruck, als würde er klein beigeben. Er baute sich vor dem Arzt auf, untersuchte ihn nach weiteren Waffen, fand jedoch nichts. Leider auch nicht John Sinclairs Kreuz oder dessen Dolch.
    Er trat etwas zurück, die Haltung behielt er bei. »Okay, Doktor, Sie sind auf der Verliererstraße. Die beiden Helfer können Sie vergessen und sich selbst bald auch, wenn es so weitergeht. Das war der Anfang, Franklin, und es kommt auf Sie an, wie ich Sie weiter behandele.«
    Franklin verzog den Mund und atmete zischend. »Verdammt, wollen Sie mich foltern?«
    »Davon habe ich nichts gesagt. Ich bin nur der Meinung, dass ungewöhnliche Dinge auch ungewöhnliche Mittel erfordern. Alles klar in dieser Richtung?«
    »Nein, nichts ist klar. Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen!«
    »Mehr über Sinclair will ich wissen.«
    Franklin lachte. »Ich kann Ihnen da nichts sagen. Es gibt ihn nicht mehr, wenigstens nicht so, wie Sie ihn kennen. Er ist jetzt Ritter Tod, verstanden?«
    »Durch die Mind-Maschine?«
    »Ja.«
    »Wo ist sie?«
    Franklin schrak zusammen. Wahrscheinlich hatte er die Frage erwartet und sich davor gefürchtet. »Wie – wie meinen Sie das? Wollen Sie die Maschine haben?«
    »Richtig.«
    »Ich – ich habe keine Ahnung. Ich sie ist nicht mehr hier. Ich gab sie weg.«
    Suko holte tief Luft. »Hören Sie, Franklin, wenn Sie mich auf den Arm nehmen wollen, müssen Sie früher aufstehen. Ich gebe Ihnen nicht viel Zeit, doch ich gehe davon aus, dass ich in der folgenden Minute erfahren habe, wo ich die Maschine finde.«
    Franklin starrte ihn an. Suko senkte den Blick nicht, er schaute dem anderen hart ins Gesicht. In seinen Augen musste ein Ausdruck liegen, der den Doktor erschreckte, denn er nickte und gab anschließend eine kompromissbereite Antwort. »Es wird Ihnen nicht viel nutzen, wenn Sie die Maschine besitzen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie ist nur für mich gedacht. Ich habe sie hergestellt.«
    »Wo ist sie?«
    »Hinter Ihnen!«
    Suko machte nicht den Fehler und wandte Franklin den Rücken zu. »Sorry, aber ich habe keine Maschine gesehen.«
    »Es ist auch keine Maschine, nur ein Helm, verstehen Sie? Wie bei einem Motorradfahrer.«
    »Ach ja?« Suko ging zurück, ließ den Mann nicht aus den Augen und umrundete den Schreibtisch an der Vorderseite. Er sah den zweiten Stuhl und auch den auf der Sitzfläche liegenden Helm, den er vorsichtig in die Höhe hob und ihn sich anschaute.
    »Das ist sie?« fragte er auf dem Rückweg Dr. Franklin, der als Antwort nickte.
    »Interessant, wirklich interessant.« Suko lächelte. »Der Name Maschine ist wohl etwas weit hergeholt, meine ich.«
    »Man kann den Helm aufsetzen und ihn einschalten.«
    »Was geschieht dabei?«
    »Ein Seelentausch. Sie schlüpfen in die Rolle einer anderen Person, die längst tot ist.«
    »Aha. Wie dieser Ritter, der Henker oder Napoleon, wenn ich das richtig sehe.«
    »Genau.«
    Suko drehte den goldenen Helm zwischen seinen Händen und entdeckte auch den Schalter an der Außenseite. »Kann ich ihn hiermit anstellen?«
    Franklin nickte. Er fühlte sich unwohl und mochte es nicht, den Helm, seine Erfindung, in den Händen eines anderen zu sehen, der zudem noch auf ihn zukam und etwas sagte, das ihn erschreckte.
    »Die Praxis geht immer über die Theorie, Franklin. Ich werde den Helm an Ihnen ausprobieren.«
    »Warum?« keuchte er.
    Suko schaute ihn von oben herab an. Der Blick des Mannes begann zu flackern. Dr. Franklin wusste nicht, wohin er schauen sollte. Auf Suko oder auf den Helm.
    Der Inspektor hielt die Mind-Maschine mit beiden Händen fest.
    Er hob sie an und probierte über dem Kopf des Mannes aus, ob der Helm auch passen würde.
    »Verdammt, lassen Sie das!«
    »Nein, Meister.«
    Mit einem Ruck presste er den Helm über Franklins Kopf. Der Arzt wollte aufstehen, spürte jedoch Sukos Hand. Gegen deren Druck kam er nicht an. Er musste hocken bleiben.
    »So ist es gut!« flüsterte Suko. »Immer schön brav
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