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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
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Leibwächter zurückgeholt. Wir jedenfalls hören wieder voneinander.«
    »Ist klar, Sir.«
    Suko unterbrach die Verbindung. Er blieb noch für eine Weile nachdenklich sitzen und starrte ins Leere. Diesen Fall empfand er als eine drückende Last, die wie ein Alp auf seinem Rücken hockte.
    Es war nicht einfach, eine Lösung zu finden, besonders deshalb nicht, weil er John Sinclair als seinen Feind ansehen musste, was ihm John ja auch sehr deutlich zu verstehen gegeben hatte.
    Suko zog den Wagenschlag zu. Er kümmerte sich um seine Gefangenen nicht mehr. Die waren neben der Fahrbahn gut aufgehoben, bis sie abgeholt wurden. Dieser Dr. Justus Franklin war wichtiger.
    Den Weg kannte Suko. Er hatte das Haus schon erreicht gehabt, war aber nicht hineingegangen, weil John Sinclair als Ritter Tod erschienen war und ihn angegriffen hatte. Eine Begegnung, über die er während der Fahrt näher nachdachte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es zu diesem Seelentausch gekommen war, obwohl John das Kreuz als Beschützer bei sich trug.
    Oder hatte man es ihm abgenommen? Damit rechnete Suko ebenfalls. Dr. Franklin war kein heuriger Hase, der wusste genau, was er tat.
    Suko fuhr langsam. Er achtete auf jede Kleinigkeit und rechnete sogar damit, angegriffen zu werden, was jedoch nicht geschah.
    Auch als er von der Fahrbahn abbog, geschah nichts, was ihn misstrauisch gemacht hätte.
    Das Herrenhaus des Dr. Franklin lag in einem Park. Weite Rasenflächen, Blumenbeete, gepflegte Wege, das alles deutete auf die Hand eines Gärtners hin.
    Schon beim ersten Besuch war Suko die Leere aufgefallen, die um das Haus herum herrschte. Ihm war der Begriff Toteninsel eingefallen, so ähnlich sah es hier aus. Niemand befand sich im Garten.
    Er hörte keine Stimmen, er sah keine Bänke, keine Gartenstühle, auch keine Tische auf dem hellen Grün des Rasens stehen. Es war ein totes Gebiet.
    Vor dem Haus hielt er nicht an. Suko rollte an der Fassade vorbei.
    John Sinclair war mit seinem Rover gefahren, er musste den Wagen irgendwo geparkt haben. Da er vor dem Haus nicht zu finden war, wollte Suko an der Rückseite nachsehen.
    Der Inspektor lenkte den BMW über die weiche Erde. Wie ein sanftes, dunkles Raubtier schob sich das Auto voran. Blätter schleiften über die Karosserie und glitten auch an den Außenseiten der Fenster entlang. Der Motor schnurrte leise, als wäre er eine Katze, die sich ungemein wohl fühlte.
    Suko umfuhr das Haus und erreichte die Rückseite, wo die Umgebung längst nicht so gepflegt aussah wie vorn. Das nahm der Chinese nur mit einem Seitenblick wahr. Viel mehr interessierte ihn der Rover, der dort einsam und verlassen stand. In seiner Nähe ließ Suko den Wagen ausrollen und blieb noch einige Zeit sitzen.
    Nichts tat sich. Keine Bewegung am oder im Rover und auch nicht, soweit er sehen konnte, hinter den wesentlich kleineren Fenstern an der Rückseite. Das Haus wirkte leer.
    Er stieg aus. Die warme Luft war wie eine Decke, die sich über ihn legte. Suko suchte den Boden ab, weil er nach bestimmten Spuren forschte. Er sah die Fußabdrücke tatsächlich, die das hohe Gras geknickt hatten. Wenn er die Richtung verfolgte, so endeten sie genau vor einer Hintertür. Dort hatten die Personen das Haus betreten.
    Genau das Richtige für den Inspektor!
    Vor der Tür blieb er für einen Moment stehen und blickte sich noch einmal um, weil er sich vergewissern wollte, ob er allein war.
    Er war zufrieden, als er niemanden entdeckte.
    War die Tür verschlossen? Nein, denn als Suko seine Hand auf die Klinke legte und sie nach unten drückte, konnte er die Tür aufziehen.
    Mit gemischten Gefühlen betrat er das große Herrenhaus des Dr. Franklin…
    ***
    Suko fand sich in einem Gang wieder. Wie ein Kellerflur sah er nicht aus, zudem vermisste Suko den Schmutz und Staub, der sich in diesen unterirdischen Räumen zumeist ablagerte.
    Er ging davon aus, dass auch John Sinclair den Gang durchgeschritten war. An seinem Ende sah er eine Tür. Es gab nur diesen Ausgang, und Suko hatte diesmal weniger Glück, denn die Tür war verschlossen.
    Er nahm seine Lampe zu Hilfe, um sie anzuleuchten. Wo normalerweise ein Türschloss sitzt, sah er nichts. Die glatte Fläche wurde nicht unterbrochen.
    Was tun?
    Er leuchtete gegen die Decke, strahlte auch die Wände an, weil er damit rechnete, von einer Kamera beobachtet zu werden. Aber das war nicht der Fall.
    Ein anderer hatte ein Einsehen mit ihm. Als Suko das summende Geräusch hörte, schreckte er zunächst
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