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0591 - Die Paradox-Intelligenz

Titel: 0591 - Die Paradox-Intelligenz
Autoren: Unbekannt
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Ich glaube, in dieser Beziehung droht keine Gefahr."
    „Ganz meiner Meinung", stimmte Betty Toufry zu. „Ich müßte es aus ihren Gedanken erfahren, wenn die Paramags einen Überfall planten. Aber sie sind tatsächlich nur neugierig - und besorgt."
    „Aus welchem Grund sind sie besorgt?" erkundigte sich Son Okura.
    „Das geht nicht klar aus ihren Gedanken hervor", antwortete Betty. „Sie fürchten sich vor den Virusungeheuern und ein wenig auch vor uns. Aber ihre größte Sorge ist wahrscheinlich, daß sie durch den jahrtausendelangen Schlaf eine teilweise Amnesie erlitten haben. Sie wissen nicht mehr, woher sie kamen, können die Maschinen des Meteorits nicht mehr richtig bedienen und wissen wohl auch kaum, wohin die Reise geht. Genau besehen, sind sie nicht besser dran als wir."
    „Nur mit dem Unterschied, daß die Paramags hierher gehören, während wir Fremdkörper sind", warf der Telekinet Tama Yokida ein. „Und die Paramags haben noch den zusätzlichen Vorteil, daß sie sich mittels der Paratransdeformation ungeheuer schnell innerhalb des Meteorits bewegen können."
    „Diese Methode steht theoretisch auch uns zur Verfügung", erklärte Andre Noir. „Wir haben die Möglichkeit, unsere Asporcokörper zu verlassen und Paramags zu übernehmen. Du hast doch einen Versuch in dieser Richtung unternommen, Ralf.
    Was ist dabei herausgekommen?"
    Marten-Asporco erhob sich und ging langsam durch die Höhle.
    Als er einigen Abstand von seinen Kameraden genommen hatte und sie mit seinen Facettenaugen gleichzeitig überblicken konnte, sagte er bedächtig: „Ich möchte, daß wir uns diesen Schritt noch reiflich überlegen.
    Den Körper eines Paramags zu übernehmen, dürfte nicht schwer fallen, aber die Paratransdeformation verlangt eine völlige geistige Umstellung. Es ist nicht so, daß man in die Mikrowelt des PEW-Metalls eindringt, sondern man wird auf eine andere Existenzebene verschlagen. Lassen wir einstweilen noch die Finger davon und beschäftigen wir uns erst im Ernstfall mit diesem Problem."
    „Und wann würde der Ernstfall deiner Meinung nach eintreten?"
    wollte Kitai Ishibashi wissen.
    Ralf Marten antwortete ohne Zögern: „Etwa dann, wenn uns das frequenzbedingte Machtbewußtsein auf verformungsmaterieller Paradox-Intelligenz in die Enge treibt."
    Seinen Worten folgte nachdenkliches Schweigen. Wuriu Sengu brach es schließlich, indem er sagte: „Ich kann mir ungefähr vorstellen, was Ralf meint. Ich gewinne selbst einen gewissen Einblick in die Mikrowelt des PEW-Metalls, wenn ich die Felswände mit meinem Parasinn durchdringe. Aber seitdem die 5-D-Strahlung des PEW-Metalls immer stärker geworden ist, passierte es mir einige Male, daß meine Fähigkeit versagte. Plötzlich konnte ich an den Atomen und Molekülverbindungen nicht mehr vorbeiblicken, sondern prallte gegen eine Barriere aus Gebilden, die einer ganz und gar fremdartigen, nichteuklidischen Geometrie entstammten. Ich schwieg darüber, weil ich diese Erscheinungen auf Halluzinationen zurückführte. Aber jetzt neige ich eher zu der Ansicht, daß ich einen Einblick in die Dimension des PEW-Metalls gewonnen habe."
    Marten-Asporco nickte zustimmend zu Sengus Worten. Er kam zu den anderen zurück und wiederholte nachdrücklich: „Lassen wir einstweilen die Finger von den Paramags."
    „In Ordnung", pflichtete Tako Kakuta bei. „Ich habe bei meinem letzten Streifzug eine halb verfallene Stadt entdeckt, die ganz sicher nicht von den Asporcos erbaut wurde. Es kostet mich keine Anstrengung, euch in etlichen Teleportersprüngen hinzubringen. Fangen wir dort mit unserer Expedition an, vielleicht finden wir die ersten Hinweise auf den Ursprung der Paramags."
    „Als ob sie das gehört hatten!" rief Betty Toufry erregt; ihre Schädelkämme richteten sich steil auf, und die Flügelstummel zitterten. „In ihren Gehirnen hat sich nur ein Begriff festgesetzt: Kampf!"
    „Sie formieren sich bereits zum Angriff!" bestätigte Wuriu Sengu, der durch die dicken Felswände in die weiter entfernten Stollen blickte. „Sie kommen!"
    Und Sekunden später waren sie da.
    Überall an den Austrittsstellen der PEW-Adern erschienen Schemen, die im nächsten Moment Gestalt annahmen. Sie schossen förmlich aus den Felswänden heraus, ohne sich darum zu kümmern, wie oder wo sie landeten. Vielleicht hofften sie, daß sie gegen ihre Feinde geschleudert wurden und sie so überrumpeln konnten.
    Einigen gelang das auch. Marten-Asporco wurde von einem gegen ihn prallenden
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