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0590 - Flugziel Unbekannt

Titel: 0590 - Flugziel Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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das Ding lediglich versehentlich für einen abgestürzten Meteor - das ist der einzige Unterschied. Die plötzliche Erkenntnis, daß es eben mehr war, erschreckte uns."
    „Dieses strahlende Element - PEW, wie wir es nennen - muß eine entscheidende Rolle bei gewissen kosmischen Vorgängen spielen, die wir noch nicht kennen. Ich zerbreche mir schon lange den Kopf darüber. Abgesehen von der unwiderlegbaren Tatsache, daß unsere seit fünfhundert Jahren toten Mutanten wieder erschienen und nur durch PEW am dreidimensionalen Dasein festgehalten werden können."
    Der diensthabende Kommandant der MARCO POLO aktivierte den Interkom, um die Mannschaft zu unterrichten: „Eintauchmanöver in dreißig Sekunden."
    Alle Offiziere standen auf ihren Posten. Das Schiff würde sich etwa neunzig Minuten im Linearraum aufhalten und eine Entfernung von mehr als fünftausend Lichtjahren zurücklegen.
    Eine größere Strecke wäre möglich gewesen, aber Rhodan hatte aus verschiedenen Gründen kleine Etappen angeordnet. Er wollte die Verbindung zu den einzelnen Kreuzern der Relais-Funkstrecke nicht verlieren.
    Rhodan warf einen letzten Blick auf den Planeten Asporc, der zu einer kleinen Kugel geworden war.
    Wendepunkt seines Lebens? Im positiven oder im negativen Sinne?
    Er wußte es nicht, und es war ihm auch egal.
    Er hatte sich an die Gesetze des Solaren Imperiums gehalten und einem fremden Volk Hilfe gebracht, bevor es unterging.
    Solange der Meteorit mit dem PEW-Material, das ihn in dicken Adern durchzog, in der Planetenkruste Asporcs gelagert war, gab es für die Asporcos, die etwa im Stadium des terranischen zwanzigsten Jahrhunderts lebten, keine besonderen Probleme.
    Die galaktische Verdummungswelle war spurlos über sie hinweggeschwemmt, und als sie endgültig verebbte, wuchs die Intelligenz der Asporcos ins schier Unermeßliche. Sie erfanden, sie erdachten und sie arbeiteten, aber sie vergaßen dabei, daß der Körper Nahrung benötigte. Sie begannen zu verhungern.
    Rhodan griff mit einer großangelegten Hilfsaktion ein, die ihm viele Feinde auf der Erde einbrachte. Dabei war in kaum sechs Wochen die Neuwahl zum Großadministrator fällig. Doch Rhodan hatte keine Rücksicht darauf genommen, ebenso wenig wie er Rücksicht auf einen Gegner genommen hätte, der plötzlich aufgetaucht wäre, um das Solare Imperium anzugreifen. Er kannte nur seine Pflicht der Menschheit gegenüber, und sie war untrennbar mit den humanitären Pflichten anderen Sternenvölkern gegenüber verbunden. Wer in seinem eigenen Haus in Frieden leben will, muß die Nachbarn zu Freunden haben.
    Auf Asporc lief nun alles nach Programm. Rhodans Anwesenheit war überflüssig geworden. Aber statt nach Terra zurückzukehren und sich um den beginnenden Wahlkampf zu kümmern, verfolgte er mit der wieder voll verproviantierten MARCO POLO ein unglaubliches Raumschiff einer unbekannten Rasse, nur um acht Lebewesen zu helfen, die einst geholfen hatten, das Solare Imperium aufzubauen und zu realisieren.
    Konnte es eine bessere Qualifikation für seine Eignung als Großadministrator einer kosmischen Gemeinschaft geben?
    „Noch drei Sekunden!" sagte der Offizier am Kontrollpult.
    „Nun denn!" meinte Waringer und lehnte sich in seinen Kontursessel zurück.
     
    *
     
    „Das ist doch alles Käse!" stellte Gucky fest und knabbert an einer noch halbgefrorenen Mohrrübe herum. „Wenn es nach mir ginge, würden wir mit einer einzigen Linearetappe hinter diesem verrückten Meteorit oder Raumschiff herflitzen und das Ding kapern. Unsere armen Mutanten pennen, und wenn nicht bald etwas passiert, werden sie überhaupt nicht mehr wach."
    Ras Tschubai nippte unmutig an seinem Obstsaft, den der Mausbiber ihm spendiert hatte. Sie saßen in der leeren Messe im dritten Deck der MARCO POLO. Seine schwarze Haut glänzte nach der Behandlung durch die Trockendusche. Er sah dadurch wesentlich fröhlicher aus als Gucky, was in diesem Zusammenhang jedoch nur von relativer Bedeutung sein konnte.
    „Es geht aber wieder einmal nicht nach dir", stellte er sachlich fest und schob das geleerte Glas weit von sich. „Außerdem müssen wir vorsichtig sein. Weiß jemand, was in dem Ding alles drin ist?"
    „Ich weiß es!" sagte Gucky selbstbewußt. „Ein paar verlassene Städte, tausend Gänge, Bergwerke und erstarrte Seen aus Lava.
    Ja, natürlich dann noch die Adern aus diesem PEW-Metall, auf das wir plötzlich alle so scharf geworden sind."
    „Richtig! Und am Heck müssen sich gewaltige
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