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0590 - Flugziel Unbekannt

Titel: 0590 - Flugziel Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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kann, weiß ich nicht."
    „Dann hätte ich eben eine zweite, Sir: Wir befinden uns jetzt mitten in einer Linearetappe, halten uns somit in einem Kontinuum auf, das in innigem Zusammenhang mit der Strahlung des PEW-Metalls steht. Warum reagieren die Mutanten nicht darauf?"
    Atlan sah ihn eine Sekunde lang verdutzt an, dann nickte er langsam.
    „Die Frage ist berechtigt - es sollte da in der Tat ein Zusammenhang bestehen. Tut mir leid, aber ich habe keine Erklärung."
    „Darf ich mir noch eine letzte Bemerkung erlauben?"
    „Natürlich, bitte."
    „Dank des Zellaktivators sind Sie etwa elftausend Jahre alt, Sir.
    Ich möchte diese relative Unsterblichkeit auf keinen Fall mit jener der zurückgekehrten Mutanten vergleichen. Der Aktivator erhält die Zellen Ihres Körpers, aber er hat keinen Einfluß auf Ihr Bewußtsein, Ihren Geist - Ihre Seele. Auch wenn Ihr Körper heute stürbe, so würde das Bewußtsein weiterexistieren, nur eben ohne einen Körper. Es hätte keine Möglichkeit mehr, mit der Materie des normalen Kontinuums in Verbindung zu treten.
    Aber es lebt weiter, es stirbt nie."
    „Und die vielen Bewußtseinsinhalte, die unzähligen Seelen aller intelligenten Lebewesen des Universums - wo bleiben sie?"
    fragte Atlan, der sich gegen seinen Willen in eine Diskussion gedrängt sah. „Ihrer Meinung nach hat jeder Körper eine Seele, aber täglich sterben Milliarden solcher Körper und geben ihre Seelen frei. Bildlich gesprochen, müßte es im Universum von heimatlosen Seelen nur so wimmeln."
    „Wahrscheinlich ist das auch der Fall, aber wie sollten wir das bemerken? Vielleicht die Energieimpulse ferner Galaxien, vielleicht die Überladung einer Sonne und ihre Explosion zur Nova - wer weiß? Das Universum ist voller Energieströme und Magnetfelder. Auf der anderen Seite haben wir selbst erlebt, daß die heimatlose Seele, wenn wir das Energiefünkchen unseres Bewußtseins einmal so nennen wollen, durchaus in der Lage ist, Besitz von einem lebenden Körper zu ergreifen. Heute weiß ich, daß sich derartige Vorkommnisse fast täglich wiederholen.
    Irrsinn, Schizophrenie, sinnlose Selbstmorde - was könnte das anderes sein als der Kampf zweier Seelen um einen lebendigen Körper als Träger?"
    „Keine neue Idee, aber nicht beweisbar."
    „Ich muß widersprechen, Sir", sagte der Arzt respektvoll. „Es gibt Beweise dafür, abgesehen von unseren acht Mutanten. In allen Einzelheiten studierte ich die Geschichte jenes terranischen Mutanten, der Ernst Ellert genannt wurde und den man als Teletemporarier bezeichnete. Er konnte sein Bewußtsein in die Zukunft oder Vergangenheit schicken, während sein Körper in der Gegenwart zurückblieb. Damit ist zweierlei bewiesen: Ein Mensch kann sich derart konzentrieren, daß er durchaus in der Lage ist, seinen Körper als bloßes Bewußtsein zu verlassen und wieder in ihn zurückzukehren, und er beherrscht im körperlosen Zustand die Zeit. Ellert ist tot - wenigstens nehmen wir das an.
    Ich bin sicher, daß er als Bewußtsein noch existiert, vielleicht Millionen Jahre in der Zukunft, oder eben in jener Zeit, da sich das Universum formte. Wir werden ihn eines Tages treffen, so oder so. Wir haben auch unsere anderen Mutanten wiedergetroffen, nur verstehen wir es noch nicht, sie zu halten.
    Das PEW-Material kann nur eine Übergangslösung bedeuten.
    Ein Hilfsmittel zur vorübergehenden Materialisation, mehr nicht."
    „Ein Mittel zur Stabilisierung, meinen Sie?"
    „Richtig, Sir! Aber eben nur ein Mittel!"
    „Wenn es die Stabilisierung dauerhaft gestaltet, ist mir auch ein solches Mittel recht, Doktor." Er erhob sich und ging zur Tür.
    „Lassen Sie unsere Patienten nicht aus den Augen, und geben Sie mir sofort Bescheid, wenn sich etwas an ihrem Zustand ändert."
    „Sie können sich auf mich verlassen, Sir..."
     
    *
     
    Der Kreuzer CMP-13 stand - grob gesehen - zwischen dem Planeten Asporc und der Erde. Die Entfernung bis zum Rattley-System, in dem Asporc beheimatet war, betrug siebentausend Lichtjahre.
    Major Khen Dive hielt über weitere Kreuzer Hyperfunkverbindung mit Oberst Kasom, der den gesamten Verband kommandierte. Seine Aufgabe war es, im Raum stationär zu bleiben, damit die Funkbrücke zwischen Kasom auf der CMP-1 und dem Planeten Asporc nicht unterbrochen wurde.
    Inzwischen hatte er auch Kontakt mit der MARCO POLO erhalten, die ebenfalls zur Verfolgung des Meteoritenraumschiffes angesetzt hatte.
    Khen Dive empfand seinen augenblicklichen Auftrag als nicht besonders
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