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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte
Autoren: A.F.Morland
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das Sterben?
    Der Chefarzt ließ uns mit Lance allein, und Mr. Silver schüttelte zornig den Kopf. »Das muß aufhören!« knurrte er grimmig. »So darf das nicht weitergehen. Wir verlieren einen Freund nach dem anderen. Frank Esslin… Tucker Peckinpah… Oda… Und auch Roxane ist nicht mehr das Mädchen, das ich einst geliebt habe. Wenn das so weitergeht, wird uns die schwarze Macht vernichten.«
    Ich wies auf Lance. »Das ist das Werk eines Menschen.«
    »Für mich ist Professor Kull ein Teufel. Scheint so, als würden wir harten Zeiten entgegengehen, Tony.«
    Das befürchtete ich schon lange. Ich hatte es jedoch für mich behalten, um meine Freunde nicht zu beunruhigen.
    ***
    David Jackson hatte sich vergewissert, daß der Tank des Landrovers voll war, denn auch darin hätte der Trick bestehen können.
    Wenn mitten in diesem Glutofen der Wagen stehenblieb, war er ebenso verloren, wie wenn ihm Mortimer Kull im Bunker eine Kugel in den Kopf geschossen hätte, denn Wasser hatten sie ihm keines mitgegeben, und zu Fuß wäre er nicht durch die Wüste gekommen.
    Er wäre qualvoll verdurstet. Gemeinheiten wie diese gehörten zu dem Bild, das sich Jackson von dem wahnsinnigen Genie gemacht hatte.
    Gewiß, auch die Supermächte strebten die Weltherrschaft an – aber ein Mann allein… Wollte sich Mortimer Kull zum Kaiser der Welt ernennen?
    Jackson fuhr zügig, aber nicht zu schnell, denn die Straße – man konnte sie kaum als solche bezeichnen – war denkbar schlecht.
    Er wollte keinen Achsbruch riskieren. Den tiefsten Schlaglöchern und Steinbrocken wich er aus.
    Sein Leben hing jetzt davon ab, daß der Landrover durchhielt.
    Obwohl er konzentriert fuhr, war es ihm möglich, sich auch mit Kull zu befassen. Sie hatten ihn erwischt, bevor er eine Meldung nach Langley absetzen konnte.
    Man wußte im CIA-Hauptquartier lediglich, daß er eine Möglichkeit gefunden hatte, an Professor Kull heranzukommen.
    Mehr wußte General Mayne nicht, und da er sich so lange nicht gemeldet hatte, war es denkbar, daß ihn sein Vorgesetzter bereits auf die Ausfalliste gesetzt hatte.
    Der heiße Fahrtwind stieg über die Frontscheibe und bildete über dem Kopf des CIA-Agenten einen heftigen Luftwirbel, der sein Haar zerzauste.
    Obwohl der meiste Staub hinter dem Landrover hochstieg, flog auch welcher, aufgewühlt von den Vorderreifen, in den Wagen und knirschte bald zwischen David Jacksons Zähnen.
    Mortimer Kull hielt sich für unverwundbar. Die Erfolge, auf die er zurückblickte, ließen ihn überheblich werden.
    Was war schon ein CIA-Agent? Doch nicht mehr als eine unbedeutende Filzlaus, die man nicht ernst zu nehmen brauchte.
    Diesen Hochmut sollte Professor Kull schon bald bereuen.
    Der CIA-Agent richtete sich nach dem Stand der Sonne. Sein Ziel war die Stadt Barstow. Von dort würde er nach Los Angeles weiterfahren und sich mit einigen Kollegen treffen.
    Er schätzte, daß es noch fünfzig Meilen bis Barstow waren.
    Fünfzig Meilen Gluthitze, Sand und eine mörderische Piste, die einem die Zähne ausschlug, wenn man nicht aufpaßte.
    Jeden Meter mußte David Jackson der Wüste abringen, aber man hatte ihm beigebracht, selbst unter härtesten Bedingungen zu überleben, und genau das hatte er vor.
    Überleben – für Mortimer Kulls Untergang!
    Keine Wolke hing am blauen Himmel, und von einem kühlen Schatten konnte Jackson nur träumen.
    Der Schweiß rann ihm in breiten Bächen über das Gesicht. Sein Hemd wies große nasse Flecken auf. Durst machte sich bemerkbar.
    Der CIA-Agent stellte sich einen riesigen Bottich vor, gefüllt mit köstlichstem klarem Trinkwasser, und er schluckte trocken.
    Ein eigenartiges Summen erfüllte plötzlich die Luft. Es war dumpf, kam näher und wurde so laut, daß es das Motorgeräusch übertönte.
    David Jackson dachte sofort an den wahnsinnigen Professor.
    Schlug Kull nun doch noch zu?
    Der CIA-Agent verlangsamte die Fahrt und blickte zurück. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen. Fassungslos sah er, was ihn verfolgte.
    Eine Biene war es. Ein gigantisches Insekt, das ihm nur Mortimer Kull nachgeschickt haben konnte!
    ***
    Mit schwirrenden Flügeln sauste die Killerbiene hinter dem Landrover her. Tausendmal größer als eine normale Biene war sie, und David Jackson glaubte, Mordgier in den riesigen schwarzen Insektenaugen glitzern zu sehen.
    Kull hatte ein Monster geschaffen!
    Das hatte er nicht zum erstenmal getan. Jackson wußte von den Kamikaze-Killern, die in London ihr Unwesen getrieben
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