Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
angreift, können wir reagieren. Ich will auch wissen, was das alles für einen Sinn hat.«
    »Hyänenkopf, da fällt mir etwas ein. Anubis, der ägyptische Totengott – oder?«
    »Genau.«
    Die Mutation blieb stehen. Sie bewegte ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Die Augen sahen weiß aus, waren ohne Pupillen. Das Maul zitterte, da begann der Unheimliche zu sprechen.
    Und er redete Russisch.
    »Das darf nicht wahr sein!« keuchte Golenkow. »Verdammt, der redet meine Sprache.«
    »Wie schön.«
    »Du bist gut.«
    »Warum stört ihr die Ruhe? Wollt ihr unbedingt das Schicksal des Todes erleiden?«
    »Wer bist du?« fragte Golenkow.
    »Ich heiße Tarhario.«
    »Und du bist Russe?«
    »Ja, seit über tausend Jahren lebe ich hier. Ich habe alles erfahren. Ich war damals einer der wenigen, die über das alte Ägypten Bescheid wußten. Ich habe hier gewohnt, ihre Sitten und Gebräuche übernommen. Ich war ein Diener des Totengotts Anubis. Ich habe Gleichgesinnte um mich versammelt, ihn verehrt und angebetet, und ich wußte, daß er mir Helfer schicken würde. Zwei Hohepriester, als Mumien all die Zeiten überdauernd, haben den Weg zu mir gefunden. In meine magische Höhle, in die Lava des Lebens und des Todes, die mich all die Zeiten nicht hat sterben lassen, weil sie von Anubis stammt. Aus seinem Reich hat er mir etwas gegeben. Ich bin er, und er ist ich. Ich will seine Lehren ausbreiten, die Helfer sind unterwegs, und jeder, der mich davon abhalten will, ist verloren.«
    Suko warf unwillkürlich einen Blick auf die rote Masse. Dort schwammen noch immer die Leichen der Hotel-Mitarbeiter. Den Namen Tarhario hatte er noch nie gehört, und er wollte wissen, ob er in den Geschichtsbüchern erwähnt worden ist.
    »Ja, man kannte mich. Ich habe mich anders nennen lassen. Man sagt Pharao zu mir, denn Tarhario ist ein Pharao gewesen, aber nur in seinem Reich. Im Totenreich des Anubis hat er eine besondere Stellung übernommen. Er ist einer der großen Wächter. Ich habe viel über ihn erfahren und mich deshalb so genannt. Ich will seine Welt hier unten fortführen. Mag das alte Ägypten bei vielen Menschen auch vergessen sein, bei mir nicht. Ich bin der neue Rest, ich will den Totenkult des Anubis wieder einführen. Wir werden die Herzen der Toten aus den Körpern schneiden und sie zu Mehl verreiben. Wir werden das Totenreich in das der Lebenden holen, die alte Totenmagie soll wie ein Sturmwind aus der Wüste über dieses große Land hinwegfahren, deshalb bin ich hier, deshalb hat Anubis mir die Freiheit gegeben und mich nach seinem Ebenbild geschaffen. Ich bin eine Mischung aus Mensch und Hyäne…«
    »Nicht verkleidet?« fragte Wladimir.
    »Du spottest?« schrie Tarhario. »Du wagst es, mich zu verspotten? Damit ist dein Todesurteil gesprochen, denn du wirst der erste sein, dem ich das Herz herausreiße.«
    »Von wegen!«
    Golenkow feuerte. Er hatte auf die Brust des Monstrums gehalten, die Kugel schlug auch ein. Sie zerlöcherte den Stoff des alten, grauen Gewandes, aber die Mutation stürzte nicht, sie blieb auf den Beinen und rannte auf Golenkow zu.
    Da handelte Suko.
    Er schwenkte seine Waffe nur um eine Winzigkeit nach links. Wieder dröhnte der Schuß und zerriß die Stille.
    Das geweihte Silber hieb in den Körper des Monstrums. Suko sah, wie es an der Einschußstelle aufflammte, er rechnete damit, daß sich das Feuer ausbreiten und die Mutation vernichten würde, doch durch eine Silberkugel war dieses Wesen nicht zu stoppen.
    Es heulte nur auf, beschleunigte seinen Sprung noch und bekam Golenkow zu packen.
    Beide fielen zu Boden. Der Russe hatte Glück, daß er nicht in die magische Suppe gefallen war, die man als schreckliches Erbe aus dem alten Ägypten bezeichnen konnte.
    Suko trat gegen den Hyänenschädel – und bekam große Augen, als er sah, daß der Kopf nicht mehr auf den Schultern blieb, sondern abfiel und sich überschlug.
    Körper und Kopf bildeten zwei verschiedene Teile, und beide lebten noch. Der Kopf huschte plötzlich weg. Er verließ auch seinen Platz am Boden und schwebte in die Höhe.
    Der Körper richtete sich auf. Direkt vor Golenkow, der nur zuschauen konnte und keinen Kommentar abgab.
    Suko reagierte auf andere Art und Weise. Er zog seine Dämonenpeitsche hervor, schlug den Kreis und ließ die drei Riemen aus der Öffnung rutschen.
    Diese Mutation war ein dämonisches Wesen, das nur durch die Masse die Kraft fand, überhaupt zu existieren. Deshalb wollte Suko das rote Zeug zuerst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher