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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter
Autoren: Unbekannt
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Sekunden, würden sie die Eingänge gesprengt oder geöffnet haben.
    „Gut. Wir warten."
    Cherl bedeckte das Mikrophon des Armbandgeräts mit der Hand. Sie alle waren von zwei gegensätzlichen Empfindungen erschüttert worden: Zunächst von der heillosen Entrüstung, vom Abscheu über diesen widerwärtigen, kaltblütig geplanten Massenmord - dann von der kalten Wut, als sie mehr Informationen erhielten und gezwungen waren, alles für Aktionen von Rhodan-Gegnern zu halten.
    Cherl flüsterte: „Noch sechzig Sekunden!"
    Er hob das Mikrophon an den Mund und lehnte sich gegen den Bug des Gleiters, der zwischen den kleinen, verkrüppelten Büschen und Niedergewächsen parkte. Genau vor den beiden Männern erhob sich in einer Breite von rund zweihundert Metern der Hang bis in eine absolute Höhe von etwas mehr als einem Kilometer. Langsam vergingen die Sekunden. Cherl wartete und starrte den Hang an, als könnte er mit den Augen die meterdicke Felsschicht durchdringen.
    Dann sagte Cherl laut: „Los! Wir stürmen!"
    Der Hang begann plötzlich zu leben. Die Männer stürmten aus ihren Verstecken und setzten ihre Geräte an. Seit Stunden hatten sie Gelegenheit gehabt, die Lage der Eingänge genau zu bestimmen. Gestalten in Kampfanzügen mit eingeschalteten Deflektor- und Schutzschirmen sprangen zwischen der Deckung hoch, rannten und kletterten über den Hang und befestigten ihre Haftladungen. Ein Kommando seilte sich über einen Steilhang ab und enterte einen überhängenden Felsen, unter dem sich ein äußerst geschickt getarnter Gleiter-Eingang befand. Die ersten Kameras wurden, von einer versteckten Zentrale ferngesteuert, auf den Weg geschickt und filmten ununterbrochen.
    An vier Stellen des Hanges, unregelmäßig über die gesamte Schrägfläche verteilt, erfolgten Detonationen. Meterlange Stichflammen zischten knallend nach allen Seiten.
    Rauchschwaden verhinderten sekundenlang die Sicht, dann blies sie ein schwacher Morgenwind zur Seite. Felsbrocken, glühende Gesteinsfetzen, kleine Lavarinnsale schossen zwischen den Männern hindurch. Einige Grasbüschel fingen durch Funkenflug Feuer.
    „Das ist unsere Minute, Nioro!" sagte Cherl und schwang sich hinter die Steuerung des Gleiters. Überall auf dem Hang liefen jetzt die Männer in vier Gruppen auf die aufgesprengten Eingänge zu. Ein schweres Stahlschott, mit Felsen und angewachsenen Büschen hervorragend getarnt gewesen, rollte, immer schneller werdend, den Hang hinunter.
    Der Gleiter schwebte hoch, beschleunigte stark und raste auf den überhängenden, bizarr geformten Felsblock zu.
    „Und was werden wir vorfinden? Lauter Bewußtlose. Oder vielleicht sogar Tote!" murmelte Nioro.
    Der Gleiter schwebte den mäßig steilen Hang hinauf und näherte sich dem Felsen. Es schien keinerlei Gegenwehr zu geben. Immer mehr Männer der Abwehr verschwanden in den Eingängen.
    „Verdammt geschickt angelegt!" knurrte Nioro wütend.
    Der Gleiter sackte durch, fing sich wieder und befand sich in einem natürlichen Hohlraum. Der riesige Felsblock, der wie eine mißgestaltete Nase aussah, war innen im Lauf der Jahrhunderttausende in winzigen Brocken erodiert; deutlich konnte man sehen, wie Wind, Wasser und Temperaturunterschiede eine riesige Höhle geschaffen hatten, die etwa sechzig Meter durchmaß. Im Zentrum des Hohlraums gab es eine fast kreisrunde Öffnung, deren Ränder Rauchspuren und die Auswirkungen der Explosivladungen zeigten.
    Nioro drückte auf einen Schalter, und die Frontscheibe wurde automatisch versenkt.
    „Direkt hinein?" fragte er und zog die Waffen. Er legte den Strahler vor sich auf das Armaturenbrett und behielt den Paralysator in der Hand.
    „Jawohl!"
    Hinter ihnen schwebten zwei der winzigen Filmkameras, die ihre Informationen an eine Zentrale funkten. Der Gleiter schoß mit beachtlichem Tempo in die Öffnung, schrammte kurz an der rechten Seite an der bearbeiteten Felswand entlang und schwebte in einen niedrigen, aber weiträumigen Hangar hinein.
    Sieben oder acht SolAb-Männer standen da und bewachten, lauernd und mit entschlossenen Gesichtern, die Eingänge in verschiedene Stollen und Korridore.
    „Halt!" schrie Cherl.
    Der Gleiter wurde herumgerissen und bohrte sich in die Lücke neben zwei Fahrzeugen, die wie Taxigleiter aussahen.
    Geschickte Tarnung, hier sind Profis am Werk, dachte Cherl und sprang, noch ehe der Gleiter vollkommen zum Stillstand gekommen war, aus dem Sitz. Beide Männer rannten weiter, quer über den Boden, in die Richtung, in die
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