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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt
Autoren: Jason Dark
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Zuckend winkelte sie die Arme an, um sich mit den Handflächen abzustützen. Sie kam auch hoch, aber sie brach wieder zusammen.
    Fließendes Wasser tötet Vampire!
    Wieder mußte ich an diese alte, mittelalterliche Weisheit denken, als ich die Szene unter dem Wasserfall sah. Die Untote schaffte es einfach nicht, auch nicht, als sie einen zweiten Anlauf unternahm.
    Wieder brach sie zusammen und konnte ihren Körper dann herumdrehen, als ich die letzte Stufe verlassen hatte und vor ihr stehengeblieben war.
    Auf der Seite lag sie.
    Das Wasser strömte wie mit nie abreißenden Armen auf sie nieder.
    Sie hatte den Mund aufgerissen. Das sich brechende und fächernde Licht der Lampe erwischte ihr Gesicht. Hinter dem Strahlen sah es aus wie ein grauer Fleck, der sich sekündlich veränderte, mal zusammenwuchs, dann auseinanderplatzte, aber ansonsten bleichgrau blieb.
    Und sie versuchte es.
    Wie ein Tier kroch sie vor. Das Wasser erwischte sie weiterhin, löste sie jedoch nicht auf, wie es bei uralten Vampiren der Fall gewesen wäre. Es schwächte sie nur. Wenn sie jetzt Blut bekam, würde sie sich bestimmt wieder erholen.
    Eigentlich war aus Princess Perfect eine jämmerliche Gestalt geworden. Sie erinnerte mich an einen nassen, schmutzigen Lappen, der durch zuckende Muskelbewegungen noch am Leben gehalten wurde. So kroch sie weiter und schaffte es tatsächlich noch einmal, dem herabfallenden Wasser zu entwischen.
    Das nächste Hindernis bildete ich.
    Sie blieb dabei so dicht vor mir liegen, daß ich nur das Bein nach vorn zu schieben brauchte, um gegen ihr Gesicht zu treten. Sehr langsam hob die Untote den Kopf.
    Ich beugte mich über sie und nahm das Kreuz.
    Ihr gellender Schrei wurde vom Rauschen des Wassers verschluckt, als ich ihr mein Kreuz gegen die Stirn preßte, wo es einen genauen Abdruck hinterließ.
    Der Kopf fiel nach vorn. Mit der Stirn prallte sie noch auf meine Fußspitzen, dann bückte ich mich und zog sie unter dem Wasser hervor. Ich legte sie auf den Rücken, leuchtete ihr ins Gesicht und sah, daß sie keine Blutsaugerin mehr war.
    Vor mir lag eine normale Tote, deren Augen ich langsam schloß, wie es sonst ein Arzt tat.
    Als ich mich aufrichtete, da kamen sie.
    Der Reihe nach verließen die Freaks ihr Versteck. Natürlich hatten sie Fragen. Sie bekamen die Antworten erst, als wir dort standen, wo sie ihre Fete gefeiert hatten. Die tote Princess Perfect lag auf meinen Armen.
    »Ich habe sie mit dem Kreuz berührt und sie von ihrem untoten Dasein erlöst. Sie ist normal tot.«
    Die Freaks nickten mir zu. Einige wandten sich ab. Doch auf ihren Gesichtern lag eine blasse Gänsehaut. Was sie hier erlebt hatten, konnten sie nicht fassen.
    Für mich stellte sich ein weiteres Problem. Ich sah meinen Freund Suko nicht mehr. Er hatte hier auf mich warten sollen. Grundlos verschwand der Inspektor nicht!
    Was konnte geschehen sein?
    Jeder von uns hatte es eilig. Ich trug die Tote auch weiterhin. Zudem glaubte ich nicht mehr daran, daß wir Mickey hier unten finden würden. Am Schachtende sah ich Suko ebenfalls nicht. Keine Spur von Mr. Child, dafür trafen wir auf Ugly Monster.
    Der erklärte uns, was passiert war.
    Nach seinem Bericht erbleichte ich noch stärker…
    ***
    Sie kam zu spät! Sie mußte einfach zu spät kommen. Der Kater war viel zu schnell und zu kräftig.
    Dennoch rannte sie und schrie ihre Verzweiflung in die Nacht.
    Daß sich ein tanzendes Scheinwerferpaar näherte, bekam Lorna Child nicht mit. Sie wollte einzig und allein das Leben ihrer Tochter retten.
    Mickey prallte gegen Cathy. Dann passierte etwas, das Lorna Child als Eingreifen einer höheren Macht ansah. Der Vampir-Kater hatte tatsächlich zuviel Kraft in seinen Sprung gelegt. Zudem war ihm Cathy noch entgegengelaufen, so daß es auch für Mickey nicht einfach gewesen war, den Sprung zu korrigieren.
    Er berührte das Kind zwar, brachte es auch zum Straucheln, aber sich festkrallen oder zubeißen konnte er nicht.
    Er jagte an ihr vorbei, landete hinter Cathy auf dem Rasen und kreiselte sofort herum.
    Da hatte auch Lorna ihre Tochter erreicht. Was danach geschah, erlebte sie mit wie in Zeitlupe, obwohl sich die Ereignisse eigentlich überstürzten.
    Bremsen konnte sie nicht so schnell. Lorna glitt aus und grätschte wie ein Fußballer in die Beine ihrer Tochter hinein, die damit nicht gerechnet hatte und in einem hohen Bogen schräg nach hinten auf den Rasen fiel.
    Das bekam auch der Kater mit!
    Er sprang. Diesmal allerdings baute sich ein
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