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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt
Autoren: Jason Dark
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angesprochen worden. Er blieb zurück und fluchte über seinen Frust…
    ***
    Weder Lorna Child noch ihre Tochter konnten in dieser Nacht einschlafen.
    Das Mädchen beschäftigte eine Frage. »Ob Daddy es wohl schafft?« fragte Cathy immer wieder.
    »Bestimmt.« Lorna lächelte. »Denn er ist nicht allein. Dad hat eine gute Hilfe bekommen.«
    »Dann werden sie Mickey töten.«
    Mutter und Tochter saßen sich gegenüber. Lorna Child beugte sich vor. »Kind, es gibt keine andere Lösung, glaube es mir doch. Sie müssen ihn töten. Mickey ist nicht mehr der Kater, als den du ihn bekommen hast. Er hat sich schrecklich verändert. Er ist ein schlimmes Wesen geworden. Er ist grausam…«
    »Aber mich will er nicht töten!«
    »Doch, mein Kind, dich auch. Er will dich beißen, er will dein Blut, du wirst durch den Biß sterben, um anschließend wieder als untotes Wesen durch die Welt zu laufen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Lorna stand auf, strich ihrer Tochter über das Haar und sagte: »Es ist auch nicht wichtig, daß du es genau verstehst. Dafür ist es einfach zu schlimm.«
    »Meinst du?«
    »Ja, mein Kind.«
    Lorna betrat die kleine Küche, wo sie frischen Kaffee aufgebrüht hatte. Die Kanne war fast voll gelaufen. Durch das Fenster konnte sie in den Garten schauen.
    Dunkel wie eine Insel lag er vor ihr. Lorna ärgerte sich jetzt darüber, daß sie noch immer nicht dazu gekommen waren, Gartenleuchten anzuschaffen. So bot das Gelände zahlreiche Verstecke, besonders für Lebewesen, die so klein wie eine Katze waren.
    Sie schaute der braunen Flüssigkeit nach, wie sie die Tasse füllte.
    Lorna konnte selbst nicht mehr sagen, den wievielten Kaffee sie in dieser Nacht trank. Jedenfalls erinnerte sie sich nicht daran, in letzter Zeit dermaßen viel von diesem Zeug getrunken zu haben.
    Ihre Hand zitterte etwas, als sie mit der gefüllten Tasse zurück in den Wohnraum ging.
    »Weißt du was, Kind? Es wird am besten sein, wenn du dich etwas hinlegst. Du brauchst…«
    Sie verstummte und erschrak dermaßen, daß sie die rechte Hand zu heftig bewegte. Kaffee schwappte über und sammelte sich in der Untertasse.
    Ihre Tochter war nicht da!
    Normalerweise kein Beinbruch. In diesem Fall jedoch bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie hatte es nicht geschafft, Cathy von der Gefährlichkeit der Katze zu überzeugen. Das Kind glaubte ihr einfach nicht, und jetzt war es verschwunden.
    Rasch stellte sie die Tasse ab und rief nach Cathy, die sich nicht meldete.
    »Bitte, sag was!«
    Ein kühler Luftzug wehte in den Wohnraum. Er war durch die offenstehende Tür aus dem Flur gedrungen, und ihr wurde plötzlich klar, was da passiert war.
    Cathy hatte das Haus verlassen. Sie war verschwunden, einfach weggelaufen, wahrscheinlich, um Mickey zu suchen.
    »Nein!« flüsterte Lorna. »Nein, lieber Gott, laß das nicht wahr sein. Das darf nicht geschehen! Meine Güte, lieber Gott – ich… ich werde noch wahnsinnig.«
    Sie rannte durch den Flur und sah sich bestätigt. Cathy hatte die Haustür nicht wieder geschlossen. Weit stand sie auf, so daß die kalte Nachtluft in den Raum wehen konnte.
    Lorna dachte an das Kreuz. Harold hatte es ihr als Schutz zurückgelassen. Es steckte in ihrer rechten Tasche. Als sie durch den Flur lief, holte sie es hervor und umkrampfte es so hart, als wäre es ihr letzter Rettungsanker.
    Dabei hatte sie es dermaßen eilig, daß sie fast über ihre eigenen Beine gestolpert wäre. Die Angst saß ihr im Nacken, sie peitschte sie voran, und beinahe wäre sie noch über die Schwelle gestolpert und auf dem Absatz vor der Tür ausgerutscht, weil er so naß war. Sie rannte auf den plattierten Weg und blieb schon nach wenigen Schritten stehen.
    »Cathy…!« Ihr Schrei hallte durch den Garten. »Bitte, Cathy, melde dich und komm zurück!«
    Das Mädchen gab keine Antwort.
    Die Furcht in Lorna stieg. Okay, der Kater war verschwunden.
    Wer sagte ihr denn, daß er nicht in der Nähe des Hauses gewartet hatte und auf seine Chance lauerte?
    Kein Licht im Garten, nur die Lampe über der Eingangstür. Vielleicht war es besser, wenn sie zurücklief und eine Taschenlampe holte. Das wiederum hätte sie zuviel Zeit gekostet.
    Also in die Dunkelheit hineinlaufen und nur nicht aufgeben! Wohin konnte sich Cathy gewandt haben? Wollte sie den Garten verlassen und draußen im freien Gelände nach Mickey suchen?
    Sie rief wieder!
    Ihre Tochter hielt sich ruhig. Unter den Obstbäumen blieb die Frau stehen. Sie war völlig außer Atem. Sie
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