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0584 - Vampir-Katzen

0584 - Vampir-Katzen

Titel: 0584 - Vampir-Katzen
Autoren: Jason Dark
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mir denken.«
    »Vielleicht trinke ich es. Ein chinesischer Vampir, der durch London geistert und von seinem besten Freund gejagt wird. Wie würde dir das gefallen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Mallmann verstärkte den Druck.
    »So, jetzt stell dich an die Säule, spreize die Hände vom Körper ab und tu sonst nichts.«
    »Soll ich meine Waffen nicht ablegen?« Suko wollte den Vampir reizen.
    »Nein, mein Lieber, ich kenne deine Tricks. Du könntest zufällig den Stab berühren und dabei ein bestimmtes Wort flüstern. Deshalb lasse ich dir die Waffen.«
    »Wie du willst.«
    »Sicher.« Er nickte und legte auf Suko an, der sich mit dem Rücken gegen die Säule preßte und die Arme so abspreizte, daß der Vampir vollauf zufrieden war.
    Mallmann nickte ihm zu, öffnete leicht den Mund und ließ seine spitzen Zähne sehen. »Du weißt, wann du verloren hast, nicht wahr?«
    »Man kennt seine Grenzen.«
    »Richtig.«
    »Darf ich dich was fragen, Will?«
    »Immer.«
    »Bisher haben wir Glück gehabt. Niemand ist in die Garage gekommen. Was wirst du machen, wenn jemand erscheint?«
    »Ihn töten. Ich schieße sofort. In mir vereinigen sich zwei Dinge. Ich bin nicht allein Vampir, ich habe aus meinem früheren Dasein nichts verlernt. Ich stand auf der Seite der Polizei. Die Tricks, die ich dort mitbekam, blieben in meiner Erinnerung sehr gut haften. Ich wußte auch, wie rücksichtsvoll die Gegenseite umging, das habe ich auch nicht vergessen. Man lernt eben.«
    »John hat gesagt, daß er den Blutstein abgibt. Wenn du ihn hast, Mallmann, wie geht es dann weiter?«
    »Ich verfolge meine Pläne.«
    »Darf ich fragen, wie sie lauten?«
    »Nein, das darfst du nicht. Aber Sinclairs Mutter befindet sich an einem guten Ort.« Er lachte plötzlich so laut auf, daß es durch die Garage schallte. »Vielleicht wird sie ein Kindermädchen für Vampire – verstehst du?«
    Sukos Augen funkelten. »Du bist ein dreckiger Bastard, Mallmann. Mary Sinclair ist eine Frau. Sie kann…«
    Der Vampir schoß.
    Er drückte nur kurz ab, und Suko bewies Nerven wie ein Weltmeister auf dem Drahtseil. Er zuckte nicht einmal mit einer Wimper, als die Garbe über ihn hinweg und in den Beton der Säule klatschte, wo sie Schrammen hinterließ und feiner Staub auf den Kopf des Inspektors rieselte.
    »Ich hasse Beleidigungen!« erklärte Mallmann. »Ich hasse sie wirklich. Und besonders von dir.«
    »Ja, schon gut.«
    Der Vampir war noch immer nicht zufrieden. »Sollte uns dein Freund Sinclair trotzdem reingelegt haben…«
    »Du hast mithören können.«
    »Ich weiß, aber es dauert mir ein wenig zu lange, bis der Stein hier unten ist.«
    »Moment, Will. Die Katzen bringen ihn. Sie werden über die Treppe laufen. Zehn Stockwerke sind auch für sie nicht einfach. Du mußt davon ausgehen, daß es seine Zeit dauert. Tu mir den Gefallen und warte noch ein paar Minuten ab.«
    »Angst?«
    »Ein wenig schon.«
    »Das sollst du auch haben. Die Menschen haben Angst. Sie zittern vor mir, sie…«
    »Hast du keine? Auch nicht, wenn dir John Sinclair sein silbernes Kreuz vor die Augen halten würde?«
    »Sprich es nicht aus, Chinese. Sprich es nicht aus. Soweit wird es nicht kommen und…«
    Er verstummte, denn er und Suko hatten ein Geräusch gehört, daß Mallmann zufrieden stellte.
    Durch die Halle klang ein Miauen, das wie eine ferne Botschaft auf die beiden wirkte.
    Die Katzen waren da!
    Mallmann tat Suko nicht den Gefallen, sich zur Seite zu bewegen.
    Er blieb stehen, und nur sein geschlossener Mund verzog sich zu einem klammheimlichen Lächeln.
    »Das ist der halbe Sieg!« freute er sich.
    Die Garage war ziemlich groß. Noch zeigten sich die Katzen nicht, aber ihr Miauen nahm an Stärke zu, ein Beweis, daß sie sich auf den Weg befanden.
    Suko stand günstiger. Er konnte sie zuerst sehen, wie sie durch die Lücken zwischen den parkenden Wagen huschten. Er sah auch, daß eine der Katzen etwas Rotes zwischen den Vorderpfoten festhielt und sich deshalb nur schwerfällig bewegen konnte.
    Der Blutstein!
    In Sukos Magen zog sich, etwas zusammen. Innerhalb von Sekunden schien sich die Menge an Säure verdoppelt zu haben. John hatte keine andere Chance mehr gesehen, als den Blutstein aus der Hand zu geben. Weshalb aber hatte er ihm dann eine derart ungewöhnliche Botschaft mit auf den Weg gegeben?
    Das begriff Suko nicht. Es war in diesem schlimmen Augenblick völlig egal. Er verfolgte den Weg der Katzen. Die graue und die rote Katze waren
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