Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0583 - Der Ara und die Verzweifelten

Titel: 0583 - Der Ara und die Verzweifelten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Rufen Sie die Mutanten zusammen!" befahl er Lloyd. „Wir fangen sofort an."
     
    8.
     
    Als ich sah, daß sich die Mutanten nur widerstrebend im Korridor vor dem Krankenzimmer versammelten, wurde ich in meiner Entschlossenheit schwankend. Die Mitglieder des Korps verspürten offenbar nur wenig Lust, sich mit den acht Bewußtseinsinhalten in eine parapsychische Auseinandersetzung treiben zu lassen. Aber es gab keine andere Möglichkeit, um zu den Kranken zu gelangen.
    Ich begann zu befürchten, daß einige Mutanten ihre Kräfte nicht voll einsetzen würden, um auf diese Weise ein Scheitern unseres Planes zu begünstigen. Doch das waren Vermutungen, die sich nicht beweisen ließen. Ich wußte viel zu wenig über die Mentalität dieser Wesen, um sicher zu sein, wie sie sich schließlich verhalten würden.
    Endlich waren die Mutanten bereit.
    Rhodan forderte die Ärzte zu völliger Ruhe auf, damit die Mutanten sich konzentrieren konnten.
    Dann begann der Angriff mit den lautlosen und unsichtbaren Waffen der Mutanten auf eine der Sperren, die von den Bewußtseinsinhalten errichtet worden war.
    Voller Spannung wartete ich auf äußere Anzeichen der Auseinandersetzung, doch es geschah nichts. Die Mutanten standen bewegungslos auf dem Korridor.
    Die Spannung wuchs. Minute um Minute verging, ohne daß etwas geschah.
    Ich blickte immer wieder auf die Uhr. Als eine Viertelstunde verstrichen war, ohne daß ein Fortschritt erkennbar wurde, gab ich Alkin ein Zeichen.
    Er folgte mir in ein leerstehendes Behandlungszimmer.
    Ich schloß leise die Tür.
    „Was halten Sie davon?"
    „Ich weiß es nicht", entgegnete er unsicher. „Es müßte längst etwas passiert sein."
    „Das meine ich auch! Und ich bin außerdem der Meinung, daß die Mutanten sich nicht richtig einsetzen."
    Er sah mich überrascht an.
    „Wie kommen Sie auf diese Idee?"
    „Es ist nur ein Gefühl, aber ich bin trotzdem ziemlich sicher."
    „Ich glaube es nicht. Es gibt keinen Beweis, ja, es gibt noch nicht einmal einen Grund. Warum sollten die Mutanten den Kranken nicht helfen wollen?"
    Darauf wußte ich auch keine Antwort. Als Alkin und ich wieder in den Korridor zurückkehrten, war immer noch nichts geschehen. Die Ärzte wurden allmählich unruhig.
    Ich warf Rhodan einen fragenden Blick zu, auf den er jedoch nicht reagierte. Da ich den Eindruck hatte, daß der stumme Kampf um den Eingang noch einige Zeit anhalten würde, begab ich mich in die Räume, in denen man die Matten-Willys untergebracht hatte. Noch immer fühlte ich ein gewisses Schuldbewußtsein gegenüber diesen harmlosen Wesen.
    Auch Waringer war bei den Willys.
    Erstaunt sah ich zu, wie er Flüssigkeit auf die Rücken der seltsamen Wesen schüttete.
    Er lächelte mir zu.
    „Das gefällt ihnen", erklärte er. „Vor vielen Jahren war einer der Willys auf der Erde und ließ sich mit Whisky begießen. Das hat sich unter diesem lustigen Völkchen herumgesprochen."
    Er hob zwei leere Flaschen hoch.
    „Mit Whisky kann ich den Burschen nicht dienen, immerhin aber mit Alkohol, wie er in der Klinik benutzt wird."
    „Es gefällt uns ausgezeichnet", sagte einer der Matten-Willys.
    Waringer griff nach zwei weiteren vollen Flaschen.
    „Wie sieht es draußen aus?" erkundigte er sich beiläufig.
    „Schwer zu sagen. Meiner Ansicht nach dauert es zu lange."
    „Sie werden es schon schaffen", antwortete er zuversichtlich.
    „Sie sollten draußen warten, damit Sie gleich zur Stelle sind, wenn wir den Eingang passieren können. Vergessen Sie nicht, daß es Ihre Patienten sind. Zu Ihnen haben sie Vertrauen."
    Er öffnete die Flaschen und schwenkte sie über den Rücken einiger Matten-Willys, die die Flüssigkeit mit ihrem Körper aufsaugten.
    Ich ließ ihn allein. Auf jeden Fall waren die Willys bei guter Laune und konnten jederzeit eingesetzt werden. Als ich vor dem Behandlungszimmer ankam, waren außer den Mutanten nur noch Rhodan, Atlan und Alkin anwesend.
    „Rhodan hat die anderen Ärzte weggeschickt", flüsterte mir Alkin zu. „Sie störten die Mutanten."
    Ich bezweifelte, daß diese Maßnahme Erfolg haben würde. Die Szene, die sich meinen Augen bot, hatte etwas Gespenstisches.
    Die Mutanten standen wie erstarrt im Korridor. Nicht alle hatten die Blicke auf den Eingang gerichtet. Unwillkürlich versuchte ich mir vorzustellen, wie es im Krankenzimmer aussah. Obwohl ich nicht glaubte, daß ihr Leben gefährdet war, machte ich mir Sorgen um die drei eingeschlossenen Männer.
    Die Zeit verstrich. Ein Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher