Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0583 - Der Ara und die Verzweifelten

Titel: 0583 - Der Ara und die Verzweifelten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
muß sich ändern, denn die Menschen sind jetzt auf derart viele Welten verteilt, daß es nicht mehr zu gemeinsamen Willensentscheidungen kommen kann. Die Erde verliert allmählich ihre Bedeutung. Es werden neue Zentralplaneten entstehen."
    „Aber Terra ist ein Symbol", gab ich zu bedenken.
    „Genau wie Perry Rhodan", sagte er.
    Ich rätselte am tieferen Sinn seiner Antwort, doch ich wurde in meinen Überlegungen unterbrochen, als die Matten-Willys die Gangway herabkamen. Zwei große Gleitflugzeuge standen bereit, um sie sofort in die Klinik für paraabstrakte Phänomene zu bringen.
    „Es gibt noch einmal Arbeit, Doc", sagte Waringer. „Wenn es diesmal schief geht, sind die Bewußtseinsinhalte nicht mehr zu retten."
    Als wir den Gleiter bestiegen, mit dem wir zum Raumhafen gekommen waren, meldete sich mein Stellvertreter Alkin über Funk. Ich merkte seiner Stimme sofort an, daß etwas nicht in Ordnung war.
    „Die Bewußtseinsinhalte wollen sich keine weiteren Behandlungen mehr gefallen lassen", berichtete Alkin. „Es geht ihnen sehr schlecht. Sie haben beschlossen, die letzten Stunden ihres Lebens mit Meditationen zuzubringen und möchten dabei nicht gestört werden."
    „Alkin!" rief ich beschwörend. „Sie dürfen nicht zulassen, daß sie mit ihren Meditationen beginnen. Bringen Sie sie irgendwie dazu, daß sie auf die Ankunft der Matten-Willys warten. Wir brechen gerade vom Raumhafen aus auf und werden in wenigen Minuten zurück sein."
    „Ich versuche alles", versprach Alkin, aber seine Skepsis war nicht zu überhören.
    Während unsere Maschine startete, berichtete ich Waringer, was geschehen war.
    „Das habe ich fast befürchtet", sagte er grimmig. „Jetzt werden sie lethargisch. Wir müssen sie noch einmal wachrütteln."
    Der Gleiter raste in die Nacht. Die wenigen Flugminuten verbrachten Waringer und ich zwischen Hoffen und Bangen.
     
    *
     
    Alkin, Rhodan und Fellmer Lloyd empfingen uns im Eingang der Klinik. Roboter hatten die Spuren des Kampfes mit den Klankys inzwischen weitgehend beseitigt und mit den Reparaturarbeiten begonnen.
    Ich brauchte nur Fellmer Lloyd anzusehen, um zu ahnen, daß die Schwierigkeiten nicht beigelegt waren. Der Anführer des neuen Mutantenkorps machte einen nervösen Eindruck.
    Im Hof der Klinik landeten die beiden großen Gleiter.
    „Da sind wir!" begrüßte Waringer die drei Männer. Er deutete hinter sich. „Und da sind die Matten-Willys."
    „Die Lage hat sich zugespitzt", sagte Rhodan ohne Umschweife. „Die Kranken haben einen Parablock aufgestellt und die Eingänge zum Behandlungsraum mit Psi-Sperren verriegelt. Ras Tschubai, Balton Wyt und Dr. Talschunin sind bei ihnen, aber wir bekommen keine Verbindung zu diesen drei Männern. Wahrscheinlich wurden sie paralysiert. Es scheint den Kranken mit ihrem Entschluß also ernst zu sein."
    Ich konnte meine Enttäuschung nicht verbergen.
    „Können wir nicht gewaltsam eindringen?"
    Rhodan verneinte.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", sagte er. „Wir müssen alle Mitglieder des neuen Korps auf einen der gesperrten Eingänge konzentrieren. Wenn ihre Psi-Kräfte stärker sind, können wir sie den Zugang vielleicht freilegen."
    „Aber eine solche Aktion ist mit einem großen Risiko verbunden", erklärte Fellmer Lloyd. „Sie kann unsere acht Freunde soviel Kraft kosten, daß sie sterben, bevor wir bei ihnen sind."
    Ich war ratlos. Im Hof versammelten sich die Matten-Willys.
    Niemand kümmerte sich im Augenblick um sie.
    „Wir müssen die Entscheidung dem behandelnden Arzt überlassen", sagte Perry Rhodan. „Dr. Terzyu, wenn Sie es für sinnvoll halten, werden die Mitglieder des neuen Korps gegen ihre alten Freunde antreten."
    Unterschwellig hörte ich aus diesen Worten heraus, daß die Situation komplizierter war, als man mir gesagt hatte. Durch die Verbindungen, die zwischen den Mutanten und den Kranken bestanden, konnte es zu Konsequenzen kommen, die ich nicht einmal erahnen konnte.
    „Ich glaube nicht, daß sie noch viel Kraft haben", sagte ich zu Rhodan. „Vielleicht läßt sich eine der Sperren leicht beseitigen."
    Damit, so wußte ich, würden wir uns zunächst einmal nur einen Zugang verschafft haben. Ob das ausreichte, um die Weigerung der Kranken, sich weiter behandeln zu lassen, überwinden zu können, war mehr als fraglich.
    Aber wir hatten jetzt soviel experimentiert, daß wir einfach nicht aufgeben durften.
    „Ich bin dafür, daß wir einen Durchbruchsversuch wagen."
    Rhodan war sofort einverstanden.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher