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0578 - Die Geisel

0578 - Die Geisel

Titel: 0578 - Die Geisel
Autoren: Jason Dark
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dunkle Augen hinter den Schlitzen in der Kapuze.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich bin gegangen und habe das Geld geholt.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, aus meinem Safe im Geschäft. Ich führe eine kleine Privatbank, ich handle mit Geld.«
    »Wie hoch war die Summe denn?«
    Er deutete auf einen hellen Leinensack. »Darin sind eine halbe Million Pfund – in großen Scheinen.«
    »Soviel haben Sie im Haus gehabt?«
    »In meinem Büro. Ich verleihe oft Bargeld.«
    Nun ja, diese Leute waren mir eigentlich nicht sympathisch. Wahrscheinlich zählte dieser Brookman zu den Kredithaien, die sich an der Not anderer bereicherte. Das wischte ich jetzt fort. Es durfte nur der Mensch zählen, der sich in großer Not befand.
    »Was wollte dieser Zombie von mir?«
    »Das weiß ich nicht. Ich sollte nur dafür sorgen, daß Sie hierherkommen, Sir.«
    Ich schaute Hamilton an, der nichts sagte und nur die Schultern hob. Da war er überfragt.
    Zu dritt schraken wir zusammen, als sich das Telefon meldete. Der große Einsatzwagen war mit einem mobilen Telefon ausgerüstet und konnte angerufen werden.
    Bevor Hamilton abnahm, gab er seinem Assistenten ein Zeichen, der einen Regler hochschob.
    Nun konnten alle mithören.
    »Ja, Hamilton hier!«
    »Gib mir Sinclair.« Die Flüsterstimme aus den Lautsprechern jagte selbst mir einen Schauer über den Rücken. Während mir der Captain den Hörer hinhielt, dachte ich darüber nach, wo ich diese Stimme schon einmal gehört hatte.
    Nein, ich kam nicht darauf. Zudem klang sie verzerrt, als hätte der Anrufer etwas über die Muschel gelegt.
    Ich meldete mich mit einem knappen »Sinclair hier.«
    Dann hörte ich das Lachen. »Das ist gut, Sinclair. Das ist sogar sehr gut. Ich habe gesehen, wie du gekommen bist…«
    »Wer sind Sie?«
    »Ein Zombie.«
    Ich lachte kratzig. »Das hörte ich schon, aber auch Zombies haben Namen, Mister.«
    »Das spielt keine Rolle. Wichtig sind zwei Dinge. Einmal du und dann auch das Geld.«
    »Die Fünfhunderttausend?«
    »Genau.«
    »Wir haben sie. Wenn Sie die beiden Mädchen freilassen, bekommen Sie das Geld, Mr. Zombie!«
    »Sinclair, red nicht dumm daher! Zum Teufel! Versuche nur nicht, mich zu verarschen, sonst schneide ich eines der beiden Mädchen in Stücke. Hast du gehört?«
    Ich hörte Brookman aufschluchzen.
    In meinem Magen zog sich einiges zusammen. Wer immer dieser Kerl auch sein mochte, ob Zombie oder nicht, ich war mir jetzt schon sicher, daß ich ihn jagen würde.
    »Bist du noch dran, Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Wie schön, also reden wir weiter. Du hast das Geld, wirst es nehmen und dich in deinen Wagen damit setzen. Verstanden?«
    »Ja.« Ich räusperte mich. »Aber wie geht es weiter?«
    »Mein Fluchtwagen wurde bereits aufgetankt abgestellt. Erkundige dich bei dem Polizisten.«
    Hamilton nickte mir zu.
    »Beide Fahrzeuge haben Telefon. Wir stehen also in Kontakt miteinander, Sinclair, aber nur wir, hast du gehört? Niemand wird uns stören, oder uns folgen. Ich verbiete jegliche Verfolgung, es sei denn, euch ist das Leben der Geiseln nichts mehr wert.«
    »Schon gut, Zombie!«
    »Schön, daß du vernünftig bist. Du nimmst jetzt das Geld, wartest, bis ich abgefahren bin und rollst hinter mir her. Das ist vorerst alles. Noch etwas. Es hat keinen Sinn, wenn die Bullen anfangen zu schießen. Ich bin immer besser.«
    »Ja, das glaube ich dir.«
    »Bis gleich dann.« Er unterbrach die Verbindung.
    Auch ich legte auf. »Was ist für ihn bereitgestellt worden?«
    »Er bestand auf einen Mercedes. Schwarz, zumindest dunkel. Er wollte Platz haben.«
    »Gut. Wo finde ich den Wagen?«
    »Er parkt vor dem Haus.«
    »Okay.«
    Brookman war aufgestanden. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sein Blick flackerte. »Mr. Sinclair, Sir«, flüsterte er. »Tun Sie bitte alles, um meine Töchter zurückzuholen. Bringen Sie mir die beiden gesund wieder?«
    Ich bückte mich nach dem Geld. »Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, Mr. Brookman.«
    »Danke, Sir, danke, zu Ihnen habe ich Vertrauen.«
    Ich verließ den Wagen, blieb stehen und schaute hinüber zu dem Haus, das im grellen Licht der Scheinwerfer lag. Hamilton war mir gefolgt.
    »Sieht aus wie eine Filmkulisse, wie?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Nur ist es leider kein Film.«
    »Sag mal, Cliff, was ist dieser Brookman eigentlich für ein Mensch?«
    »Geldverleiher.«
    »Kredithai?«
    »Ich glaube.«
    »Dann könnte dieser Mann, der sich Zombie nennt, möglicherweise einer seiner Kunden gewesen
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