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0577 - Gebieter der Nacht

0577 - Gebieter der Nacht

Titel: 0577 - Gebieter der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verstand ihm nicht verraten konnte, wie diese Möglichkeit aussehen würde.
    Er konnte also nur noch nach vorne hinaus.
    Dorthin, wo der Dämonenjäger ihm entgegenkam!
    Tan Morano bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor. Auf einen Kampf, den er diesmal sicher verlieren würde. Denn bei Tage war er weit schwächer als in der Nacht.
    Sie hatten ihn überrumpelt, waren zu schnell.
    Jetzt konnte er nur noch auf sein Glück vertrauen.
    Mit langsamen Schritten erreichte er die Wohnungstür…
    ***
    »Da oben hat sich eine Gardine bewegt«, sagte Zamorra. »Jemand beobachtet unsere Ankunft. Ob das Doc Tanners Wohnung ist?«
    »Möglich. Wenn da jemand drin ist, wird ihm unsere Ankunft nicht gefallen«, stieß Nicole hervor »Ich schaue mich mal hinter'm Haus um! Vielleicht gibt's da eine Fluchtmöglichkeit, und dieses Hintertürchen möchte ich gern versperren!«
    Schon spurtete sie los, am Haus vorbei zum Hinterhof.
    Zamorra hob die Brauen. Er ging etwas langsamer, fühlte sich auch nicht besonders wohl dabei. Sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen, würde er sie so schnell wie möglich beenden müssen, denn einen längeren Kampf hielt er in seiner augenblicklichen Verfassung nicht durch.
    Er hoffte immerhin, daß das Amulett ihn vor einer Attacke mit Schwarzer Magie schützen würde.
    Die Haustür ließ sich leicht aufdrücken. Zamorra warf einen schnellen Blick aufs Klingelbrett. Wenn die Anordnung der Knöpfe denen der Wohnungen entsprach, befand sich Doc Tanners Quartier tatsächlich dort, wo sich die Gardine bewegt hatte.
    Vielleicht war ja alles nur falscher Alarm, und es handelte sich lediglich um einen Lebensgefährten oder eine Haushaltshilfe, die in Doc Tanners Abwesenheit aufräumte.
    Aber der Bentley vor dem Haus gab Zamorra zu denken.
    Was wollte Morano hier? Gab es einen Zusammenhang zwischen ihm und dem Vampir?
    Wachsam stieg Zamorra die Treppe hinauf. Irgendwo im Haus hörte er einen Hund Laut geben. Vielleicht hatte das Tier Nicoles unbefugtes Eindringen im Hinterhof wahrgenommen und schlug jetzt an.
    Treppenabsatz… nach links… dort mußte die Wohnungstür sein!
    Und die wurde gerade geöffnet und entließ einen hochgewachsenen Mann mit langem schwarzen Haar. Er trug Handschuhe, Hut und Sonnenbrille und erinnerte damit an das Abziehbild eines Kino-Detektivs aus den 50er Jahren.
    Unwillkürlich spannte sich Zamorra.
    »Mr. Morano?«
    »Woher müßte ich Sie kennen, Sir?« fragte der andere mit einer angenehm klingenden und dunklen Stimme.
    »Sie wurden mir beschrieben«, erwiderte der Parapsychologe. Er lauschte in sich hinein. Das Amulett zeigte nichts an. Keine dunkle Aura, keine Magie… »Darf ich fragen, was Sie in dieser Wohnung zu suchen hatten?«
    »Ich wüßte nicht, was Sie das angeht«, erwiderte Morano gelassen. »Bitte geben Sie den Weg frei.«
    »Erst, wenn Sie meine Frage beantwortet haben«, drängte Zamorra.
    »Und wer gibt Ihnen das Recht, mich ausfragen zu wollen? Wer sind Sie?«
    Zamorra griff in die Tasche und zog das Etui mit dem Sonderausweis des britischen Innenministeriums hervor, das er Morano aufgeklappt entgegenhielt.
    »Ach, ein Regierungsagent. Na gut, wenn Sie sonst nicht ruhig schlafen können… Ich habe eine Leiche beseitigt. Sonst noch was?«
    Damit schob Morano sich an Zamorra vorbei.
    Der Dämonenjäger sah ihm nach, wie er die Treppe hinunterschritt, sich dann aber noch mal auf dem Halbabsatz umdrehte.
    »Nun, Regierungsagent, wollen Sie mich nicht verhaften?«
    Wortlos wandte sich Zamorra ab und betrat seinerseits die Wohnung. Die Tür hatte Morano offengelassen, ob aus Versehen oder mit Absicht, das wußte Zamorra nicht.
    An Morano hatte er nichts Schwarzmagisches feststellen können. Somit hatte er kein Recht, etwas gegen ihn zu unternehmen, er konnte Morano auch nicht zu einer vernünftigen Antwort zwingen, denn die ›Leichenbeseitigung‹ war vermutlich ebensowenig ernst zu nehmen wie Moranos Frage an Nicole, ob er ihren Lebensgefährten töten dürfe.
    Morano konnte sich ja auch mit Erlaubnis von Sue Tanner in deren Wohnung aufgehalten haben, also konnte Zamorra ihn auch nicht des Einbruchs bezichtigen. Die Wohnungstür wies auch keine Spuren von Gewaltanwendung auf.
    Das Innere der Wohnung allerdings schon eher. Hier mußte ein Kampf getobt haben.
    Dadurch alarmiert durchquerte Zamorra das Wohnzimmer und trat auf den Balkon hinaus. Nicole stand immer noch unten im Hof.
    »Er ist vorn ’raus«, rief er ihr zu. »Nicht sehr gesprächsfreudig, aber
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