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0575 - Sara Moons Rückkehr

0575 - Sara Moons Rückkehr

Titel: 0575 - Sara Moons Rückkehr
Autoren: Werner Kurt Giesa
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freigesetzt wurde… Zamorra wagte nicht, sich die möglichen Folgen auszumalen.
    Der Jungdrache war also im Château zurückgeblieben.
    Vorsichtshalber allerdings auch Teri Rheken - um zu verhindern, daß Fooly den Entschluß faßte, ihnen trotzdem zu folgen. Es war fraglich, ob Butler William es schaffte, den Drachen festzuhalten…
    Gryf ließ sich nicht darauf ein, den langen Weg durch die Kellergewölbe des Châteaus zu nehmen und die magischen Regenbogenblumen zu benutzen. Mit seiner Druiden-Kraft ging es schneller. Er nahm Zamorra und Nicole bei den Händen und versetzte sich mit ihnen per zeitlosem Sprung direkt in Merlins Burg hinein.
    »Schön, da sind wir nun«, stellte Nicole fest. »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«
    »Vielleicht gibt es im Saal des Wissens Aufzeichnungen über Merlins Verbleib«, meinte Gryf. »Allein habe ich mich noch nicht darangetraut. Aber du, Zamorra, bist gewissermaßen in einer besseren Position als ich.«
    Der Parapsychologe runzelte die Stirn. »Wie kommst du darauf? Du und Teri, ihr genießt immerhin schon viel länger Merlins Vertrauen.«
    »Aber wenn's brennt, ruft er dich als Feuerwehr«, wandte der Druide ein. »Du bist so etwas wie seine rechte Hand.«
    »Hoffentlich muß ich mir darauf jetzt nichts einbilden«, murmelte Zamorra. »Na schön, schauen wir uns mal die im Saal des Wissens gespeicherten Informationen an. Vorher sollten wir aber überprüfen, ob Merlin nicht in der Zwischenzeit zurückgekehrt ist. Ich möchte nicht beim Herumstöbern von ihm erwischt werden.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß er wirklich wieder zurück ist«, brummte Gryf.
    Er behielt recht. Caermardhin war immer noch verwaist, der Zauberer von Avalon, von vielen auch ›König der Druiden‹ genannt, war noch nicht wieder zurückgekehrt.
    Zu dritt betraten sie den Saal des Wissens.
    Es handelte sich um einen riesigen Raum, dessen Ausdehnung die äußeren Abmessungen der Burg weit übertrafen. Wie das funktionierte, konnten die Menschen nur ahnen. Die Vermutung lag nahe, daß Merlin den Saal gewissermaßen in eine andere Dimension hinein gebaut hatte.
    Ein eigenartiges, schattenloses Licht erfüllte den Saal. Es drang aus den Wänden hervor, in denen unzählige kleine Kristalle funkelten. Jeder dieser Kristalle beinhaltete eine Vielzahl von Informationen, die sich abrufen ließen. Wenn man wußte, wie…
    Merlin verstand sehr wohl, diese Unmenge an Wissen zu schützen. Es gab nur wenige Wesen, die den Saal des Wissens betreten durften. Sie mußten Merlins persönliche Erlaubnis dazu haben, und sie mußten zu den Unsterblichen gehören. Traf eine dieser Voraussetzungen nicht zu, starb derjenige, der hier dennoch eindrang.
    Lange Zeit hatte sich Zamorra gewundert, daß er den Saal unbeschadet betreten konnte. Damals hatte er noch nicht gewußt, daß auch Nicole und er zu den Unsterblichen gehörten. Erst später brach in ihm die von Merlin blockierte Erinnerung wieder auf, daß sie das Wasser der Quelle des Lebens getrunken hatten. [5]
    Ihr Alterungsprozeß, ohnehin schon langsamer ablaufend als bei ›normalen‹ Menschen, weil sie zu den Auserwählten gehörten, den Kandidaten für die Unsterblichkeit, war endgültig gestoppt worden. Auch Krankheiten spielten für sie keine Rolle mehr. Nur durch Anwendung von Gewalt waren sie zu töten.
    Jetzt sah sich Zamorra etwas ratlos um in dem riesigen Saal, in dessen Zentrum sich auf einem Podest die ›Bildkugel‹ erhob, ein freischwebendes Gebilde, das auf Gedankenbefehle reagierte und jeden Punkt auf der Erde und jede lebende Person zeigen konnte, wo auch immer sie sich gerade befand - sofern dies ein Ort auf der Erde war.
    »Die Bildkugel kannst du vergessen«, sagte Gryf. »Mit der habe ich Merlin schon vergeblich gesucht, also befindet er sich nicht auf der Erde, oder zumindest nicht in unserer Dimension.«
    »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, daß er tot sein könnte?« fragte Nicole etwas unbehaglich. »In diesem Fall würde ihn die Bildkugel auch nicht mehr finden.«
    »Wäre Merlin tot, würde hier so einiges nicht mehr wie gewünscht funktionieren«, erklärte Gryf. »Außerdem wäre Caermardhin sicher vorher sichtbar geworden.«
    Damit spielte er auf die Legende an, daß die Burg, die unsichtbar auf einem Berggipfel stand, den Menschen sichtbar wird, wenn dem Dorf oder der Welt Gefahr droht. Mit dem Dorf war der kleine wälische Ort Cwm Duad gemeint, der am Fuß des Berges lag, und daß diese Legende auf Wahrheit beruhte,
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