Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0575 - Sara Moons Rückkehr

0575 - Sara Moons Rückkehr

Titel: 0575 - Sara Moons Rückkehr
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ging. Sie wollten die absolute Macht, jeder einzelne von ihnen, sie wollten nichts anderes als herrschen und waren damit nicht nur Feinde der Menschen, sondern auch der Höllendämonen und der DYNASTIE DER EWIGEN, weil ihre gegenseitigen Machtansprüche damit kollidierten.
    Zudem waren sie fast unbesiegbar. Man konnte sie vertreiben; dann verschwanden sie als rasende Feuerkugeln in den Tiefen des Universums. Einen MÄCHTIGEN zu töten, hatte Zamorra nur einige wenige Male unter unsäglichen Mühen geschafft. Diese Kreaturen waren in der Lage, jede nur vorstellbare Erscheinungsform anzunehmen, von menschlichen Wesen bis hin zu abstrakten Gebilden wie einem Weltentor oder einer Dimensionsfalte…
    Die MÄCHTIGEN hatten Sara Moon schon vor ihrer Geburt auf dem Silbermond manipuliert. Und als Sara Zamorra und Nicole später per Zeitmaschine in die Vergangenheit des Silbermondes schickte, um dieses psychogenetische Programm durch ein Zeitparadoxon auszuschalten, noch bevor Sara überhaupt gezeugt werden konnte, waren sie auf den MÄCHTIGEN Coron gestoßen.
    Coron mußte fliehen. Als er geraume Zeit später auf dem Silbermond, zum Zeitpunkt von Saras Zeugung, abermals auf Zamorra traf, hatte ihn der Wiedersehensschock getötet…
    Aber in jenem Moment in der fernen, davorliegenden Vergangenheit, als Zamorra und Nicole mit der Zeitmaschine in die Gegenwart zurückkehrten, hatte Nicole Sara Moon gesehen. Auf dem Silbermond, zu einem Zeitpunkt, zu dem Sara noch gar nicht geboren war…
    Ein Kreis in der Zeit war entstanden, eine Schleife durch die Unendlichkeit…
    ***
    Gegenwart:
    Château Montagne im Loire-Tal
    »Allmählich mache ich mir Sorgen um den alten Knaben«, sagte Gryf ap Llandrysgryf. »Seit Monaten ist er einfach verschwunden. Wenn man ihn braucht, glänzt er durch Abwesenheit. Ich frage mich, was für ein Problem er sich jetzt schon wieder angelacht hat. Wenn er den Großen Geheimnisvollen markieren will, hat er dafür sicher bessere Möglichkeiten.«
    Zamorra hob die Brauen. »Wir leben nicht mehr zu König Arthurs Zeiten, wo es gereicht hat, daß er einen komplizierten Zauberspruch murmelte und sich mit weißem Rauch, Blitz und Donner umwob. Im zwanzigsten Jahrhundert kann er damit zwar auf einer Bühne auftreten und David Copperfield Konkurrenz machen, aber ernst genommen oder gar gefürchtet wird er dadurch nicht mehr. Also… versucht er es anders.«
    Gryf lachte auf. »Merlin und David Copperfield! Ich schrei mich weg, Alter! Copperfield ist ein sagenhafter Illusionist, aber ihn mit Merlin zu vergleichen…! Professorchen, ich glaube, dir geht's zu gut!«
    »Na schön«, grinste Zamorra. »Der Vergleich, hinkt, sicher.«
    »Er hinkt nicht nur, er hoppelt«, versicherte Gryf. »Zumal zu Copperfield auch Claudia Schiffer gehört. Und wer gehört zu Merlin, hä?«
    Zamorra machte eine Handbewegung in Richtung Swimming-Pool, in dem eine goldhaarige Schönheit ihre Runden drehte, während die beiden Männer es sich auf Freizeitmobiliar gemütlich gemacht hatten, zwischen sich den fahrbaren Serviertisch mit Getränken.
    Zamorra begnügte sich mit einem Glas Wein, während Gryf sich großzügig am ›Glenñddich‹ bediente und nebenbei an seinem Pfeifchen sog. Die blaugrauen Rauchwolken, die er dabei erzeugte, seien gut gegen Mücken, Vampire und anderes Ungeziefer, behauptete er.
    Jetzt schüttelte er den Kopf. »Teri sieht zwar wesentlich lebensechter aus als Mutter Naturs Antwort auf die Barbie-Puppe, aber weder ist sie mit Merlin eng verbunden, noch wird sie ihn heiraten. Daß sie den alten Burschen schon einige Male verführt hat… nun, sie steht eben auf ältere Männer.«
    Er grinste und klopfte sich auf die Brust.
    Der Silbermond-Druide mit dem beinahe unaussprechlichen Namen sah aus wie ein großer Junge, der in seinen höchstens zwanzig Lebensjahren seinen wilden, blonden Haarschopf noch nie mit einem Kamm bekannt gemacht hatte. In Wirklichkeit war Gryf weit über achttausend Jahre alt!
    Er hatte seinen Alterungsprozeß bereits im jugendlichen Alter gestoppt, wenn er aber wollte, konnte er ihn jederzeit wieder einsetzen lassen. Doch warum sollte er das wollen? Auf ein ›reiferes‹ Aussehen legte Gryf ap Llandrysgryf keinen gesteigerten Wert.
    Zamorra winkte ab. Er sah der Silbermond-Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar zu, wie sie ihre Runden im Pool drehte und sich ihres Lebens freute. Vor ein paar Tagen noch hatte es damit sehr übel ausgesehen; sie war in die Hand des Kobra-Dämons Ssacah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher