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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sechs Mann, die ihn, die Waffen in den Händen, im Dreiviertelkreis umstanden. Es waren einige gutaussehende, nicht unsympathische Leute darunter, aber unter den gegebenen Umständen waren sie alle seine Feinde.
    „Bringen wir es möglichst schnell hinter uns!" sagte der Priester.
    „Bei Baálol! Wir werden ihn gründlich verhören!"
    „Ein Verhör? Worüber?" fragte Sandal staunend und sah sich langsam um. Er entdeckte hinter einem jetzt offenen Durchgang einen Raum, dessen Wände hell waren. Unbekannte Gerätschaften standen dort, und der Baálol-Priester bemerkte Sandals Blick.
    „Dort hinein!" sagte er.
    Mit tödlicher Sicherheit hing das Verhör mit ihm und Orana zusammen. Sein Plan war also aufgegangen! Er hatte eine Machtgruppe entdeckt, die irgend etwas zu tun hatte mit der Unruhe und den zahlreichen Gerüchten. Aber mit diesem Wissen hier zu entfliehen, schien ihm im Augenblick völlig unmöglich zu sein.
    „Warum fragt ihr mich nicht?" wunderte er sich laut.
    Horcyrov Vuzton lächelte dünn und erwiderte: „Wir gehen erst gar nicht das Risiko ein, belogen zu werden. Es gibt viel elegantere Methoden, mein lieber junger Freund."
    Sandal warf ihm einen zornigen Blick zu.
    „Ich bin weder das eine noch das andere. Und ich bin kein Gangster."
    „Das sind wir auch nicht", erklärte Vuzton, während zwei Männer Sandal mit vorgehaltenen Waffen in den weißen Raum hinübertrieben. Sandal sah im Zentrum der vielen Geräte die flache Bahre mit den Stahlbändern an einigen wichtigen Stellen.
    Er stemmte sich gegen den Druck der beiden Männer und rief: „Ihr wollt mich foltern!"
    Vuzton lachte und erklärte in einem Ton, dessen Ruhe allein schon wieder gefährlich klang: „Aber nein! Wir foltern nicht. Wir versuchen nur, bestimmte Möglichkeiten eines menschlichen Verstandes auszunutzen."
    Sandal sah die Geräte und blieb dicht vor der Bahre stehen. Er hoffte, daß jene Verletzungen, die ihn davor bewahrt hatten, während der Schwarmzeit zu verdummen, ihn auch jetzt schützen würden. Oder daß sie ihm wenigstens helfen konnten, dem Verhör zu widerstehen.
    „Umdrehen! Los!"
    Er sah in den Augen der Männer, bemerkte, wie sich die Finger um die Abzüge der Schockstrahler legten und begriff, daß er im Augenblick völlig wehrlos war. Er drehte sich um. Einer der beiden Fremden gab ihm einen leichten Stoß, während hinter ihm ein Summen zu hören war. Die Bahre klappte in einem Winkel von neunzig Grad nach oben und blieb stehen.
    Sandals Rücken berührte die dünne Auflage auf dem Metall.
    Gleichzeitig legte sich ein breites, stählernes Band um seine Brust. Als er die Arme protestierend bewegte, fesselten breite Bänder die Handgelenke, ebenso die Gelenke der Füße. Dann summte die Bahre wieder zurück in die Waagrechte und hob sich hydraulisch bis in Magenhöhe des Baálol-Priesters.
    Sandal prüfte die Stärke der Fesseln. Er würde sie nicht zerreißen können.
    Vuzton wandte sich an einen der Fremden und sagte leise etwas in einer unbekannten Sprache.
    Der Helfer nickte und schob ein Gerät heran.
    Sandals Kopf fuhr herum.
    „Was ist das?" keuchte er erstickt auf.
    „Ein Gerät, das dir das Reden erleichtern wird!" versicherte Vuzton.
    Es waren einige Kugeln, ein kleines Schaltbrett und ein Arm, der in einer stumpfen Spitze auslief. Der Fremde richtete den Arm so aus, daß er genau auf Sandals Schläfe zielte.
    „Nein!" schrie Sandal auf.
    Er kalkulierte, daß dieses Gerät ihn hypnotisieren würde. Sein eigener Wille würde ausgeschaltet, so daß er die Wahrheit sagen mußte. Also mußte er die Fremden täuschen. Er mußte also...
    Seine Gedanken wurden gestört, als sein gesamter Verstand von einem lautlosen Befehl überflutet wurde. Aber er konnte noch klar denken und reagierte schnell.
    Reagierte er auch richtig? dachte er voller Angst.
    Jetzt begann er sich zu fürchten. Plötzlich war nicht mehr er selbst wichtig, nicht mehr sein Leben, sondern der Umstand, daß er nicht sagen durfte, was er als Wahrheit kannte.
    Er sackte zusammen, sein Kopf fiel zurück, und er hörte sich erschöpft sagen: „Was wollen Sie wissen?"
    Vuzton schob sich in sein Blickfeld. Die großen Augen des Antis schienen sich durch Sandals Schädeldecke zu bohren. Horcyrov Vuzton fragte mit leiser, eindringlicher Stimme: „Du bist zusammen mit Rhodans Favoritin Orana Sestore nach New Taylor gekommen?"
    „Ja!" sagte Sandal.
    „Rhodan liebt Orana Sestore?"
    „Nein."
    Sandal, dessen klares Denken wie unter einem

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