Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leichten Schleier zu funktionieren schien, registrierte, daß Vuzton diese Antwort keinesfalls erwartet hatte. Seine Augen zogen sich ungläubig zusammen, sein Blick wurde schärfer. Er atmete hastig ein und aus und wiederholte: „Rhodan und Orana Sestore lieben sich doch?"
    „Nein, nicht mehr. Das ist vorbei!" sagte Sandal leise.
    Vuzton schüttelte den Kopf.
    „Das kann ich nicht glauben. Sie sind getrennt? Sie haben sich getrennt?" fragte er entgeistert.
     
    7.
     
    Für einen langen Augenblick herrschte ein betretenes Schweigen. Der Botschafter nickte, und Orana hob geistesgegenwärtig ihr Glas und lächelte Derek zu.
    „Ist das wahr?" fragte sie, noch immer lächelnd.
    „Ja, leider. Ich habe die Spur verloren!" sagte Derek.
    Vor einigen Sekunden war er, reichlich spät, auf der Party erschienen. Er trug einen tadellosen dunklen Abendanzug.
    Der Botschafter fragte leise und mit unbeteiligter Miene: „Sandal ist also im Park in der Nähe des Kanals überfallen worden; nachdem er mit einer entzückenden Brünetten mit langen Locken und einem weißen Hosenanzug diniert hat?"
    „Richtig, Exzellenz", sagte Derek. „Ein Überfall mit Stil übrigens.
    Ich habe nachprüfen lassen - die junge Dame ist feurig, aber harmlos."
    Sie alle reagierten mit der Zuverlässigkeit langer Übung in solchen entscheidenden Momenten. Sie bildeten eine kleine Gruppe auf der beleuchteten Terrasse eines Privathauses. Eben hatte Derek zugeben müssen, daß nach fünf Kilometern kontrollierter Verfolgung seine Männer die Spur des schweren Luftgleiters verloren hatten. Man wußte nur, daß die Maschine steil gestiegen und sich rasend schnell nach Westen entfernt hatten. Im Westen lagen die Küste und das Meer, etwa fünfzig Inseln und einige Tausend Villen und Hotels, die entlang des Strandes errichtet waren. Eine Suche erschien gegenwärtig keinesfalls erfolgversprechend.
    „Sandal ist verschleppt worden. Sie werden ihn über die Mission verhören!" sagte der Botschafter.
    „Ohne Zweifel. Er ist bis zu einem gewissen Punkt resistent!"
    erklärte Orana dem verblüfften Derek. „Er war auch niemals verdummt."
    „Ich verstehe. Natürlich habe ich eine große Aktion gestartet", sagte Derek. „Aber ich kann nicht für den Erfolg bürgen. Übrigens - dort drüben, die Dame in dem ausgeschnittenen Kleid, das ist Munisho Aerce. Wollen Sie nicht hingehen und ihre zierliche Hand schütteln?"
    Der Botschafter schüttelte den Kopf und warf rasch ein: „Das wäre unklug, Derek!"
    „Warum?"
    „Nicht ausgerechnet jetzt. Wahrscheinlich werden wir beobachtet. Dann wurde man Sandal noch viel mehr zusetzen."
    „Begriffen. Was nun?" fragte Orana.
    Derek machte ein geheimnisvolles Gesicht und sagte: „Ich habe einen winzigen Empfänger im Ohr. Ich werde unterrichtet. Wir können hier bleiben und uns sowohl die Speisen als auch die Getränke schmecken lassen."
    Sie blieben und unterhielten sich ausgezeichnet.
     
    *
     
    Vuzton schüttelte abermals den Kopf und drehte etwas an einem Schalter. Der Nebel um Sandals Gedanken wurde dichter.
    Er kämpfte dagegen an und fühlte, wie ein Teil seiner Beherrschung, seines Willens zurückkehrte.
    „Was ist passiert?" fragte Vuzton.
    „Sie haben sich gestritten, hört man. Ich habe einmal zugehört.
    Es war schlimm, aber Rhodan hat sie nicht verprügelt."
    Die Fremden lachten leise. Unbeirrt fragte der Baálol-Priester: „Warum stritten sie?"
    „Ihr war Rhodan als Administrator zu radikal und als Mann zu lahm!" sagte Sandal kalt.
    „Und jetzt?"
    Wußten sie nichts von den Meldungen über eine Romanze mit Reginald Bull?
    „Sie kam hierher, weil sie von Bull bewundert wird. Sie wurde von Rhodan hinausgeworfen, in Bulls Gegenwart."
    „Aha. Und was will sie hier?"
    Sandal überlegte nicht lange. Viele der möglichen Antworten und Fragen waren während des Fluges abgesprochen worden und vorher mit Galbraith Deighton. Er sagte leise und stockend: „Sie will Rhodan vernichten!"
    „Auf welche Weise?"
    Atemlose Stille herrschte in dem hellen Raum. Sandal fühlte das Auge einer Kamera auf sich gerichtet und horte das Summen eines Bandgerätes. Also wurde die Unterhaltung aufgenommen.
    „Sie ist eine Frau. Listenreich und böse also. Sie hat Bull überzeugt; er ist... politisch... ich weiß nicht, wie man es sagt.
    Politisch naiv?"
    Vuzton runzelte die Stirn.
    „Das ist er wohl. Warum ist sie hier in New Taylor?"
    „Bull sagt, daß ein Flug, der für Rhodan Propaganda macht, wichtig

Weitere Kostenlose Bücher