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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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wollte, ich jedenfalls hatte in meiner Bude keinen Platz für ihn.
    Dann trennte uns nur mehr die Scheibe. Ich schaute ihn von der Seite her an. In der Dunkelheit war die Farbe seines Gefieders nicht genau zu erkennen, schwarz war sie jedenfalls nicht, ich rechnete eher mit einem Braunton, wobei die Ränder des Gefieders heller schimmerten. Eine Mischung aus Grau und Weiß.
    Die breite Schwanzflosse erinnerte mich an ein mächtiges Ruder, mit dem der Vogel seinen Flug lenken konnte. Vom Kopf und dem Hals sah ich nichts. Dazu mußte das Tier erst seine Stellung wechseln.
    Das tat es auch.
    Plötzlich flog es nach links weg, blieb jedoch in der Höhe des Fensters, drehte einen Kreis und flog direkt auf die Scheibe zu. Es präsentierte mir einen Kopf.
    Ich erbleichte, ging einen Schritt zurück und konnte kaum fassen, was ich da sah.
    Der Vogel besaß den Kopf eines Menschen!
    ***
    In den folgenden Sekunden geschah nichts. Wir starrten uns nur mehr an, der große Vogel und ich.
    Sein Gesicht hatte etwas Geierartiges an sich. Die gekrümmte Nase, die mich entfernt an einen Schnabel erinnerte, das nach hinten wegfliehende Kinn, die sehr scharf blickenden Augen, der schmale Mund, die hohe Stirn und die nach hinten gewehten Haare, gegen die der Wind strich. Auf sein Erscheinen konnte ich mir keinen Reim machen. Ich wußte nicht, weshalb er gekommen war und was dahintersteckte.
    Eine Mischung zwischen Vogel und Mensch!
    Als ich daran dachte, stockten meine Gedanken plötzlich, denn mir war etwas eingefallen.
    Es hing mit dem Eisernen Engel zusammen, einer Person aus Atlantis, einem mythischen Geschöpf, das die Zerstörung des Kontinents überlebt hatte, wie einige andere auch.
    Der Eiserne Engel war damals der Anführer der Vogelmenschen gewesen. Mit dem Untergang des Kontinents waren auch die Vogelmenschen vernichtet worden, das jedenfalls wußte ich. Sollte da jemand überlebt haben? Oder vielleicht mehrere?
    Wenn ja, was wollte der Vogelmensch dann bei mir? Er war bei seinem ehemaligen Boß, dem Eisernen Engel, viel besser aufgehoben.
    Ich versuchte, seinen Blick zu deuten! Okay, in die Augen konnte ich sehen, nur war es erstens finster, und zweitens sagte mir der Blick des mutierten Geschöpfes nicht viel.
    Er war irgendwie leer, ohne Ausdruck, dabei dennoch kalt und unnahbar. Auch feindlich?
    Mir zuckte es in den Fingern, das Fenster zu öffnen, ließ es aber bleiben. Ich konnte mir ebensogut das Verderben in die Wohnung holen.
    Plötzlich öffnete der Vogel seinen Mund. Ein menschlicher Mund, allerdings ohne Zahnreihen, dafür schlug eine Zunge hervor. Lang und peitschend. Sie erwischte die Scheibe. Ich hörte das dumpfe Geräusch und befürchtete schon, – daß ihr Glas nicht halten würde.
    Es hielt…
    Aber die Zunge blieb kleben. Sie bewegte sich an der Spitze und hinterließ auf der Außenseite der Scheibe eine lange Schleimspur.
    Ohne Grund tat der Vogel das nicht.
    Wollte er sie aus dem Rahmen saugen?
    Da erschien der Schatten hinter ihm. Er mußte aus der Höhe gekommen sein und war so schnell gewesen, daß ich ihn erst sah, als er direkt über dem Vogel schwebte.
    Etwas Langes sauste von oben nach unten. Es warf keinen Reflex, dennoch wußte ich, daß es sich bei diesem Gegenstand um ein Schwert handelte.
    Die Waffe traf genau!
    Sie trennte mit einem Schlag den Kopf vom Rumpf des Vogels. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es aus, als würde der Kopf in der Luft stehenbleiben.
    Dann raste er in die Tiefe und entschwand meinen Blicken!
    ***
    Was er eigentlich selten tat, hatte Suko an diesem Abend gemacht, an dem er frei hatte.
    Er war ins Kino gegangen.
    Nicht in einen Action- oder Gruselfilm, nein, in eine Komödie, in der Muskelmann Arnold Schwarzenegger den einen Part eines Zwillingspaares spielte. Sein Bruder reichte ihm dabei nicht einmal bis zur Schulter, und die beiden gaben ein köstliches Paar ab.
    Der Film hatte es tatsächlich geschafft, Suko von seinen trüben Gedanken zu befreien, und auch die Zuschauer hatten sich dabei köstlich amüsiert.
    Nach der Enge des Kinos und noch unter dem Eindruck des Films kam ihm die reale Welt noch düsterer und verlassener vor. Der kalte Wind, der Nieselregen, all das schlug nicht nur gegen seinen Körper, auch auf sein Gemüt.
    Suko fröstelte. Er verspürte auch keine Lust, eine der in der Nähe liegenden Bars oder Pubs zu besuchen. Zu Hause gefiel es ihm besser, obwohl er Shao, seine Partnerin, noch immer vermißte.
    Ins Kino zu gehen war wieder in.
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