Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
tappten. Die Umrisse breitschultriger Gestalten lösten sich aus der Dunkelheit. Das Licht der Fackeln blitzte auf metallenen Lanzenspitzen. Da wußte Perry Rhodan, daß er in der Tat in eine Falle gegangen war.
    Von allen Seiten drangen sie auf ihn ein. Einer schrie: „Faßt ihn - tot oder lebendig! Ker-divallon wird euch belohnen!"
    Rhodan griff nach dem Blaster, als er von hinten angefallen wurde. Er hatte den weiten Weg nicht gemacht, um sich so nahe dem Ziel umbringen zu lassen. Aber das Fremde, das über ihn wachte, schien mit seiner Reaktion nicht einverstanden. Es übernahm selbst die Leitung über Bewußtsein und Körper, die zusammen den Menschen Perry Rhodan ausmachten. Von neuem senkte sich über den Terraner die Nacht des Nichtseins.
     
    *
     
    Jarlalok hatte einen neuen Parlk. Die Ratsmitglieder hatten ihn gewählt. Er war einer derjenigen, die zugegen gewesen waren, als Perry Rhodan seinen Vorgänger umgebracht hatte. Er war ein verhältnismäßig junger Mann namens Rarhai und machte Mentro Kosum gegenüber, mit dem er sich öfters unterhielt, einen überaus aufgeschlossenen Eindruck. Er war der erste gewesen, der Kosum nach dem Zweck seines Hierseins fragte, und der Emotionaut hatte darauf nichts anderes zu antworten gewußt, als daß er „nach einem verlorenen Freund suche". Er seinerseits hatte sich bei Rarhai eingehend über die Vorgänge erkundigt, die sich in der Ratshalle abgespielt hatten, als der alte Parlk sein Ende fand. Rarhai gab offen zu, daß alle Ratsmitglieder die Absicht gehabt hatten, den Fremden auszurauben, und daß er ihnen irgendwie auf die Schliche gekommen sein müsse. Für Mentro Kosum war interessant zu erfahren, daß Perry Rhodan bei der Überwältigung der Asporcos sich keiner Waffe bedient hatte. Rarhai beschrieb ihn als einen Wirbelwind, dessen Bewegungen zu schnell waren, als daß man ihnen mit dem Blick hätte folgen können. Er selbst hatte eine vorübergehende Lähmung verspürt, die ihn daran hinderte, in den Kampf einzugreifen. Nachdem er drei Männer getötet hatte, war Rhodan aus der Halle geeilt, und niemand hatte ihn seitdem gesehen. Die fünf Räte, die sich später als geistig umnachtet herausstellten, waren zunächst bewußtlos gewesen, obwohl Rhodan, soweit Rarhai sich erinnern konnte, sie nicht angerührt hatte. Erst als sie zu sich kamen, bemerkte man, daß sich ihr Verstand verwirrt hatte.
    Aus Rarhais Beschreibung wurde klar, daß die fremde Macht, die Perry Rhodan beherrschte, sich nicht darauf beschränkte, sein Bewußtsein zu unterjochen. Im Augenblick der Gefahr verlieh sie ihm Kräfte, die alles, was die Natur ihm verliehen hatte, weit übertrafen. Wenn die unheimliche Macht wirklich von Whisper, dem Symbionten ausging, dann schien die Symbiose zwischen dem Terraner und dem Wesen von Khusal in ein neues Stadium getreten zu sein, in dem Whisper der Herrschende und Perry Rhodan der Dienende war. Whisper strebte auf ein Ziel zu, das niemand kannte. Er bediente sich zu diesem Zweck des Terraners, der als Transportmittel fungierte. Geriet das Transportmittel in Gefahr, dann stattete Whisper es mit überlegenen Kräften aus, die es ihm ermöglichten, die Gefahr zurückzuweisen.
    Das Teuflische an dieser Verbindung lag darin, daß Whisper offenbar den Regeln menschlicher Moral völlig kalt gegenüberstand und Rhodan zwang, Taten zu begehen, die nach den Gesetzen der Zivilisation nicht anders als verroht bezeichnet werden konnten. Selbst wenn es gelang, den Großadministrator von dem Bann zu befreien, in den der Symbiont ihn gezwungen hatte, würden die Morde, die Rhodan auf Portzschest begangen hatte, auf ihm lasten - auch wenn nachgewiesen werden konnte, daß er nicht Herr seiner selbst war, als er sie beging. Perry Rhodan war ein Mann von erstaunlicher Sensitivität. Am meisten würde er von den Vorwürfen zu leiden haben, die er sich selbst machte. Mentro Kosum war im Begriff, Atlan an Bord der TIMOR anzurufen und sich mit ihm über diese Frage zu unterhalten, als er Rarhai auf sein Quartier zukommen sah.
    Der Asporco schien aufgeregt. Auf dem ausgestreckten linken Arm trug er einen Vogel von bedeutender Größe und erschreckender Häßlichkeit. Er hatte übergroße rote Augen, einen völlig nackten, runzeligen Schädel und einen Schnabel, der so gewaltig war, daß er kraft seines Gewichts das Tier vornüberzuziehen schien. Er beäugte den Terraner mit frechem Blick, während Rarhai hervorsprudelte: „Ich habe aufregende Nachrichten! Rotauge brachte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher