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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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angesprochen werden. Auch in seinen wachen Momenten nicht - und diese Erkenntnis halte ich für wichtig."
    „Natürlich besteht die Möglichkeit, daß er gar keine wachen Momente mehr hat", gab der Emotionaut zu bedenken.
    „Man muß das in Erwägung ziehen", stimmte Atlan zu. „Aber wenn er sie doch noch hat, dann, scheint es, hat er seine eigene Lösung gefunden, mit dem Problem seiner Beeinflussung fertig zu werden. Sonst würde er antworten und uns um Hilfe bitten, nicht wahr?"
    Atlan blieb zwei Stunden, während der er die Routinemeldungen der nördlich von Jarlalok kreuzenden Suchfahrzeuge hörte. Ihr Text lautete wie immer: Von Perry Rhodan gab es keine Spur. Der Arkonide flog schließlich zur TIMOR zurück. Mentro Kosum verbrachte den Rest des Tages in nachdenklicher Stimmung. Die Lage war wirklich verfahren, wenn selbst die Mutanten nichts zur Wiederfindung des Großadministrators beizutragen vermochten.
    Am Abend erhielt er den Besuch des Arztes, der den Toten wieder lebendig und die fünf Verrückten normal gemacht hatte.
    Es war derselbe Major, dem Mentro sich Tage zuvor an Bord der TIMOR gestellt hatte, nachdem die TIMOR Hals über Kopf von Asporc gestartet war. Mentro residierte in einem der größeren Kuppelhäuser, das ihm die Bewohner des Dorfes bereitwillig zur Verfügung gestellt hatten. Er hatte einen Teil der Vorderwand herausschlagen lassen, so daß Luft und Licht freien Zutritt hatten.
    Den Haupteinrichtungsgegenstand des einräumigen Hauses bildete ein Klapptisch, auf dem Mentro die bei der Suche benötigten Kommunikationsgeräte installiert hatte.
    Der Arzt ließ sich aufatmend in einen der wenigen Stühle fallen, die Mentro ebenfalls von der TIMOR hatte bringen lassen.
    „Ich hätte nicht geglaubt, daß so etwas möglich ist", ächzte er.
    „Was?" erkundigte sich Mentro mit vorsichtiger Neugierde.
    „Perry Rhodan ist kein Mutant, nicht wahr?" ereiferte sich der Arzt. „Er besitzt keinerlei parapsychische oder paraphysische Fähigkeiten..."
    „Nicht von Natur aus", unterbrach ihn Mentro. „Aber Whisper, der Symbiont, kann ihn mit Fähigkeiten ausstatten, die sehr nahe an die Psi-Grenze heranreichen, wenn sie sie nicht gar überschreiten."
    Der Arzt machte eine wegwerfende Bewegung.
    „Davon ist gar keine Rede. Ich spreche nicht von spurenhaften Begabungen. Ich spreche von einer parapsychologischen Kraft, die selbst unter unseren anerkannten Mutanten ihresgleichen sucht."
    Mentro grinste.
    „Vielleicht erklären Sie mir näher, wovon Sie überhaupt sprechen", schlug er vor.
    Der Arzt faßte sich.
    „Beim Behandeln der fünf verrückten Asporcos habe ich eine ganze Menge Daten gesammelt", erklärte er. „Erst heute Nachmittag kam ich dazu, die Daten auszuwerten. Die asporcischen Gehirne sind in ihrem Aufbau von den unseren verschieden, sie funktionieren jedoch generell nach denselben Prinzipien. Wissen Sie, wodurch die fünf verrückt geworden sind?"
    „Nicht die geringste Ahnung", gestand Mentro.
    „Durch einen Hypnoschock, der innerhalb einer Millisekunde selbst die letzte Sicherung in ihrem Gehirnkasten einfach verschmorte. Und wissen Sie, von welchem Superbewußtsein der Hypnoschock ausging? Nein? Dann halten Sie sich fest: Es muß Perry Rhodan gewesen sein, der die fünf Asporcos umwarf.
    Sein Gehirnwellenmuster war den gestörten Gehirnen deutlich aufgeprägt!"
     
    *
     
    Der Wächter leuchtete Perry Rhodan ins Gesicht. Dann hielt er die Fackel tiefer und musterte seine Kleidung. Dann sagte er zu dem Kutscher: „Es ist in Ordnung. Du kannst ihn mit in die Stadt nehmen."
    Rhodan atmete auf. Der Wächter kehrte zur Mauer zurück. Ein Torflügel quietschte. Der Asporco sprang auf den Bock und trieb schnalzend seine Zugtiere an. Er warf seinem Fahrgast einen auffordernden Blick zu.
    „Dank für die Fuhre!" rief Rhodan ihm zu. „Von hier aus geht's zu Fuß weiter."
    Der Wagen rumpelte durchs Tor. Rhodan folgte ihm dichtauf.
    Dahinter lag eine finstere Straße, die geradlinig zum Stadtzentrum zu führen schien. Der Wagen wurde schneller und verschwand in der Finsternis. Eine Zeitlang später hörte Rhodan am Quietschen der hölzernen Angeln, daß das Stadttor sich hinter ihm schloß. Er kam sich vor, als sei eine Falle hinter ihm zugeschnappt. Der merkwürdige Mangel an Interesse, den der Wächter beim Anblick seiner fremdartigen Erscheinung gezeigt hatte, war irgendwie verdächtig. Er erinnerte sich an den Empfang in Jarlalok, wo die beiden Torwächter Mund und Augen
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