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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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wahrscheinlich der Grund, warum er erwacht war. Ringsum war es dunkel. Er hörte ein paar undeutliche Geräusche, darunter das Schnauben der Zugtiere und weit entfernte Stimmen. Er beugte den Arm und sah auf die Uhr. Die Leuchtziffern zeigten siebzehn Uhr zwölf. Er war, seitdem er zum letzten Mal zu sich gekommen war, mehr als zwanzig Standardstunden unterwegs gewesen.
    Mindestens sechzehn davon hatte er verschlafen. Er fühlte sich gekräftigt und ausgeruht. Er wollte wissen, wo er sich befand, und richtete sich auf. Der Kutscher saß nicht mehr auf dem Bock.
    Der Horizont vor dem Wagen war von einer milchig weißen Helligkeit erfüllt, als gäbe es dort irgendwo Licht, und gegen die Helligkeit zeichnete sich eine dunkle Masse ab, die sich unmittelbar vor den Maultieren erhob.
    Eine Mauer!
    Jawraichor...?
    In diesem Augenblick tauchte der blakende, rötliche Schein einer Fackel aus der Dunkelheit auf. Die Stimmen, die Rhodan schon vor einiger Zeit gehört hatte, näherten sich. Er duckte sich hinter das Geländer des Wagenkastens. Der Kutschbock war leer. Wahrscheinlich hatte der Kutscher vor der Mauer angehalten und die Torwächter herbeigeholt, um sie sein Fahrzeug inspizieren zu lassen.
    Perry Rhodan bezweifelte, daß die Wächter von Jawraichor einen Fremden wie ihn des Nachts in die Stadt einlassen würden.
    Der Himmel mochte wissen, in was für Schwierigkeiten er geraten konnte. Am besten war, er machte sich einfach davon und versuchte später, über die Mauer in die Stadt zu gelangen.
    Er schwang sich über den Rand des Wagens. Im selben Augenblick fiel der Schein der Fackel auf ihn.
    „Da ist er", hörte er den Kutscher sagen.
     
    5.
     
    Es gelang dem Arzt, den fünf wahnsinnigen Einwohnern von Jarlalok wieder zu ihrem Verstand zu verhelfen. Dafür wurde er von den übrigen Bewohnern des Dorfes für einen Wunderwirker gehalten. Aber den Höhepunkt seines Ruhmes erreichte er erst, als er es fertigbrachte, einen der drei Toten wieder zum Leben zu erwecken. Diese Errungenschaft versetzte ihn nicht nur in der Meinung der Siedler unter die Halbgötter, sie brachte ihm auch unter den Männern und Frauen der TIMOR den Ruf eines erstklassigen Medizinmannes ein. Denn Anatomie und Metabolismus der asporcischen Rasse waren ein nahezu völlig unerforschtes Gebiet, und es gehörte eine seltene Kombination von Genialität, Erfahrung und Selbstvertrauen dazu, um einem physisch toten Asporco wieder auf die Beine zu helfen.
    Bei den beiden übrigen Opfern, besonders jedoch bei dem Parlk, waren die Bemühungen des Arztes umsonst. Immerhin hatte er mit der Wiederbelebung eines Toten und der Wiederherstellung von fünf Wahnsinnigen sich einen Ruf verschafft, der die Siedler dazu veranlaßte, den Fremden eine Art respektvollen Zutrauens zu schenken. Man fühlte sich geehrt durch ihren Besuch und suchte ihre Nähe.
    Inzwischen war die Suche nach Perry Rhodan fortgesetzt worden. Eine Flotte von dreizehn Shifts war ständig unterwegs, um die nördliche Umgebung von Jarlalok abzusuchen. Dabei handelte es sich zumeist um recht unübersichtliches Buschland.
    Wenn der Flüchtige es darauf anlegte, nicht gesehen zu werden, dann würde man ihn nicht finden. Mentro Kosum, der die Suche leitete, nahm den Fall nicht besonders tragisch. Man wußte, daß Rhodan sich auf dem Weg nach Jawraichor befand. Bis dorthin brauchte er zwei Tage - wahrscheinlich mehr, weil er bisher keine Gelegenheit zur Ruhe gefunden hatte. Hatte die Suche nach Ablauf von zwei Tagen noch keinen Erfolg gezeitigt, war es immer noch an der Zeit, in Jawraichor nach dem verschwundenen Großadministrator Ausschau zu halten.
    Mentro Kosum hatte sein Hauptquartier in Jarlalok aufgeschlagen. Dort liefen die Nervenfäden der Suche zusammen. Am Morgen nach dem Tag, an dem Perry Rhodan seine blutige Vorstellung gegeben hatte, flog Atlan von der TIMOR herein. Mentro ging ihm entgegen, als er aus dem Shift stieg.
    „Wir sind nahezu sicher", eröffnete der Arkonide die Unterhaltung, „daß Rhodan volle Arbeits- oder vielleicht sogar Kampfmontur trägt. Er ist also bewaffnet. Vor allen Dingen trägt er einen Minikom bei sich. Ich habe sechs Stunden lang versucht, mit ihm in Verbindung zu treten."
    Kosum sah ihn fragend an. Der Arkonide schüttelte zornig den Kopf.
    „Nichts. Er antwortet nicht!"
    „Womöglich hat er den Empfänger abgeschaltet", schlug Mentro als Erklärung vor. „Oder er hat ihn einfach weggeworfen."
    „Das denke ich mir auch. Er will einfach von uns nicht
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