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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für das zunächst Unmögliche gefunden zu haben.
    Natürlich mußte ein Alpha mit einem Machtkristall den ERHABENEN herausfordern, und zwar auf einen Zweikampf auf Leben und Tod. Das Resultat zeigte dann, wer künftig die DYNASTIE DER EWIGEN beherrschte.
    Nur einer von beiden durfte überleben, der Verteidiger oder der Herausforderer. Danach mußte auch der Machtkristall des Verlierers zerstört werden, denn noch weniger als zwei ERHABENE durfte es zwei Machtkristalle geben.
    Nur in zwei Fällen hatte es eine Ausnahme von dieser Regel gegeben. Bei der ersten Ausnahme hatte der damalige ERHABENE von sich aus abgedankt, und niemand hatte nachgeprüft, ob er seinen Machtkristall wirklich selbst zerstört hatte. Jener abgedankte ERHABENE hatte lange Zeit unter dem Namen Zeus auf Gaia, der Erde, gelebt, und sein Machtkristall war zunächst verschollen gewesen und dann in die Hände eines Mannes namens Ted Ewigk gelangt, der über Hunderte oder Tausende von Generationen hinweg Zeus’ Gene in sich trug.
    Die zweite Ausnahme war die Unterlassungssünde Sara Moons, die nach ihrem Sieg über Ted Ewigk nicht mehr daran gedacht hatte, dessen Machtkristall zu zerstören. Ihr hatte es damals gereicht, den Mann für tot zu halten und in seine Rolle als ERHABENER zu schlüpfen, nachdem sie selbst aus eigener Kraft einen Machtkristall geschaffen hatte.
    Aber auch davon wußte niemand etwas außer ihr selbst, Ted Ewigk und der Zamorra-Crew.
    Und Magnus Friedensreich Eysenbeiß wußte nicht, daß der Mensch, den er vor sich liegen hatte, eben jener Ted Ewigk war!
    Er fühlte, daß er den Mann kannte, doch er erinnerte sich nicht an ihn, obgleich sie schon oft gegeneinander gekämpft hatten. Die Erinnerung an Ted Ewigk war ebenso mit dem verstofflichten Wahnsinn abgestreift und als krakenhaftes Monster zur Erde geschickt worden wie die Erinnerung an Zamorra! [8]
    Langsam glitt Eysenbeiß' Hand zur Waffe und löste sie von der Magnetplatte…
    Er richtete den Blaster auf den Mann mit dem Machtkristall.
    Die Waffe war auf Laser geschaltet!
    »Herr!« entfuhr es Rangor. »Was tut Ihr da?«
    Eysenbeiß krümmte den Finger, berührte den Strahlkontakt. Er wußte, daß er einen Zweikampf nicht überleben würde. Er konnte ihn nur bestehen, wenn er Sara Moons Machtkristall benutzte, doch das bedeutete höchstwahrscheinlich erneut ein Versinken im Wahnsinn.
    Als er monatelang in diesem Wahnsinn gefangen gewesen war, hatte ihn das nicht gestört, und scheinbar hatten die Ewigen davon auch überhaupt nichts mitbekommen. Aber ihn störte es jetzt - wenn er sich daran erinnerte.
    Es war entwürdigend gewesen. Er wollte diese Phase nicht noch einmal durchleiden, selbst wenn er jetzt wußte, wie er sich davon befreien konnte. Er hatte es einmal geschafft, er würde es sicher auch ein zweites Mal schaffen…
    Aber wie lange würde es diesmal dauern? Würde er sich überhaupt erinnern können, wie er es tun mußte, um den Irrsinn wieder aus seinem Geist zu verbannen?
    Es fiel ihm jetzt noch schwer, sich das vorzustellen, weil es sich seinem normalen Verstand, seinem Begreifen, entzog.
    Der Wahnsinn selbst hatte ihm den richtigen Weg gezeigt. Es war völlig verrückt, was er getan hatte, und doch das einzig Richtige gewesen.
    Und dabei ahnte er nicht einmal, welch hohen Preis er dafür bezahlt hatte…
    »Ihr dürft ihn nicht ermorden!« beschwor ihn Rangor. »Er hat das Recht auf einen Zweikampf. Er schuf einen Machtkristall. Selbst Ihr dürft ihm dieses Recht nicht verweigern, Herr!«
    »Wer wird davon wissen? Wer wird mich dessen anklagen?« fragte Eysenbeiß spöttisch.
    Und er schoß Rangor nieder!
    Dann richtete er den Blaster wieder auf den Mann mit dem Machtkristall…
    ***
    Keine Sekunde lang hatte sich der Zweiköpfige verraten, doch weder Rechts noch Links hatte das Bewußtsein verloren, als das Transportfeld ihn erfaßte und in das Raumschiff der anderen holte.
    Damit war aber genau das eingetreten, was sie beide eigentlich immer befürchtet hatten. Sie waren entdeckt und gefangengenommen worden.
    Insgeheim gab Rechts dem anderen Kopf die Schuld daran, er verzichtete allerdings darauf, es ihm jetzt vorzuhalten, weil er dafür hätte reden müssen, und das hätte offenbart, daß sie beide wach waren. Rechts sah einen Vorteil darin, Bewußtlosigkeit zu markieren.
    Daß Links in seiner wachsenden Verzweiflung die Gefangennahme gerade recht kam, ahnte er nicht. Links hatte es satt, seinen Körper mit Rechts weiterhin zu teilen. Die
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