Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
daran, ihn anzugreifen.
    Eines war ein Ewiger in seinem silbernen Overall.
    Die Ewigen, dachte Ted etwas spöttisch, sind erzkonservativ. Die Uniformmode hat sich in Jahrtausenden kaum geändert.
    Das Rangabzeichen wies auf einen Epsilon hin.
    Das andere Wesen mußte das sein, das aus dem Weltentor hervorgestürmt und seinen Stock oder Speer nach dem flüchtenden Mädchen geworfen hatte.
    Ein klobiger Oberkörper mit ledriger, rötlicher Haut, extrem kurze Beine, die unter einem stinkenden, schmutzigen Fellschurz hervorragten - und zwei Köpfe!
    Es waren faltige, abstoßende Gesichter, die Bösartigkeit ausstrahlten!
    Ted hatte im Laufe seines Lebens gelernt, andere nicht nach ihrem Aussehen einzuschätzen, dennoch aber konnte er sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Etwas in die sem Geschöpf war böse!
    Einer der beiden Köpfe hielt die Augen geschlossen.
    Der Ewige richtete sich langsam auf.
    »Herr…?«
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß floh!
    Ausgerechnet in dem Augenblick, in dem er auch den Mann mit dem Machtkristall erschießen wollte, war dieser erwacht. Er entging dem Todesschuß und schleuderte seinen Kristall gegen Eysenbeiß.
    Dem war klar, daß er die Berührung scheuen mußte. Er wußte genug über Dhyarra-Kristalle, um zu begreifen, daß es seinen Tod bedeuten würde, wenn der Dhyarra verschlüsselt war.
    Er floh durch die Wand.
    B-7 und B-13 erwarteten ihn.
    Den Robotern in Menschengestalt brauchte Eysenbeiß keine Erklärungen zu geben. Aber er konnte ihnen Befehle erteilen, ehe der erwachende Mann mit dem Machtkristall wieder geistig so weit fit war, daß er Eysenbeiß folgen und ihn seinerseits angreifen konnte.
    Eysenbeiß erteilte Anweisungen.
    Es gab keinen Widerspruch seitens der Cyborgs. Es gab auch keine Fragen. Sein - Sara Moons - Machtkristall legitimierte ihn als den ERHABENEN. Und wer sollte es wagen, Befehle des ERHABENEN in Frage zu stellen?
    Danach verließ Eysenbeiß das Raumschiff.
    Das von B-7 gesteuerte Transportfeld strahlte ihn auf die Erdoberfläche hinab.
    Auch das gehörte zu der Befehlskette.
    Der ERHABENE verlor dadurch zwar sein Raumschiff, und er verlor auch die Möglichkeit, Funkkontakt mit dem Imperium aufzunehmen und sich abholen zu lassen. Doch das nahm er in Kauf, wenn es ihm dadurch gelang, den Träger des anderen Machtkristalls auszulöschen.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte sich schon aus schwierigeren Situationen wieder herausgewunden.
    Außerdem war er der ERHABENE.
    Man würde nach ihm suchen, wenn er sich nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne wieder meldete.
    Also spielte es für ihn keine Rolle, wenn das Raumschiff zerstört wurde.
    Wichtig war nur, daß der andere Kristallträger starb, damit er sich dem Zweikampf nicht stellen mußte, denn der würde unweigerlich böse für ihn enden…
    Eysenbeiß fühlte festen Boden unter seinen Füßen.
    Boden, dessen Staub er vor Jahren von sich abgeschüttelt hatte. Boden, der ihm längst keine Heimat mehr war. Für ihn war die Erde eine fremde Welt geworden.
    Aber jetzt war er wieder hier…
    Er sah nach oben, wo sich das Raumschiff mit gleichbleibender Geschwindigkeit von ihm entfernte.
    Der Countdown der Zerstörung lief.
    Zehn.
    Neun.
    Acht…
    ***
    Ted Ewigk nahm seinen Dhyarra-Kristall auf und ließ ihn wieder an seinem vorgesehenen Platz in der Gürtelschließe einrasten.
    Seine Schulter schmerzte. Er tastete danach und stellte fest, daß seine Jacke verschmort war, und vermutlich hatte er auch eine Brandwunde davongetragen. Mit etwas Pech hatten sich Fasern des Synthetikstoffes in die Brandwunde geschmolzen. Auf jeden Fall benötigte er über kurz oder lang ärztliche Behandlung.
    Hatte Shado nicht etwas von Unverwundbarkeit gefaselt?
    »Dem ziehe ich die Ohren lang«, murmelte Ted.
    »Herr?« wiederholte der Ewige.
    »Warum nennen Sie mich so?« fragte Ted.
    »Sie sind der Träger des Machtkristalls. Sie sind der ERHABENE.«
    Na, prima. Hoffentlich akzeptiert das der andere ERHABENE auch, dachte Ted sarkastisch.
    »Der andere, der mit dem Helm -wer war das?« fragte Ted und dachte an Eysenbeiß.
    »Der ERHABENE, Herr.«
    »Soll das heißen, daß er und ich identisch sind?« erkundigte sich Ted.
    »Nein, Herr. Aber als er hier war, war er der ERHABENE - und jetzt sind Sie es.«
    Das klang idiotisch, und keineswegs entsprach es dem Intelligenzniveau eines Epsilon. So dämlich konnte nicht einmal ein Omega sein. Überhaupt kein Ewiger.
    »Wer ist das?« fragte Ted und wies auf den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher