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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts? Roch sie es nicht?
    Sue-Ann sah sich um, versuchte in der Dunkelheit jenseits der erleuchteten Terrasse etwas zu erkennen, aber sie konnte nichts sehen.
    Ein Schauer rann über ihren Körper. Es war das andere , was ihr Unbehagen einflößte. Das Unheimliche, das aus der Nacht heranglitt…
    Davy tauchte zwischen ihnen auf. »Wollt ihr nicht zurück ins Haus kommen, oder muß ich die Flasche Wein allein trinken?«
    Da gingen die Lichter aus…
    »Was ist denn jetzt los?« entfuhr es Sue-Ann. »Ein Stromausfall?«
    »Aber überall?« wunderte sich auch Davy.
    Nicht nur im eigenen Haus war es dunkel geworden. Auch die Nachbarbungalows zeigten kein Licht mehr.
    Drinnen im Zimmer brannten noch die Kerzen. Aber alles Licht, was durch Elektrizität erzeugt wurde, existierte nicht mehr.
    Tiefste Dunkelheit lag über den Häusern. Auch der Schein entfernter Straßenlampen war nicht mehr wahrzunehmen.
    »Kommt endlich wieder ‘rein!« verlangte Davy.
    Sue-Ann und Gina sahen sich an.
    Gina zuckte mit den Schultern und folgte der Aufforderung.
    Sue-Ann blieb auf der Terrasse.
    Sie lauschte dem eigenartigen, unheimlichen Rascheln und Schaben, das sie vorhin bemerkt hatte.
    Es war immer noch da. Es kam langsam näher.
    »Was ist das?« flüsterte sie.
    Drinnen schaltete Davy ein batteriebetriebenes Radio ein. Er wollte nach amtlichen Verlautbarungen lauschen. Vielleicht war ja irgendeine Katastrophe eingetreten, über die öffentlich informiert wurde.
    Doch auch das Batterie-Radio funktionierte nicht.
    Davy fluchte leise.
    »Vielleicht sind die Batterien alt und ausgelaugt«, vermutete Gina.
    »Die sind absolut neu!« protestierte Davy. »Ich habe sie erst vor zwei Tagen eingelegt und das verdammte Ding seitdem nicht benutzt!«
    Gina ging zum Telefon und nahm den Hörer ab. Gleichzeitig drückte sie schon auf die Tasten.
    Sekundenlang flirrte bläuliches Licht um den Apparat. Funken knisterten.
    Erschrocken ließ Gina den Hörer fallen. Er hing an der Spiralschnur nach unten. Stumm. Kein Freizeichen mehr… die Leitung war tot.
    Davy war totenbleich. Selbst im schwachen, flackernden Kerzenschein war es zu erkennen.
    »Wir müssen weg hier!« stieß er hervor. »Kommt! Sue-Ann!«
    Sie antwortete nicht.
    »Sue-Ann!« rief Davy wieder. Er stürmte zur Terrassentür.
    »Mal langsam«, sagte Gina heiser. »Was ist mit dir los? Was glaubst du, was hier passiert? Warum flippst du so aus? Es ist doch nur ein Stromausfall!«
    Davy antwortete nicht. Er betrat die Terrasse.
    Vergeblich sah er sich nach Sue-Ann um.
    Sie war verschwunden…
    ***
    »Sue-Ann!« rief Davy. »Wo steckst du? Antworte doch! Das ist jetzt nicht die Zeit für Albernheiten!«
    »Vielleicht kann sie nicht mehr antworten«, flüsterte Gina betroffen. »Vielleicht - ist ihr etwas passiert! Der Stromausfall… Vielleicht nutzt Gesindel die Gelegenheit und…«
    »Ich glaube das nicht«, murmelte Davy »Aber es ist nicht nur bloß ein Stromausfall. Dahinter steckt mehr Wir müssen fort von hier. Sue-Ann…!« Er rief wieder lauter »Zum Henker, sie muß doch irgendwo sein! Sie kann doch nicht einfach verschwinden!«
    Gina griff nach seinem Arm.
    »Davy!« sagte sie drängend.
    Sein Kopf flog herum.
    »Davy - da oben…«
    Sie deutete zum Nachthimmel hinauf.
    Etwas bewegte sich dort. Es verdeckte einen Teil der Sterne, und an verschiedenen Stellen glänzten helle, farbige Punkte, die ihre Leuchtkraft rhythmisch veränderten.
    Lautlos kam es über dem Haus heran und glitt in geringer Höhe langsam weiter.
    »Was - was ist das, Davy?« keuchte Gina.
    Plötzlich strahlte etwas unwahrscheinlich grell auf. Die Terrasse lag in gleißendem Licht, das von oben aus dem Nachthimmel kam.
    Gina schrie auf. Sie fühlte, wie Davys Arm unter ihrer Hand verschwand, fuhr herum und wich zurück.
    Irgendwie gewahrte sie, wie etwas der Quelle des Lichts entgegenstrebte…
    Dann war dieses grelle Leuchten von einem Moment zum anderen wieder verschwunden.
    Gina prallte gegen den Rahmen der Terrassentür und taumelte ins Wohnzimmer.
    Als sie nach draußen sah, schwebte das große Gebilde am Himmel in Richtung Westen. Das Blinken der Lichtpunkte an seiner Unterseite wurde schwächer und verging schließlich, als das Objekt hinter anderen Hausdächern verschwand.
    »Davy?« flüsterte Gina erstickt. »Davy? Wo bist du? Davy! Davy! DAVY!«
    Aber er konnte ihr nicht mehr antworten…
    Gina rang mit sich. Noch immer war alles dunkel, gab es im Wohnzimmer nur das Kerzenlicht.
    Und Sue-Ann und
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