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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest
Autoren: Jason Dark
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soll denn den Wagen reparieren?« fragte ich.
    Huber hob die Schultern. »Keine Ahnung. Um dieses Problem wollte sich der Kommissar persönlich kümmern.«
    »Gut, dann danken wir Ihnen für die Auskünfte«, sagte ich.
    Der Oberwachtmeister staunte. »Wie, war das alles?«
    »Ja.«
    »Fahren Sie jetzt wieder?«
    »Wir gehen, Herr Huber.«
    Er grinste mit schiefem Mund. »Bis nach Frankfurt?«
    »Nein, zum Goldenen Schwan. Dort wollte der Kommissar doch übernachten, oder?«
    »Ja.«
    »Vielleicht weiß die Wirtin mehr«, sagte Suko.
    Huber lachte. »Dann hätte ich es längst gewußt.«
    »Trotzdem.« Suko lächelte ihn an. »Wir werden mit der Frau reden. Wie hieß sie doch gleich?«
    »Ellie Düsing.«
    »Danke.«
    Draußen vor der Tür fragte Suko. »Was hältst du von ihm?«
    »Kannst du ihm verübeln, daß er so reagiert hat? Vampire in seinem Dorf, das bringt ihn durcheinander.«
    »Würde es mich an seiner Stelle auch.«
    Wir rechneten damit, daß der Goldene Schwan im Ortskern lag.
    Und in unserer Richtung. Trotz des dunstigen Wetters sahen wir ihn sehr schnell. Das alte Fachwerkhaus hatte sicherlich schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel. Vor der Tür blieben wir stehen und bewunderten die herrliche Fassade und auch den Eingang.
    Auf der gegenüberliegenden Seite spielte sich das Leben ab, denn dort waren einige Marktstände aufgebaut. Zumeist Frauen kauften ein oder standen bei einem Schwätzchen zusammen.
    Man hatte uns gesehen, denn plötzlich öffnete sich die Tür. Eine füllige Blondine stand auf der Schwelle und lächelte uns an. »Kommen Sie ruhig rein. Wir haben geöffnet. Heute ist Markt. Sie sind fremd hier, wie?« Die Frau musterte uns kurz, während sie redete.
    »In der Tat.«
    Sie ging vor uns her. »Komisch, in der letzten Zeit wimmelt es bei uns nur so von Fremden.« Hinter der alten, dunklen Holztheke verschwand sie. Auch die Balken unter der Decke bestanden aus dunklen Holz, das bereits eine Patina zeigte.
    Diese Gastwirtschaft hatte Atmosphäre. Das fing bei den Tischen und Stühlen an, setzte sich beim Holzboden fort, der dort unterbrochen war, wo sich ein Kohleofen befand, an dessen linker Seite wir die Stammtischecke sahen.
    Wir nahmen an einem Vierertisch Platz.
    »Wenn Sie etwas wollen, ich habe noch frische Semmeln. Belegt mit einem herrlichen Leberkäse. Ich brate Ihnen gern ein Spiegelei und bringe eine Flasche Rauchbier dazu. Das müssen Sie probieren.«
    »Nicht am frühen Morgen.«
    »Bei uns ist Bier kein Alkohol. Das gehört zu einer Brotzeit. Wie ist es mit den Semmeln?«
    »Die ja.«
    Wir bekamen sie und auch Getränke. Wir hatten Mineralwasser und Kaffee bestellt.
    Frau Düsing hatte nicht übertrieben. Der Leberkäse war ein Gedicht. Ich aß dazu süßen Senf, so schmeckte er mir noch besser. Zwischendurch bediente die Wirtin mehrere Gäste, die nur etwas abholten. Ich wunderte mich, daß sie mit ihren eigenen Bierkrügen kamen und sich diese vollschenken ließen.
    »Sie kommen aber nicht aus Deutschland?«
    »Nein.«
    Neben dem Tisch blieb sie stehen. Wahrscheinlich wollte sie sich zu uns setzen. »Bitte, nehmen Sie doch Platz, Frau Düsing.« Ich deutete auf einen Stuhl.
    »Oh – Sie kennen meinen Namen? Woher?«
    »Oberwachtmeister Huber hat ihn uns genannt.«
    »Er schickt Sie her?«
    »Ja.«
    Fahrig wischte sie über ihr Gesicht. »Dann… dann sind Sie wohl wegen des Kommissars gekommen, der mich hat sitzenlassen. Er ist auch nicht in der Nacht zurückgekommen.«
    Wir nickten ihr zu, und Suko sagte. »Genau darüber wollten wir mit Ihnen reden.«
    »Nein, ich weiß nichts.« Zur Bestätigung der Worte hob sie beide Hände. »Ich habe nichts mit der Tat zu tun.«
    »Mit welcher Tat?« fragte ich.
    »Wenn einer nicht zurückkehrt, ist ihm bestimmt etwas passiert«, erwiderte sie mit entwaffnender Logik.
    Ich probierte den Kaffee. Er war mir zu stark und bitter. Deshalb nahm ich Milch und Zucker. Suko trank seinen schwarz. Er schluckte ihn mit einer wahren Todesverachtung. »Ist so etwas schon öfter vorgekommen?« erkundigte ich mich.
    »Was?«
    Ich putzte meine Lippen an der Papierserviette ab. »Daß Leute hier verschwunden sind.«
    Frau Düsing sah aus, als wollte sie lachen. Dann schüttelte sie den Kopf und erwiderte fast entrüstet. »Wir sind doch hier nicht in New York!«
    »Hier war alles harmlos?« fragte Suko.
    »Ja, Herr Inspektor. – Ich sehe, daß Sie keine Deutschen sind. Wieso suchen Sie den Kommissar?«
    »Ganz einfach. Er ist unser
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