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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual
Autoren: Unbekannt
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Toleranz-Union. Die Wahl des Großadministrators wird aber eine reine Persönlichkeitswahl sein."
    Marschall Terhera verzog spöttisch den Mund.
    „Sie tun gerade so, als genieße Bowarote auf Terra weniger Popularität als ich."
    „Die Wahl des Großadministrators wird nicht im Solsystem entschieden, sondern auf den Kolonialplaneten", entgegnete Oberst Carlyon.
    „Auch dort kennt man Bowarote."
    Oberst Carlyon machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Machen Sie sich darum keine Gedanken. Vergessen Sie Bowarote und diese Munisho Aerce, die die Tränendrüsen der Menschheit strapaziert. Sie haben nur einen einzigen Gegner - Perry Rhodan!"
    Marschall Terhera nickte. Dabei straffte er sich unwillkürlich.
    „Ja, wenn ich Rhodan aussteche, habe ich die Wahl so gut wie gewonnen."
    Oberst Carlyon warf ihm einen schnellen Blick zu.
    „War die Kampagne bei den Kolonialplaneten erfolgreich?" fragte er. „Was ich hier über Television erfahren habe, war zwar recht eindrucksvoll, aber im Endeffekt nichtssagend."
    Marschall Terhera schüttelte den Kopf.
    „Nicht hier. Wir könnten belauscht werden. Wir sprechen im Hauptquartier weiter."
    Sie erreichten Deck 1. Dort warteten sie, bis die anderen Offiziere eintrafen. Erst als sie alle im Laderaum versammelt waren, gab Oberst Carlyon das Zeichen für das Öffnen der Bodenschleuse.
    Ein wahrer Begeisterungssturm brandete gegen die VICTORY, als der Oberkommandierende der 43. Strategischen Innensektorflotte auf der Rampe der Bodenschleuse erschien.
    Marschall Terhera lebte beim Anblick der jubelnden Menge sichtlich auf. Um seine Lippen spielte ein befreites Lächeln, er hob die Hände über den Kopf und winkte der Menge zu.
    Oberst Carlyon, der diesen Empfang organisiert hatte, vermerkte zufrieden, daß Terhera beeindruckt war.
    „Habe ich Ihnen zuviel versprochen!" rief er.
    Terhera legte ihm impulsiv die Hand um die Schulter und drückte ihn kurz an sich. Die Reporter hielten diese Szene mit ihren Kameras fest. Als Marschall Terhera und seine Leute das Ende der Rampe erreichten, durchbrachen die Hunderte von Berichterstattern die Absperrung der robotischen Ordnungshüter.
    Terheras private Leibgarde war sofort zur Stelle und schirmte ihn von allen Seiten gegen den Druck der Menschenmasse ab.
    Kaum waren die Reporter heran, feuerten sie stakkatoartig ihre Fragen auf den Kandidaten der Solargalaktischen Interessen-Liga ab. Terhera antwortete so gut es ging, beschränkte sich aber zumeist auf ein „kein Kommentar".
    „Was sagen Sie dazu, daß die SGIL auf Terra die Wahl des Administrators verloren hat?"
    „Wir haben bei der außerordentlichen Wahl im vergangenen Monat Stimmen gewonnen. Dies werte ich als Sieg der SGIL!"
    „Es heißt, Sie hätten die Propagandareise zu den Pionierwelten nur gestartet, um mit anderen Parteien, die der SGIL nahe stehen, eine Koalition einzugehen. Stimmt das?"
    „Kein Kommentar."
    „In Ihren Wahlkundgebungen haben Sie immer wieder die Unfähigkeit des amtierenden Großadministrators Perry Rhodan bei der Bekämpfung des Schwarms herausgestrichen. Werden Sie diese Linie bis zum ersten August beibehalten und weiterhin versuchen, Ihren Gegenspieler bei den Wählern in Mißgunst zu bringen?"
    „Es ist nicht meine Absicht, irgend jemanden in Mißkredit zu bringen. Ich decke nur Tatsachen auf."
    „Stimmt es, daß Sie beim Parlament Mißtrauensanträge gegen Perry Rhodan einbringen werden?"
    „Kein Kommentar."
    „Wurde der Klub der Dreihundert von Ihnen persönlich oder von Ihrer Partei gegründet?"
    „Klub der Dreihundert? Kenne ich nicht!"
    „Bisher wurde der Wahlkampf noch nicht offen geführt. Wann werden Sie das Startzeichen für die Großoffensive geben?"
    „Merken Sie folgendes Datum vor: 1. Februar 3444."
    „Aber das ist heute!"
    „Danke, daß Sie es mir sagen."
    „Das heißt also, daß Sie noch heute eine großangelegte Kampagne starten werden?"
    „Kein Kommentar."
    „Werden Sie bei Ihrer heutigen TV-Kundgebung die Katze aus dem Sack lassen?"
    „Wenn Sie es wissen wollen, dann sehen Sie sich die Sendung doch einfach an."
    Es dauerte eine ganze Stunde, bis Marschall Terhera den für ihn bereitgestellten Luxusschweber erreichte. Weitere zehn Minuten dauerte es, den Wall von Menschenleibern so weit zurückzudrängen, daß der Schweber starten konnte. Der Flug zur Parteizentrale in der Amalthea Avenue dauerte dagegen kaum eine halbe Stunde. Schon zwei Stunden nach der Landung saß Marschall Terhera mit seinen engsten Vertrauten in
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